pferdewetten.de: Dividendenplus in turbulenten Zeiten
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sinkt der Umsatz von pferdewetten.de von 14,438 Millionen Euro auf 14,173 Millionen Euro. Das EBIT steigt von 2,436 Millionen Euro auf 2,536 Millionen Euro an. Das ist ein Plus von 4 Prozent. In einer Videokonferenz von Montega Connect spricht Vorstand Pierre Hofer von einem „wilden Jahr“.
Der recht neue Bereich Sportwette übertrifft die Erwartungen der Düsseldorf, obwohl rund zwei Monate lang aufgrund der Pandemie keine Erträge erzielt wurden. Hier fällt der operative Verlust mit 1,94 Millionen Euro deutlich geringer als erwartet aus. Auch die Sparte Pferdewetten hat unter der Krise gelitten, bleibt aber operativ mit 4,479 Millionen Euro (Vorjahr: 5,74 Millionen Euro) klar im Plus. 2021 hofft Hofer, hier wieder eine 5 vor dem Komma zu sehen.
Das Ergebnis je Aktie verringert sich von 0,77 Euro auf 0,34 Euro. Allerdings gab es im Vorjahr einen positiven Einmaleffekt aufgrund von latenten Steuern. Die Dividende von pferdewetten.de soll um 30 Prozent auf 0,26 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,20 Euro) zulegen.
Vorstand Pierre Hofer: „Die kerngesunde Bilanz wie auch die positive Geschäftsentwicklung ermöglichen es der pferdewetten.de AG auch in diesen turbulenten Zeiten, die Dividendenwachstumspolitik beizubehalten.“
Hofer setzt auf der Montega-Konferenz auch für die Zukunft auf ein Dividendenwachstum. Man will die Dividende für 2021 mit einem deutlichen Schritt nach oben anpassen und dies in den Folgejahren beibehalten. Im Klartext: Die Dividende soll in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen.
2021 will das Unternehmen neue Rekorde schaffen. Im Bereich Sportwetten soll sich das Wachstum fortsetzen. Das operative Minus in diesem Segment dürfte bei rund 1 Million Euro liegen, 2022 soll dann der Breakeven geschafft werden.
Zudem soll der Bereich Online-Gaming, also das Casino-Spiel zeitnah an den Start gehen. Hier wartet man jeden Tag auf eine Lizenzgenehmigung aus Malta. Das dauert aber länger als erwartet, einen genauen Termin kann Hofer nicht nennen. Nach der erfolgreichen Lizenzerteilung kann das Spiel an das Payment-System angeschlossen werden. Dafür müssen bis zu drei Wochen einkalkuliert werden. Nach diesen Schritten kann das Geschäft live gehen.
Hofer betont dabei, dass die daraus resultierenden Erträge bisher nicht in der Prognose berücksichtigt wurden. Gleichzeitig macht er deutlich, dass im Casino-Bereich, der künftig nicht nur auf Deutschland beschränkt werden muss, schon im ersten Jahr schwarze Zahlen erwirtschaften werden könnten. „Wir wollen damit Geld verdienen“, so Hofer auf dem Montega-Videomeeting.
Für 2021 sieht Hofer eine Reihe von Impulsgebern. Im Bereich Sportwetten dürften die Fußball-EM und die Olympischen Spiele interessant sein. Zudem gibt es in diesem Jahr im Fußballbereich nur eine sehr kurze Sommerpause – für Wettanbieter eine ideale Konstellation, um ein großes Sommerloch zu vermeiden.
Das Unternehmen rechnet für 2021 mit einem EBIT zwischen 3 Millionen Euro und 4 Millionen Euro. Die Nachfrage, ob dies nicht eher konservativ sei, wird von Hofer nicht verneint. Man habe noch nie eine Prognose nach unten verändern müssen. Häufig haben man im Jahresverlauf aber eine Korrektur nach oben vollzogen. Mit der aktuellen Prognose fühlt sich der Vorstand jedoch wohl.
Zum Ende der Videokonferenz lässt Hofer noch einmal aufhorchen. Pferdewetten.de steht demnach vor einem größeren Engagement bei einem Fußballverein. Die Verhandlungen scheinen weit fortgeschritten zu sein. Mehr lässt sich Hofer aber nicht entlocken.