K+S: Monate der Unsicherheit
Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung, kurz DPR, überprüft nach Bitte der BaFin den Jahresbericht 2019 von K+S sowie den Halbjahresbericht 2020. Möglicherweise hat K+S das Anlagevermögen zu hoch ausgewiesen, Wertminderungen könnten zu spät durchgeführt worden sein. Im November hat K+S eine Sonderabschreibung über 2 Milliarden Euro vorgenommen, damit hat man auf die Entwicklung der Kalipreise reagiert.
K+S hat seine Zusammenarbeit mit der DPR zugesagt. Man glaubt, die Anhaltspunkte der BaFin entkräften zu können. Die Analysten der DZ Bank werten die Vorfälle jedoch als sehr negative Überraschung.
Sie bestätigen zunächst die Halteempfehlung für die Aktien von K+S. Das Kursziel sehen sie weiter bei 7,25 Euro. Allerdings wollen sie die aktuellen Entwicklungen einpflegen. Eine Veränderung des Modells ist somit möglich.
Eigentlich hellt sich die fundamentale Lage bei K+S gerade wieder auf. Jetzt wird sich die Prüfung jedoch über Monate hinziehen und für Unsicherheiten sorgen. Außerdem werden so Managementkapazitäten gebunden werden. Wie viel Substanz die Vorwürfe haben, lässt sich für Außenstehende kaum beurteilen.
Allerdings ergibt sich aus der Situation eine Vertrauensdelle, zudem kann es negative Implikationen durch Short-Selling geben.
Die Aktien von K+S verlieren heute 14,3 Prozent auf 8,394 Euro.