QCKG: Geschwindigkeit als treibender Erfolgsfaktor
Daten zu verarbeiten ist in vielen Branchen zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden. Dabei geht es oft vor allem um die Bewältigung der Datenmengen. In der Finanzbranche mit ihrer gelebten Hektik der Kurse geht es um mehr: Masse und Geschwindigkeit müssen in der Informationsverarbeitung zusammenkommen. Diese Kombination ist für viele Bereiche in Zukunft der treibende Erfolgsfaktor.
Das gilt zum einen beim quantitativen Research, bei dem immense Mengen an Kurs- und Unternehmensdaten analysiert werden müssen – je schneller, desto besser, damit die Modelle dann auch rechtzeitig Signale geben können. Viele sehr klassische Handelsstrategien lassen sich mit einer großen Rechenleistung schneller umsetzen. Die heutige Technik an den Börsen ermöglicht es, in immer schnelleren Zeiteinheiten zu handeln, da sind Sekunden die neuen Minuten.
Rechnerkapazität ist insbesondere auch für die Simulationen im Risikomanagement wichtig, denn Risikomanagement ist gerade bei den derzeit sehr schnell, sehr stark gestiegenen Märkten eine wesentliche Säule des Anlageerfolgs. Das gilt für die Überwachung großer, institutioneller Portfolios genau wie bei Privatanlegern oder im Eigenhandel der Finanzhäuser. Auch beim Risikomanagement sind die Datenverarbeitungskapazitäten entscheidend: So erhöht beispielsweise das Einbeziehen umfangreicher ESG-Faktoren in Risikomodelle die Anforderungen an Datenverarbeitungskapazitäten substanziell und betrifft nicht nur das Erkennen neuer Risiken, sondern auch das Erarbeiten entsprechender Reaktionsmöglichkeiten.
Im Eigenhandel sind Verarbeitungsgeschwindigkeiten im Nanosekundenbereich ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Die verbesserten Rechenleistungen sorgen dafür, dass man mit sehr vielen, sehr kleinen Positionen einen soliden Ertrag bei geringem Risiko erzielen kann. Gerade bei der Bereitstellung von Liquidität zahlt sich diese Hochgeschwindigkeit aus.
Solch leistungsstarke Infrastruktur und derart entwickelte Systeme lassen sich grundsätzlich auch für andere Datenverarbeitungsaufgaben einsetzen. So könnten beispielsweise Energiekonzerne und -händler in Zukunft auch als interessante Kundengruppe für die Verarbeitung weltweiter Strom- und Elektrizitätsdaten in Frage kommen, was weitere, gebührenbasierte Wachstumspfade eröffnet. Möglich ist es zudem, Echtzeitindizes für Asset-Manager oder Börsenplätze zu generieren. Denn überall hier ist die Geschwindigkeit in der Datenverarbeitung bei gleichzeitiger Menge der verarbeiteten Daten ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Autor: Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital GmbH & Co. KG