Aktien: Adler Group, LEG Immobilien, Salesforce und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Die chinesische Industrieproduktion ist im November zurückgegangen. Der Caixin-Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 49,9 von 50,6 im Vormonat und damit stärker als von Volkswirten erwartet.
Der Umsatz im deutschen Einzelhandel blieb im Oktober angesichts von Lieferproblemen überraschend unter den Erwartungen. Die Einnahmen der Einzelhändler sanken preisbereinigt um 0,3% zum Vormonat, teilte das Stat. Bundesamt mit. Ökonomen hatten hier durchschnittlich mit einem Wachstum von 1,0% gerechnet. Auch im September hatte es mit -1,9% bereits einen deutlichen Rückgang gegeben.
Anhaltende Materialengpässe und die hohe Inflation haben die deutsche Industrie im November auch nach endgültigen Zahlen etwas ausgebremst. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 0,4 Punkte auf 57,4 (Erstschätzung: 57,6) Zähler, wie IHS Markit zu seiner monatlichen Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte. Damit blieb der Wert weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie der Euro-Zone kletterte minimal um 0,1 auf 58,4 (Erstschätzung: 58,6) Punkte. Trotz der Stabilisierung gebe es weiter gravierende Lieferengpässe, hieß es.
In den USA ist der ISM PMI Manufacturing im November leicht auf 61,1 Punkte gestiegen. Damit wird ein etwas verstärktes Anziehen der ökonomischen Aktivität in der US-Industrie signalisiert. Der Aufschwung im verarbeitenden Gewerbe scheint somit intakt zu sein, mit solider Nachfrage auf der einen Seite (Aufträge, Produktion) aber auch Herausforderungen auf der Angebotsseite, worauf die Lieferengpässe (Auftragsrückstand) hindeuten. Zusammen mit Aufholeffekten aus den Covid-bedingten Restriktionen treibt dieser Mix lehrbuchmäßig die Preise hoch.
Rentenmarkt
Aussagen von Fed-Chef Powell, dass die Rückführung der Wertpapierkäufe durchaus einige Monate früher abgeschlossen werden könnte, hat die Kurse dt. Staatsanleihen gedrückt. Nach anfänglichen Verlusten haben US-Treasuries im Verlauf die Wende geschafft und zugelegt. Hintergrund war u.a. das Auftreten einer ersten Omikron-Infektion in den USA.
Aktienmarkt
Zur Wochenmitte hat der dt. Aktienmarkt zu einer Teilerholung angesetzt. Gesucht waren Automobilwerte: Daimler (+4,33%), BMW (+4,31%) und VW Vz. (+3,76%). DAX +2,47%, MDAX +1,29%, TecDAX +0,99%. An der Wall Street hat das Auftreten eines ersten Omikron-Falles den Anlegern letztendlich die Stimmung vermiest. Dow Jones -1,34%, S&P-500 -1,18%, Nasdaq-Comp. -1,83%. Der Nikkei-225 verliert 0,65% auf 27.753 Zähler.
Unternehmen
Der Immobilienkonzern LEG hat vom Wettbewerber Adler Group 15.400 Wohnungen in Niedersachsen, Bremen und SchleswigHolstein erworben. LEG baut damit die Präsenz in Norddeutschland aus, hieß es. Damit liegen rund 20% unseres Bestandes außerhalb unseres Heimatmarktes Nordrhein-Westfalen", erklärte LEG-Chef von Lackum. Zusätzlich erwarb die LEG einen Anteil von 31% an der Wohnimmobiliengesellschaft BCP, die ein Portfolio in Deutschland mit mehr als 12.000 Einheiten betreibt. Die LEG passt ihre Prognose für das Jahr 2022 für den FFO I entsprechend an, um die Akquisitionen zu berücksichtigen, und erhöht die Bandbreite von bisher 450 bis 460 Mio. EUR auf 475 bis 490 Mio. EUR.
Salesforce profitiert weiter von der 27 Mrd. US-$ schweren Übernahme des Bürochat-Anbieters Slack. In Q3 kletterten die Erlöse um 27% auf 6,86 Mrd. US-$. Salesforce profitiert vom Trend zum Homeoffice. Dadurch müssen Unternehmen verstärkt auf Rechnerkapazitäten und Anwendungen aus der Cloud setzen, damit ihre Mitarbeiter aus der Ferne agieren können. Der SAP-Konkurrent hob für das im Januar 2022 zu Ende gehende Jahr die Umsatzprognose weiter an und rechnet nun mit Erlösen zwischen 26,39 und 26,40 (Vorjahr: 21,25) Mrd. US-$.
Devisen
Der Euro hat sich knapp über 1,13 US-$ stabilisieren können.
Öl / Gold
Vor dem Hintergrund des Opec+-Treffens konnten die Ölpreise - in einer Gegenbewegung zu den vorangegangenen deutlichen Verlusten- etwas zulegen. Es gibt Spekulationen, wonach die Opec+-Staaten einen geplanten Anstieg der Fördermenge für einige Zeit aussetzen könnten. Gold tendierte etwas freundlicher, blieb aber unter 1.800 US-$.