Aktien: Anheuser Busch InBev, Saint-Gobain, Corona-Pandemie und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Die vierte Corona-Welle hat die Stimmung in der deutschen Veranstaltungsbranche im November einbrechen lassen. Das Barometer fiel von minus 2,2 Punkten im Oktober auf minus 26 Punkte, teilte das Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage mit. „Die vierte Corona-Welle hat den zaghaften Optimismus der Branche aus den Vormonaten kollabieren lassen”, sagte Ifo-Experte Wohlrabe. Knapp 50% der Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht. Es herrscht auch eine große Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand, hieß es weiter.
In der deutschen Industrie gab es im Oktober einen unerwartet starken Auftragseinbruch. Bei den Unternehmen kamen 6,9% weniger Bestellungen an als im Vormonat, teilte das Stat. Bundesamt mit. Im September hatte es ein Wachstum von 1,8% gegeben, im August waren die Aufträge um 8,8% eingebrochen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sanken die Bestellungen um 1,0% und damit erstmals seit mehr als einem Jahr. Besonders schwach war die Nachfrage aus dem Ausland, die um 13,1% zum Vormonat einbrach. Im Inland dagegen gab es ein Orderplus von 3,4%.
Angesichts der vierten Corona-Welle blicken Anleger im Dezember weniger zuversichtlich auf die Konjunktur im Euro-Raum. Das entsprechende Sentix-Barometer fiel überraschend stark um 4,8 auf 13,5 Punkte und damit auf den niedrigsten Wert seit April. Die über 1.000 befragten Anleger und Investoren bewerteten die Lage wegen der verschärften Lockdown-Maßnahmen, vor allem in Deutschland und Österreich, so schlecht wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Die Aussichten für die kommenden sechs Monate wurden dagegen erneut positiver bewertet. Für Deutschland gab der Gesamtindex den fünften Monat in Folge nach und fiel damit auf den tiefsten Stand seit März. „Die Verschärfungen der Corona-Maßnahmen und insbesondere der Ausschluss von Kunden aus dem Einzelhandel durch die 2G-Maßnahmen belasten die Lagewerte in Deutschland erheblich”, hieß es vom Institut. „Dieser Lockdown wirkt stärker negativ auf die Konjunktur als die vorherigen.”
Rentenmarkt
Schwächer als erwartet ausgefallene Wirtschaftsdaten aus Deutschland und dem Euro-Raum haben die Kurse deutscher Staatsanleihen etwas anziehen lassen. Hoffnungsvollere Nachrichten zur Corona-Variante Omikron drückten dagegen auf die Kurse der als sicher geltenden USAnleihen.
Aktienmarkt
Zwar ist die Datenlage zu Omikron noch recht dünn, doch die gesundheitlichen Auswirkungen in Südafrika scheinen geringer als befürchtet zu sein. So griffen zum Wochenstart die Anleger am deutschen Aktienmarkt beherzter zu. DAX +1,39%, MDAX +0,85%, TecDAX -0,16%. Wall Street: So ganz haben die Anleger die Aussicht auf eine Weihnachts-Rally noch nicht aufgegeben. Die abnehmende Furcht vor den Folgen der Corona-Variante Omikron hat für Kauflaune gesorgt. Besonders gefragt waren Reise- und Freizeitwerte. Dow +0,72%, S&P-500 +1,17%, Nasdaq +0,93%. Nikkei-225 freundlicher bei aktuell 28.566,40 Punkten.
Unternehmen
Anheuser Busch InBev setzt sich neue Ziele und rechnet mittelfristig nun mit einer jährlichen Steigerung des Betriebsgewinns (EBITDA) von 4 bis 8%. Währungsschwankungen sowie Akquisitionen oder Verkäufe seien dabei nicht berücksichtigt, teilte der weltgrößte Brauereikonzern mit. Für das lfd. GJ rechnet der Konzern mit einem EBITDA-Wachstum zwischen 10 und 12%.
Der französische Baustoffhersteller Saint-Gobain will den US-Spezialbaustoffchemiekonzern GCP Applied für 2,3 Mrd. US-$ erwerben. "Diese Akquisition ist ein entscheidender Schritt, um die weltweit führende Position von Saint-Gobain in der Bauchemie mit einem Gesamtumsatz von mehr als 4 Mrd. EUR auszubauen, gegenüber den bisherigen 3 Mrd. EUR", teilte das Unternehmen mit. Das Unternehmen will mit dem Zukauf auch vom Bauboom in den USA, angetrieben durch das Infrastrukturprogramm der Regierung, profitieren.
Devisen
Unerwartet enttäuschende Konjunkturdaten aus der Euro-Zone haben die Gemeinschaftswährung zum Wochenstart belastet.
Öl / Gold
U.a. die Erhöhung der Preise für asiatische Kunden durch Saudi Aramco hat die Ölnotierungen steigen lassen. Gold tendierte zu Wochenbeginn nur wenig verändert.