Masterflex: „Wir sind ein klarer Wachstumswert“
Bei Masterflex sinkt der Umsatz 2020 um 10,1 Prozent auf 71,88 Millionen Euro. Erwartet hatte Masterflex im Vorfeld ein Umsatzminus von 10 Prozent bis 15 Prozent. Vor allem der Bereich Luftfahrt ist aufgrund der Pandemie vom Minus betroffen. Hier mussten besonders viele Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden. Dies sagt Finanzvorstand Mark Becks auf einer Konferenz von Montega Connect.
Das EBITDA bei dem Schlauchhersteller geht 2020 um 18,3 Prozent auf 7,89 Millionen Euro zurück. Das operative EBIT liegt bei 3,17 Millionen Euro, im Vorjahr wurden 5,06 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Marge steht bei 4,4 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent). Prognostiziert hatte Masterflex ein operatives EBIT zwischen 1,0 Millionen Euro und 2,5 Millionen Euro. Die Effizienzmaßnahmen aus dem Optimierungsprogramm „Back to Double Digit“ zeigen offenbar schon Wirkung. Mit diesem Programm will man 2022 wieder eine zweistellige EBIT-Marge schaffen. Diesen Plan verfolgt man weiter, „obwohl Corona dabei sicherlich nicht geholfen hat“, so Becks. Er fährt fort: „Wir setzen alles daran, das zu erreichen.“
Unterm Strich macht Masterflex einen Gewinn von 0,79 Millionen Euro, das ist ein Minus von 68,7 Prozent. Je Aktie verdient das Unternehmen 0,08 Euro, 2019 kam Masterflex auf einen Gewinn je Aktie von 0,26 Euro. Die Dividende soll von 0,07 Euro auf 0,08 Euro ansteigen. Damit wird der komplette Gewinn an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Diese müssen dem Dividendenvorschlag auf der Hauptversammlung am 19. Mai zustimmen. Masterflex stützt mit dem Vorschlag seine Dividendenpolitik. Man will mindestens eine gleichbleibende Dividende gewährleisten. Der aktuelle Vorschlag deutet zudem an, dass die Kassensituation solide ist.
Andreas Bastin, CEO von Masterflex, ist mit dem Jahr 2020 vor dem Hintergrund der Pandemie sehr zufrieden: „Mit einer trotz Rezession verbesserten Finanzlage können wir zuversichtlich auf das laufende Jahr blicken, in dem wir bei einer Normalisierung der Infektionslage hoffentlich wieder auf unseren Wachstumspfad zurückkehren werden. Angesichts der sichtbaren Erfolge bestätigen wir unsere mittelfristigen Ziele bei einer nachhaltig zweistelligen operativen EBIT-Marge ausdrücklich.“
2021 wird das erste Quartal noch stark von der Pandemie belastet sein, so Becks auf dem Montega-Event. Ab dem zweiten Quartal soll eine Verbesserung eintreten, vor allem ab dem zweiten Halbjahr rechnet der CFO mit einem verstärkten Wachstum. Unterm Strich soll Masterflex 2021 um 2 Prozent bis 5 Prozent beim Umsatz zulegen. Auch das EBIT soll den Wert von 2020 übertreffen. 2022 soll sich das Wachstum verstärkt fortsetzen.
Neben der Pandemie sieht Becks in 2021 noch ein weiteres Risiko nicht nur für seine Gesellschaft: Die Rohstoffmärkte. In der Krise haben viele Rohstoffproduzenten die Kapazitäten heruntergefahren. Jetzt gelingt es nicht überall, sie rasch wieder zu steigern. Das kann zu Problemen bei der Rohstoffversorgung führen und das erhoffte Wachstum bremsen.
Spätestens 2024 will Masterflex einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro schaffen. Das frühere Ziel, diese Marke bereits 2023 zu überschreiten, ist aufgrund der Pandemie nicht mehr realistisch. 2030 könnte der Umsatz bei mehr als 200 Millionen Euro liegen. Erreichbar ist dies aber nur mit gezielten Zukäufen, die dann für ein Umsatzplus von 60 Millionen Euro bis 80 Millionen Euro sorgen müssen. Aus Sicht von Becks ist somit eines sicher: „Wir sind ein klarer Wachstumswert.“