MSCI Indien-Index legt nach schwachem Jahresstart im Februar 2021 kräftig zu - Commerzbank
Nach einer deutlichen Underperformance im Januar 2021 erzielte der MSCI Indien-Index im Februar 2021 ein Plus von 5,1% und wies damit eine deutliche Outperformance gegenüber dem MSCI EM-Index (+0,7%) als auch gegenüber dem MSCI Welt-Index (+2,2%) aus. Verantwortlich hierfür zeichnete vor allem die Kurseuphorie nach Bekanntgabe des indischen Haushalts-Budgets Anfang des Monats, das als sehr kapitalmarktfreundlich eingestuft wurde. Es beinhaltet u.a. eine spürbare Erhöhung der Investitionen sowie Reformen auf der Angebotsseite. Auf Sektorenebene waren vor allem die Bereiche Versorger, Energie sowie Industrie gefragt, wohingegen Verbrauchsgüter und IT eine Underperformance aufwiesen. Die indische Rupie verlor im Februar 2021 gegenüber dem USD 0,7% an Wert. Das indische BIP wuchs in Q4 2020 um 0,4% (2020: Minus 6,9% J/J), weniger als im Schnitt erwartet. Enttäuschend war vor allem das schwächer als erwartet ausgefallene Wachstum im Dienstleistungsbereich. Die Inflationsrate stieg im Februar 2021 wieder an, liegt aber mit 5% (J/J) im Zielband (2% bis 6%) der Notenbank, die den Leitzins bei 4% bestätigte und eine weiterhin expansive Tendenz andeutete. Die Währungshüter bleiben insgesamt bei ihrer umsichtigen Haltung. Höhere Ölpreise schränken die Handlungsfähigkeit der Zentralbank ein. Eine tendenziell festere Rupie vermindert eine Erhöhung der importierten Inflation. Die Hoffnungen auf eine baldige Impfung der Bevölkerung gegen Covid-19 befeuern die Börse ebenso wie die ungebrochen üppige Liquidität im System und die Erwartung eines starken Wachstums der Firmengewinne in Höhe von rd. 39% (J/J) für das Jahr 2021. Dies impliziert eine hohe KGV-Bewertung von 22. Die Märkte handeln auf Rekordhochs mit einer Standardabweichung von größer 2. Die Gefahr einer Korrektur ist auf diesen Bewertungshöhen deutlich gestiegen. Unser Votum für den Aktienmarkt in Indien bleibt bei Neutral.
Anleihen
USA: Baubeginne/-genehmigungen (Feb), 13:30 Uhr
USA: Fed-Zinsentscheidung, 19:00 Uhr
Die Kurse von Bundesanleihen legten gestern bis zum Nachmittag zu. Zum einem trieb die am Montag verkündete Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen in Deutschland sowie in weiteren großen Ländern Europas die Anleger in den sicheren Hafen deutscher Staatstitel. Zum anderen überraschten wichtige Konjunkturmeldungen aus den USA negativ. Gleichwohl wurden fast alle Vormonatswerte deutlich nach oben korrigiert, so dass insbesondere in den USA Rentenpapiere zum Handelsschluss sogar leichte Kursgewinne erzielten. In den USA schrumpften im Februar die Einzelhandelsumsätze um 3,0% gegenüber dem Vormonat. Der Rückgang im Februar ist vor allem eine Gegenbewegung zu dem starken Plus von 7,6% im Januar, das von 5,3% nach oben revidiert wurde. Damals hatten die Sonderzahlungen aus dem im Dezember verabschiedeten Hilfsprogramm die Einkommen der Verbraucher spürbar aufgebessert. Ein weiterer Belastungsfaktor war vermutlich auch die extreme Kältewelle Mitte Februar im Süden der USA. Der Rückgang gefährdet jedoch nicht die wirtschaftliche Erholung. So setzte der Einzelhandel sogar fast 6% mehr um als vor der Pandemie. Zudem sind die nächsten Hilfszahlungen in viel größerem Umfang bereits beschlossen. So hat die Überweisung der Sonderzahlung von 1.400 US-Dollar pro Person bereits begonnen. Auch die US-Industrie erhielt im Februar einen Dämpfer und ging gegenüber Januar um 2,2% zurück. Die Kältewelle führte vor allem in Teilen des verarbeitenden Gewerbes (Chemie z.B. -7,1%) zu erheblichen Problemen. Mit dem Impffortschritt und zunehmenden Lockerungen der Corona-Restriktionen dürfte sich die US-Wirtschaft weiter vom Corona-Einbruch erholen. Zusammen mit den neuesten Hilfsprogrammen rechnen wir dieses Jahr mit einem BIP-Anstieg um 6%.
Aktien
BMW, Leoni, Zahlen Q4
Patrizia Immobilien, TAG Immobilien, Zahlen Q4
Nach gehaltenem Start kamen die europäischen Aktienmärkte im Handelsverlauf immer weiter voran und erreichten wie im Fall des DAX (+0,7%) zwischenzeitlich sogar ein neues Allzeithoch bzw. beim Stoxx 600 (+0,9%) ein neues Nach-Coronacrash-Hoch. Dabei gab es im Branchenmix eine eher seltene Konstellation: Grundsätzlich waren Wachstumstitel und Zykliker gefragt. Bester Sektor war jedoch Immobilien (+1,9%), gefolgt von Gesundheit (+1,4%) und IT (+1,3%). Nur der Energiebereich (-1,1%) lag klar im Minus. Im DAX elektrisierten Ausblick und die E-Auto-Pläne von VW (+6,7%) buchstäblich. Auch BMW und Continental (je +3,5%) stiegen deutlich. Im MDAX punktete Varta (+14%) mit Meldungen zum Einstieg in die Autobatterieentwicklung. Mit adidas (-1,8%) und RWE (-1,8%) nach Zahlen lagen zwei Favoriten der jüngsten Vergangenheit im DAX ganz hinten. In den USA bröckelten nach freundlichem Beginn die Gewinne wieder ab. Nach den eher schwachen Wirtschaftsdaten gestern blieb man vor der heutigen Fed-Sitzung eher vorsichtig. Der Dow Jones schloss mit -0,4%, der S&P 500 nach neuem Rekordhoch mit -0,2%. An der Nasdaq (+0,1%) blieb am Ende nur ein Hauch von Gewinn. Dabei liefen die Sektoren höchst unterschiedlich. Energie (-2,8%) fiel kräftig zurück, auch der Industriebereich (-1,4%) belastete. Zugewinne zeigten IT (+0,8%) und Telekom (+0,9%). Im Dow Jones lag Amgen (+1,8%) ganz vorne. Die großen Tech-Vertreter Apple, Intel und Microsoft legten jeweils über 1% zu. Dagegen lag Boeing (-3,9%) klar am Ende. An der Nasdaq fiel Moderna (+8,6%) nach Ankündigung einer Impfstudie für Minderjährige auf. Asien verzeichnet heute meist wenig Änderungen. Inlandschina steigt bis 1%, Korea gibt um 0,5% ab. Für Europa sind die Indikationen um den Vortagesschluss.