Am Morgen: Daimler, Drägerwerk, Siemens Energy, TSMC und TomTom im Blickpunkt - Nord LB Kolumne
Die schleppende Impfstoffversorgung in der Region Ostasien und Pazifik ohne China veranlasst die Weltbank, ihre Wachstumsprognose zurückzunehmen. Für 2021 werde ein Wachstum von 4,0% (März-Schätzung: +4,4%) erwartet, sagte Weltbankpräsident Malpass. Einschließlich China erwarte die Weltbank für die Region ein Wachstum von 7,7%.
Solides chinesisches BIP-Wachstum in Q2: Nach dem enttäuschenden Plus von 0,4% Q/Q in Q1 kam es in Q2 zu einem Anstieg von 1,3% Q/Q, leicht oberhalb der Erwartungen. Die Jahresrate ging – aufgrund von auslaufenden positiven Basiseffekten – deutlich auf 7,9% zurück. Dies ist vor allem ein Schritt hin zu einer Normalisierung
Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im Mai im Vormonatsvergleich um 8,7% auf 32.384 gestiegen. Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich ein Plus von 11,3% zum Vorjahr.
Rentenmarkt
Deutsche Bundesanleihen haben Kursgewinne verzeichnet. U.a. profitierten sie dabei von den schwächeren Aktienmärkten. Von uneinheitlichen amerikanischen Konjunkturdaten gingen keine richtungsweisenden Impulse für die Kurse der amerikanischen Staatsanleihen aus.
Aktienmarkt
Dem deutschen Aktienmarkt fehlten gestern positive Nachrichten. Dagegen verhagelten gleich zwei herbe Gewinnwarnungen von Abspaltungen aus dem Siemens-Konzern die Stimmung bei den Anlegern. Der Windturbinenhersteller Siemens Gamesa und Siemens Energy kürzten die Gewinnprognosen. DAX -1,01%, MDAX -0,70%, TecDAX -0,76%. Die Wall Street schloss gestern uneinheitlich. Konjunktursorgen plagten die Anleger. Fed-Chef Powell habe die Finanzmärkte mit seinen jüngsten Aussagen vor dem Finanzausschuss des USParlaments nur kurz beruhigen können. Dow Jones -0,07%, S&P-500 -0,33%, Nasdaq-Comp. -0,70%. Nikkei-225 bislang uneinheitlich, da die Gewinnmitnahmen des taiwanesischen Chip-Riesen TSMC andere Tech-Firmen belasteten. Aktuell bei 28.096,69 Punkten.
Unternehmen
Trotz der Lieferengpässe bei Halbleitern konnte Daimler bei den vorläufigen Ergebnissen für Q2 die Markterwartungen klar übertreffen. Dank steigender Verkäufe, höherer Preise und Einsparungen erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,185 (Vorjahr: -1,68) Mrd: EUR, wie der Fahrzeughersteller mitteilte. Analysten hatten nach Angaben von Daimler im Schnitt nur 4,117 Mrd. EUR erwartet.
Bei Drägerwerk hat sich das Geschäft im ersten Halbjahr deutlich besser als im Vorjahr entwickelt. Auf Basis von vorläufigen Geschäftszahlen legte der Umsatz des Konzerns währungsbereinigt um 17,3% (nominal 14,3%) auf rund 1.633 Mio. Euro zu. Das EBIT verbesserte sich deutlich auf rund 209 (102) Mio. EUR. Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für das GJ.
Siemens Energy muss die eigene Prognose wegen schlechter als erwartet ausfallener Zahlen bei der spanischen WindkraftTochter Siemens Gamesa nach unten anpassen. Weil die Tochtergesellschaft auch im lfd. GJ 2020/21 (30.09.) operativ mit roten Zahlen rechnen muss, wird auch der Mutterkonzern sein Renditeziel nicht erreichen. Die operative Umsatzrendite vor Sondereffekten werde 2020/21 daher wohl unterhalb der angepeilten Spanne von 3 bis 5% liegen, teilte Siemens Energy mit.
TSMC profitiert stark von der hohen Nachfrage nach Halbleitern. Wie der weltgrößte Chipauftragsfertiger mitteilte, kletterten die Umsätze in Q2 um 28% auf einen Rekordwert von 13,29 Mrd. US- $. Der Gewinn legte um 11% auf 4,8 Mrd. US-$ zu.
Die Halbleiterengpässe in der Autoindustrie machen dem Hersteller von Navigationsgeräten u. digitalen Landkarten TomTom zu schaffen. Der Konzern erwartet daher im lfd. Jahr nur noch Erlöse zwischen 500 u. 530 (bisher: 520 bis 570) Mio. EUR.
Morgan Stanley profitierte in Q2 von einem florierenden Investmentbanking. Der Überschuss stieg um 11% auf 3,4 Mrd. US-$. Die Erträge verbesserten sich um 8% auf 14,8 Mrd. US-$.
Devisen
Der Euro tendierte am Vormittag uneinheitlich, ab dem Nachmittag setzte sich eine schwächere Tendenz durch.
Öl / Gold
Die deutlich gestiegenen Benzin- und Destillatevorräte in den USA sorgten für sinkende Ölnotierungen. Zudem mehrten sich Spekulationen über eine Einigung bei den Fördermengen. Gold tendierte am Berichtstag kaum verändert.