Aktien: Allianz, Aurubis und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Der chinesische Dienstleistungssektor ist im November nur noch mit angezogener Handbremse gewachsen. Angesichts des zunehmenden Inflationsdrucks und der anhaltenden Coronavirus-Ausbrüche ist der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex auf 52,1 (Okt.: 53,8) Punkte gesunken, lag damit aber immer noch komfortabel über der Wachstumsschwelle.
Die Einzelhändler in der Euro-Zone haben ihre Umsätze im Oktober um 0,2% zum Vormonat gesteigert, nachdem es im September noch einen Rückgang von 0,4% gegeben hatte. Im Vergleich zum Vorjahr lag das Plus bei 1,4%. Angesichts der vierten Corona-Welle -mit rekordhohen Infektionszahlen in mehreren europäischen Staaten- steht vielen Händlern ein schwieriges Weihnachtsgeschäft bevor. So dürfen in Deutschland Ungeimpfte nur noch in Läden des täglichen Bedarfs. Scharfe Kritik daran kam vom Einzelhandelsverband HDE, der die 2G-Vorgabe mitten im Weihnachtsgeschäft nicht für nachvollziehbar und auch verfassungswidrig hält.
Der Automarkt in Deutschland ist im November eingebrochen. Hintergrund sind die anhaltenden Lieferengpässe, vor allem bei Halbleitern. Der Neuwagenabsatz brach um 31,7% auf rund 198.000 Fahrzeuge ein. Die Branche sieht allerdings Licht am Ende des Tunnels und geht von einer langsamen Entspannung bei der Chipversorgung aus.
Die US-Arbeitsmarktdaten fielen eindeutig gemischt aus: Während der Stellenaufbau mit 210.000 enttäuschend war, überzeugte der nochmalige Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,2%. Wieder einmal fielen die beiden unterschiedlichen Arbeitsmarktbefragungen von Haushalten (Arbeitslosenquote: Hui) und Unternehmen (Payrolls: Pfui) völlig gegensätzlich aus. Der von der Fed angestrebte weitere „substantielle Jobaufbau“ ist zwar nicht so eindeutig eingetreten, dennoch dürfte sie sich offenbar auf ein beschleunigtes Tapering vorbereiten.
Rentenmarkt
Eine trübe Aktienmarktstimmung und die Angst vor weiteren Belastungen durch Corona haben die Anleger erneut in deutsche Bundesanleihen getrieben. US-Treasuries haben u.a. angesichts der schwächeren Notierungen am Aktienmarkt zugelegt.
Aktienmarkt
Zum Wochenende gaben die Kurse am dt. Aktienmarkt nach. Abermals standen v.a. Corona-Sorgen im Vordergrund Für den Kupferkonzern Aurubis ging es nach guten Zahlen und einem optimistischen Ausblick gegen den Trend um 7,5% nach oben. DAX -0,61%, MDAX -0,19%, TecDAX -0,38%. An den US-Börsen gaben die Kurse zum Wochenausklang nach. Die US-Jobdaten belegten, dass die Erholung am US-Arbeitsmarkt weitergeht. Der Ausstieg aus dem Wertpapierkaufprogramm der Fed könnte daher noch schneller erfolgen, als bislang erwartet. Auch die anderen am Berichtstag veröffentlichten Konjunkturdaten deuteten in diese Richtung. Dow Jones -0,17%, S&P-500 -0,84%, Nasdaq-Comp. -1,92%. Nikkei-225 startet leichter in die Woche: 27.927 Pkt. (-0,36%).
Unternehmen
Die Allianz plant für die nächsten drei Jahre ein höheres Gewinnwachstum. Der Gewinn je Aktie soll um jährlich 5 bis 7% zulegen, teilte der Versicherer mit. Die Eigenkapitalrendite soll in dem Zeitraum bei mind. 13% liegen.
Aurubis hat im GJ 2020/21 (30.09.) den operativen Gewinn um 60% auf 353 Mio. EUR gesteigert und damit die prognostizierte Spanne von 270 - 330 Mio. EUR deutlich übertroffen. Getragen von den positiven Zahlen hebt der Kupferproduzent die Prognosespanne für das GJ 2021/22 an. Das op. Ergebnis werde im Bereich zwischen 320 u. 380 Mio. EUR liegen, auch wenn höhere Energiekosten anfallen werden. Gleichzeitig ist Kupfer wegen des Booms bei Elektroautos und des Ausbaus der Energieversorgung stark gefragt. Bereits im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres hatten hohe Raffinierlöhne für Recycling-Materialien, stark gestiegene Metallpreise und die hohe Nachfrage nach Kupferprodukten höhere Energiekosten wettgemacht.
Devisen
Der Mangel an neuen Konjunkturdaten hat dem Euro einen weitgehend ruhigen Handelstag beschert.
Öl / Gold
Stockende Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm haben die Ölpreise trotz der ab Januar geplanten Produktionserhöhung der Opec+ steigen lassen. Gold hat einen Großteil der Vortagesverluste aufgeholt.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Allianz.