Am Morgen: BMW, Lufthansa, Richemont, Vonovia und Deutsche Wohnen im Fokus - Nord LB Kolumne
Die japanischen Verbraucherpreise blieben auch im April auf dem Rückzug. Mit einem Rückgang um 0,1% zum Vorjahr sind sie den neunten Monat in Folge gefallen. Ökonomen hatten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Laut den Angaben der Regierung fielen vor allem die Kommunikationspreise, einschließlich der Mobiltelefongebühren, im April um 26,5%.
Der IHS-Markit Composite-Einkaufsmanagerindex für die deutsche Wirtschaft ist im Mai nicht so stark gestiegen wie erwartet. Das Barometer kletterte um 0,4 auf 56,2 (April: 55,8; Prognose: 57,1) Punkte. Aufgegliedert auf die einzelnen Komponenten gab es beim Dienstleistungsindex ein Plus von 2,9 Zählern auf 52,8 (Prognose: 52,0) Punkte, während der Industriebereich um 2,2 auf 64,0 (Prognose: 65,9) Zähler zurückging.
Die Lockerung der Corona-bedingten Einschränkungen haben der Wirtschaft der Euro-Zone im Mai zum kräftigsten Wachstum seit mehr als drei Jahren verholfen. Der IHS-Markit Composite Einkaufsmanagerindex kletterte unerwartet stark um 3,1 auf 56,9 (April: 53,8; Prognose: 55,1) Punkte. Dienstleister profitierten besonders stark mit einem Anstieg gegenüber dem Vormonat von 4,6 Zählern auf 55,1 (Prognose: 52,3) Punkte. Die Industrie verteidigte das hohe Niveau des Vormonats (April: 62,9) mit 62,8 (Prognose: 62,5) Punkten nahezu.
Rentenmarkt
Trotz robuster europäischer Konjunkturdaten sind die Notierungen deutscher Staatsanleihen am Freitag gestiegen. US-Treasuries haben am Freitag anfänglich moderate Gewinne eingebüßt und sind leicht ins Minus gerutscht. Am Pfingstmontag hielten sich die Bewegungen am Anleihemarkt in Grenzen. Es fehlten marktbewegende Konjunkturdaten.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt hat sich vor dem verlängerten Pfingstwochenende mit Gewinnen aus dem Handel verabschiedet. DAX +0,44%, MDAX +0,22%, TecDAX -0,02%. Conti legte an der Dax-Spitze knapp 2,5% zu, im Einklang mit dem festen europäischen Automobilsektor. Die US-Börsen gingen am Freitag uneinheitlich aus dem Markt: der Dow mit einem kleinen Plus, die Tech-Werte geben dagegen nach. Ein freundliches Bild zeigte sich dafür am Montag. Vor allem nachlassende Inflationssorgen haben die Kurse angetrieben. Gefragt waren v.a. die zuvor schwächeren Tech-Titel. Dow Jones +0,54%, S&P-500 +0,99%, Nasdaq-Comp. +1,41%. Nikkei-225 aktuell freundlicher bei 28.508,84 Punkten.
Unternehmen
BMW rechnet im Kartellstreit mit der EU aufgrund des Verfahrensfortgangs mit einer deutlich geringeren Buße als bislang erwartet und löst daher die Rückstellungen für diesen Fall teilweise auf. Dies führe in Q2 zu einem positiven Ergebniseffekt in Höhe von rund 1 Mrd. EUR, teilte der Automobilbauer mit.
Die Erben des Lufthansa-Großaktionärs Thiele haben sich von gut der Hälfte ihres Lufthansa-Aktienpakets getrennt und damit ihren Anteil auf rd. 4,5% reduziert. Die Familiengesellschaft KB Holding erlöste mit dem Verkauf 323 Mio. EUR, teilte die Investmentbank, die die Platzierung durchführte, mit. Der Preis lag mit 9,80 EUR deutlich unter dem Schlusskurs von 10,87 EUR.
Die Lockerung der Pandemie-Einschränkungen in China und den USA im Schlussquartal des GJ 2020/21 (31.03.) haben beim Luxusgüterkonzern Richemont dafür gesorgt, dass der Betriebsgewinn lediglich um 3% auf 1,478 Mrd. EUR zurückging. Ein gutes Finanzergebnis ermöglichte die Steigerung des Jahresgewinns um 38% auf 1,289 Mrd. EUR. Beim Umsatz blieb Richemont um 8% hinter dem Vorjahreswert zurück.
In der deutschen Wohnungsbranche bahnt sich eine Großfusion an. Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia will die Nummer zwei auf dem Markt, die Deutsche Wohnen, für rund 18 Mrd. EUR schlucken. Die beiden Vorstände seien sich bereits über die Konditionen einig, teilte Vonovia mit. Vonovia bietet 52 EUR für jede Deutsche-Wohnen-Aktie an.
Devisen
Der Euro konnte trotz der durchaus ansprechenden Einkaufsmanagerdaten aus Deutschland und der EU seine Notierung des Vortages nicht halten und schloss am Freitag leichter. Am Montag pendelte er in einem dünnen Handel um die 1,22 USD.
Öl / Gold
Die Ölpreise haben zum Wochenausklang auf eine Erholung gesetzt. Auch der Wochenstart verlief positiv. Eine Dollarschwäche und ein freundlicher Aktienmarkt stärkten die Nachfrage. Gold präsentierte sich in den letzten Tagen kaum verändert.