Evotec verbucht hohe Gewinne aus Exscientia-Beteiligung - Prognose bestätigt
Der Hamburger Biotech-Konzern Evotec meldet Halbjahreszahlen: Umgesetzt wurden 271,3 Millionen Euro nach knapp 231 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Evotecs Kosten sind gestiegen. So meldet das Unternehmen unter anderem einen Anstieg der Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 29,8 Millionen Euro auf 35,4 Millionen Euro, während die Vertriebs- und Verwaltungskosten von 36,5 Millionen Euro auf 46,4 Millionen Euro gestiegen sind. Das Betreibsergebnis hat sich in der ersten Jahreshälfte 2021 auf 8,3 Millionen Euro mehr als halbiert.
Unter dem Strich meldet Evotec einen Halbjahresgewinn von 114,4 Millionen Euro, der deutlich über den 11,8 Millionen Euro aus dem Vorjahr liegt. Ursächlich hierfür sind Bewertungserträge aus Beteiligungen in Höhe von mehr als 116 Millionen Euro, die das Biotech-Unternehmen im ersten Halbjahr als Einmaleffekt verbuchen konnte. Auslöser sind Fair-Value-Anpassung der Beteiligung von Evotec an Exscientia. Beide Unternehmen arbeiten seit dem Jahr 2016 zusammen, in der Zwischenzeit hatten die Norddeutschen sich zudem über Finanzierungsrunden an Exscientia beteiligt.
Die Prognose für das Jahr 2021 bestätigt Evotec am Mittwoch zusammen mit der Vorlage der Halbjahreszahlen. In der unverpartnerten Forschung und Entwicklung sollen Kosten zwischen 50 Millionen Euro und 60 Millionen Euro anfallen. Evotec erwartet einen Umsatz zwischen 550 Millionen Euro und 570 Millionen Euro bei einem bereinigten EBITDA zwischen 105 Millionen Euro und 120 Millionen Euro.
Bis 2025 will Evotec den Umsatz auf mehr als eine Milliarde Euro steigern und ein EBITDA von mindestens 300 Millionen Euro erzielen. In die unverpartnerte Forschung und Entwicklung sollen dann mehr als 100 Millionen Euro investiert werden.
Zudem gibt es heute Neuigkeiten zu den US-Aktivitäten von Evotec. Die Tochtergesellschaft Just - Evotec Biologics eröffnet ihren J.POD 1 US in Redmond, Washington. „Durch diese einzigartig flexible Anlage verfügt Evotec nun über die internen Kapazitäten nicht nur innovative Biologika-Therapien zu erforschen und zu entwickeln, sondern sie auch zu den Patienten zu bringen, die sie dringend benötigen”, so Konzernchef Werner Lanthaler.