Kohle mit mehr als der 60-fachen CO2-Belastung gegenüber Windkraft - Commerzbank
Die Nutzung von Kohle zur Energieerzeugung verbraucht rund 60 mal mehr CO2 als Windkraft an Land oder auf hoher See. Auch Kernkraft, Solarenergie und Wasserkraft schneiden bei dieser Kennzahl deutlich effizienter als die fossilen Energieträger. Dargestellt sind hier in rot die Gesamtemissionen - direkte Emissionen, Methanausstoß und die Belastungen aus dem Bau/Betrieb der Anlagen - während der Nutzungsdauer (Lebenszyklus). Es ist daher nicht verwunderlich, dass die neue Bundesregierung den Ausstieg aus der Kohle auf 2030 vorziehen möchte. Für das Erreichen der deutschen Klimaziele wäre das ein großer Hebel.
Anleihen
Euroraum: Industrieproduktion (Oktober), 11:00 Uhr
USA: Erzeugerpreise (November), 14:30 Uhr
Zum Wochenauftakt standen keine wichtigen Konjunkturdaten an, die dem Markt signifikante Impulse hätten geben können. Der Rentenmarkt startete zumindest mit Kursgewinnen bei Bundesanleihen. Zum Jahresende lohnt sich immer ein Blick auf die Wertentwicklung. Unternehmensanleihen hatten 2021 einen schweren Stand. Zwar sanken die Risikoaufschläge (Spreads) sowohl von Unternehmensanleihen (Non-Financials) als auch von Bankenanleihen (Financials) um rund zehn Basispunkte und konnten auch die jüngste deutliche Ausweitung aufgrund der Furcht vor der „Omikron-Variante“ wieder schnell aufholen. Weil aber das allgemeine Zinsniveau im Jahresverlauf kräftig anstieg – so legten zum Beispiel die fünfjährigen Swapsätze von minus – 0,45% auf minus 0,13% zu – blieb für den Unternehmensanleihesektor leider eine negative Wertentwicklung von ca. 0,4% übrig (iBoxx-Index Investmentgrade Unternehmensanleihen). Richtig spannend an den Kapitalmärkten wird es diese Woche am Mittwochabend, wenn die US-Notenbank Fed ihre geldpolitischen Beschlüsse bekannt gibt und am Donnerstagmachmittag zur Verkündung der neuesten Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB). Während damit gerechnet wird, dass die Fed die Einstellung ihrer Anleihekäufe wohl auf März nächsten Jahres vorziehen wird, dürfte die EZB das Coronanotfallkaufprogramm „PEPP“ vermutlich im März 2022 beenden, im Gegenzug aber das schon länger laufende Kaufprogramm „APP“ wiederum aufstocken. Für die USA zeichnet sich damit eine erste Zinserhöhung im Sommer nächsten Jahres ab. Von einem Zinsschritt ist die EZB dagegen noch weit entfernt. Eine erste Anhebung dürfte frühestens im Jahr 2023 erfolgen. Die aktuell hohen Inflationsraten lassen die EZB noch kalt.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Die Verluste an den US-Börsen verdarben gestern den europäischen Aktienmärkten die gute Laune. Der Start am Montag war durchaus optimistisch und brachte die Indizes sogar fast 1% nach vorn. Mit der Eröffnung der US-Börsen drückten die dort wieder stärkeren Sorgen vor der Omikron-Variante auch Europas Märkte. Hinzu kam eine gewisse Zurückhaltung vor den Notenbanksitzungen am Mittwoch in den USA sowie der Eurozone, Großbritanniens und Japans an den Folgetagen, von denen Hinweise auf das Spannungsfeld der stark gestiegenen Inflationsraten und der weiter extrem lockeren Geldpolitik erwartet werden. Der Dax schloss nahezu unverändert, der Euro Stoxx 50 gab 0,4% nach. Automobiltitel waren in der Breite eher gefragt. Im DAX setzte sich Porsche (+2,9%) an die Spitze. SAP (+2,6%) profitierte von eine Kaufempfehlung. Dagegen gab Delivery Hero als Schlusslicht im DAX 3,5% ab. Titel aus dem Bereich Tourismus büßten eher ein. Airbus (-2,3%) war so ein Beispiel. Börsen-Novize Daimler Truck (+11%) legte erneut deutlich zu. In New York summierten sich die Verluste auf -0,9% bei Dow Jones und S&P 500, die Nasdaq verlor 1,5%. Die neu aufgeflammten Corona-Sorgen belasteten Aktien aus der Flugzeugund Reisebranche. Boeing (-3,7%) lag am Dow-Ende, Airlines oder Kreuzfahrtanbieter verloren um 5%. Coca Cola (+2,6%) war nach einer Neuempfehlung Spitzenreiter im Dow. Apple (-2%) startete zwar noch mit Zuwächsen und erreichte kurz eine Marktkapitalisierung von über 3 Bio USD. Pfizer (+4,6%) profitierte von der Übernahme von Arena Pharmaceuticals. Bristol-Myers Squibb (+4,8%) kündigte eine Dividendenerhöhung und Aktienrückkäufe an Asien zeigt heute leichte Minuszeichen, nur in Hong Kong sind die Verluste bei etwa 1,5%. Der Handelsstart in Europa deutet sich auch eher ruhig an.