Centogene Aktie: Große Turnaround-Chance für den Biotech-Titel?
Nach den jüngsten massiven Kursverlusten bei der Centogene Aktie und dem bei 24,50 Euro gestarteten Kursrutsch hat der Biotech-Titel in den letzten Tagen an der 10-Euro-Marke eine deutliche Stabilisierung vollzogen. Eine neue charttechnische Unterstützungsmarke mit einem Kernbereich bei 9,98/10,05 Euro wurde aufgebaut, die weiter Bestand hat. Eine Gegenbewegung der eigentlich volatilen Centogene Aktie endete am 23. Juli bei 14,30 Euro - die Erholung ging im Anschluss komplett verloren und der Aktienkurs des Unternehmens fiel wieder an die 10-Euro-Marke zurück. Ein zweiter Versuch, sich aus dieser Zone abzusetzen, kam bisher nicht zustande.
Aktuell zeigen sich bei der Centogene Aktie erste charttechnische Hürden im Bereich zwischen 11,20/11,35 Euro und 11,70 Euro und damit durchaus in der Nähe aktueller Aktienkurse. Die derzeit geringe Volatilität dürfte bei dem Biotech-Titel nur ein vorübergehendes Phänomen sein, was angesichts der engen Tradingspanne interessante charttechnische Optionen eröffnet.
Ein Ausbruch nach unten wäre zwar ein deutliches charttechnisches Verkaufssignal für die Centogene Aktie, die aber recht schnell auf weitere Unterstützungszonen treffen würde. Der Blick auf den Kursverlauf der Biotech-Aktie an der Frankfurter Börse eröffnet den Blick auf diverse Supports im Bereich von 9,30 Euro über 8,85/9,00 Euro bis auf 8,65 Euro. Starker zusätzlicher Support dürfte für die Centogene Aktie um 7,42/7,68 Euro aufkommen, falls sich die Abwärtsbewegung fortsetzt. Gelingt dagegen der Ausbruch aus der aktuellen Tradingspanne nach oben, wären bei 12,45/12,65 Euro und bei 13,50 Euro Folgekaufsignale zu setzen, bevor der Biotech-Titel mit dem Bereich zwischen 14,00/14,30 Euro und 14,65/15,05 Euro massivere und übergeordnet wichtige charttechnische Hürden finden würde.
Zuletzt hatte Centogene das SARS-CoV-2-Testangebot mit einem neuen „walk-in” Testcenter auf den Hamburger Flughafen ausgebaut. Bisher hatte das deutsch-niederländische Biotech-Unternehmen, dessen Aktien unter anderem an der NASDAQ notieren, ein solches Angebot am Frankfurter Flughafen in Kooperation mit Fraport und der Lufthansa eröffnet. Man biete Tests auf das Coronavirus für alle Personen an, die sich auf den Nachweis des SARS-CoV-2-Virus testen lassen möchten, einschließlich Reise-Rückkehrer aus Nicht-Risikogebieten, kündigt die Gesellschaft an. „Wir begrüßen sehr, dass unsere Fluggäste nun die Möglichkeit haben, sich direkt in Hamburg testen zu lassen. In diesen besonderen Zeiten ist es von größter Bedeutung, dass Reisen sicher und dennoch komfortabel ist," sagt Björn Becker, Senior Director Product Management Ground & Digital Services der Lufthansa Group.
Darüber hinaus haben Evotec und Centogene ihre bestehende Kooperation ausgeweitet. Man wolle sich bei den neu hinzu kommenden gemeinsamen Aktivitäten auf das Protein-Target Glukozerebrosidase konzentrieren, kündigen die beiden norddeutschen Gesellschaften an. Der Fokus liegt dabei auf der Gaucher-Krankheit, einer genetischen und vergleichsweise häufig vorkommenden lysosomalen Speichererkrankung. Derzeit kann diese nur individuell behandelt werden. Geplant sei, eine Behandlungsoption für die Mehrheit der Patienten zu entwickeln, so Evotec und Centogene.
„Die Partnerschaft mit Centogene unterstützt und komplementiert unseren Patienten-basierten Forschungsansatz für die Gaucher-Krankheit. Wir schätzen Centogenes Biomarker-Expertise und ihre eigene, auf realen Daten basierte, globale Plattform für seltene Krankheiten, welche perfekt zu unserer iPSC-basierten Wirkstoffforschungs-Plattform passen”, sagt Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec. „Speziell wollen wir unsere über 20-jährige Erfahrung für die Erforschung der Gaucher-Krankheit einbringen. Mit der Fortsetzung unserer Allianz mit Evotec, werden wir die Erforschung bahnbrechender medizinischer Lösungen für seltene Krankheiten beschleunigen”, so Arndt Rolfs, CEO von Centogene.
Wichtige charttechnische Daten zur Centogene Aktie:
Letzter Aktienkurs: 10,60 Euro (Börse: XETRA - Frankfurt)
Bollinger-Bands 20 (unten / oben): 9,981 Euro / 11,207 Euro
EMA 20: 10,594 Euro
EMA 50: 12,589 Euro