Hensoldt: Börsengang im Airbus-Umfeld
Hensoldt will in diesem Jahr an die Börse gehen. Der Börsengang soll im regulierten Markt (Prime Standard) in Frankfurt erfolgen. Es soll eine Kapitalerhöhung geben. Der bisherige Alleineigentümer will ebenfalls Aktien abgeben.
Der IPO-Kandidat ist ein Anbieter von elektronischen Sensorlösungen, die vor allem im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich zum Einsatz kommen. Bisheriger Besitzer von Hensoldt ist indirekt KKR. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung, u.a. Airbus, Leonardo, Raytheon und Thales. Für Hensoldt arbeiten rund 5.400 Personen.
Mit dem frischen Geld aus dem Börsengang will Hensoldt weiter wachsen. Auch soll die Bilanz gestärkt werden. Derzeit gibt es 19 unabhängige Vertriebsbüros.
2017 wurde Hensoldt aus dem Airbus-Konzern ausgegliedert. 2019 lag der Umsatz bei 1,11 Milliarden Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge stand bei 19,3 Prozent. Im ersten Halbjahr 2020 legt der Umsatz um 6 Prozent auf 440,3 Millionen Euro zu. Die bereinigte EBITDA-Marge sinkt von 9,8 Prozent auf 9,4 Prozent. Der bestehende und erwartete Auftragsbestand liegt Ende Juni bei 5,4 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr rechnet Hensoldt mit einem Umsatz von mehr als 1,15 Milliarden Euro. 2021 soll der Umsatz zwischen 1,4 Milliarden Euro und 1,6 Milliarden Euro liegen. Die Marge soll bei rund 18 Prozent liegen.
Thomas Müller, CEO von Hensoldt, zu den IPO-Plänen: „Die wegweisenden Vertragsabschlüsse in der ersten Hälfte des Jahres 2020 sind das Ergebnis von Hensoldts führender Position im Bereich der Verteidigungselektronik. Der geplante Börsengang ist daher für uns der nächste logische Schritt, um die Position von Hensoldt als führender Anbieter von elektronischen Sensorlösungen in Europa zu stärken. Dabei werden wir unsere starke Marktposition in Deutschland und Europa nutzen, um unsere geographische Expansion voranzutreiben und von einer starken, nachhaltigen Wachstumsdynamik in der globalen Verteidigungsindustrie und in unseren Kernmärkten zu profitieren.“