Medigene: Aus für MDG1021 - Aktie verliert deutlich

Medigene stellt die Entwicklung des Medikamentenkandidaten MDG1021 ein. Die T-Zelltherapie wurde bei Patienten erprobt, die nach einer körperfremden hämatologischen Stammzelltransplantation an einer rezidivierten oder persistierenden Blutkrebserkrankung leiden. In der klinischen Testreihe befand sich MDG1021 in der ersten von drei Phasen. Die Patientenrekrutierung für das Programm am Leiden University Medical Center (LUMC) werde mit sofortiger Wirkung ausgesetzt, meldet Medigene am Donnerstag.
Hintergrund ist unter anderem, dass die Entwicklungsarbeiten sich wohl länger als bisher erwartet hinziehen werden. „Wir glauben, dass sich die Herausforderungen bei der Rekrutierung von Patienten für dieses Programm unter den vorherrschenden Pandemiebedingungen noch verschärft haben und dass sich diese Situation in den kommenden Monaten wahrscheinlich nicht erheblich verbessern wird. Das hat uns zu dieser schwierigen Entscheidung veranlasst”, sagt Kai Pinkernell, Bei Medigene Vorstand für die klinische Entwicklung und Produktentwicklung.
„Derzeit werden Gespräche mit dem LUMC bezüglich einer potenziellen Übernahme der Sponsorenrolle durch das LUMC mit Fortführung der Studie in Verantwortung des LUMCs und der Rückgabe der im November 2018 vom LUMC erworbenen Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an dem HA-1-spezifischen TCR geführt”, so Medigene. Welche finanziellen Auswirkungen dies hat, werde man bei Erstellung der Finanzprognose 2021 berücksichtigen und im März melden, so das Biotech-Unternehmen.
Medigene wird sich mit dem Schritt auf die Aktivitäten im Bereich der soliden Tumore konzentrieren. „Basierend auf den Patientenzahlen und dem ungedeckten medizinischen Bedarf glauben wir, dass dies die bedeutendste kommerzielle Chance für unsere klar differenzierten Technologien - einschließlich unseres PD1-41BB Switch-Rezeptors und unserer nicht-mutierten, hoch spezifischen TCRs - sein wird”, sagt Dolores Schendel, Vorstandsvorsitzende und Wissenschaftsvorstand bei Medigene.