Softing: Abschied vom Krisenmodus

Das Jahr 2020 hat bei Softing stark begonnen. Doch dann kam die Pandemie und damit tauchten die Probleme auf. Viele direkte Kundenkontakte sind weggebrochen, Reisen waren nicht mehr möglich. Entsprechend verringert sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr von 51,1 Millionen Euro auf 37,2 Millionen Euro. Beim Gewinn geht es von +1,2 Millionen Euro auf -1,9 Millionen Euro nach unten.
Allmählich lässt Softing den Krisenmodus aber hinter sich. Vorstandschef Wolfgang Trier macht auf die virtuellen IR-Fahrt von Rüttnauer Research deutlich, dass die Monate Juli und August schon wieder deutlich besser verlaufen sind. Das dürfte sich bei den Zahlen zum dritten Quartal zeigen.
Die Zahlen von 2019 sind bei Softing in diesem Jahr aber nicht realisierbar. Lag der Umsatz 2019 noch bei mehr als 90 Millionen Euro, so dürften es im laufenden Jahr rund 80 Millionen Euro werden. Das operative EBIT dürfte zwischen 0 und 1,5 Millionen Euro liegen, 2019 waren es 4,1 Millionen Euro. Wenn es sehr gut läuft, hält Trier auch ein EBIT von 2 Millionen Euro für machbar. Ursprünglich hatte Softing für 2020 mit einem Plus beim Umsatz und beim operativen EBIT gerechnet. Das ist inzwischen völlig unrealistisch. Entscheidend für das Erreichen der neuen Ziele ist die Entwicklung im vierten Quartal. Dieser Jahresabschnitt ist bei Softing immer von besonderer Bedeutung.
2021 soll Softing dann wieder an die Zahlen von 2019 anschließen können. Damit wäre auch wieder eine vernünftige Dividende gesichert.
Den Kurs beeindruckt all dies nicht. Er verharrt auf dem Krisenniveau und pendelt zwischen 5 Euro und 6 Euro. Das ergibt eine Marktkapitalisierung von weniger als 50 Millionen Euro.