DAX: Kurslücken auf der Unterseite warnen - UBS-Kolumne
Rückblick: Der DAX kennt nach dem Durchbruch über den langfristigen Fibonacci-Fächer im Wochenchart bei 11’150/11’200 Punkten nur noch eine Richtung: Nach Norden. Unter der Ausbildung zahlreicher Kurslücken auf der Unterseite stürmt der DAX weiter voran. Angetrieben vor allem durch die enorme Liquidität der Notenbanken und nicht durch die rosige weltweite wirtschaftliche Lage. Am Mittwoch konnte der DAX zeitweise bereits die Marke von 12’500 Punkten erobern, nachdem er am Tag zuvor noch bei 12’021 Punkten aus dem Handel gegangen war. Die mittlerweile sieben Kurslücken auf der Unterseite mahnen trotzdem zur Vorsicht. Kurslücken werden in der Regel wieder geschlossen. Dies braucht nicht sofort geschehen, aber dass alle sieben Kurslücken offen bleiben, ist eher unwahrscheinlich.
Ausblick: Der DAX befindet sich in totaler Euphorie und springt fast täglich um mehrere 100 Punkte an. Eine Übertreibung, auf die auch wieder Ernüchterung folgen dürfte, möglicherweise mit den Zahlen der Unternehmen zum 2. Quartal, wenn das ganze Ausmass der Corona-Krise sichtbar wird.
Die Short-Szenarien: Der DAX dreht am Widerstand des fallenden Trendkanals im Tageschart wieder nach unten ab und nimmt Kurs auf die Kurslücken bei 12’055 und 11’729 Punkten. Fällt der DAX auch wieder unter den 200er-EMA bei 11’735 Punkten, wäre dies ein erstes deutliches Schwächesignal. Die Lage für den DAX würde sich aber erst wieder deutlich unter dem Fibonacci-Fächer im Wochenchart bei 11’200 Punkten eintrüben. Dann wäre mit einem weiteren Rücklauf zur Kurslücke und Unterstützung bei 11’575 Punkten zu rechnen.
Die Long-Szenarien: Der DAX kann in den fallenden Trendkanal eindringen und die Aufwärtsdynamik beibehalten. Die nächste Anlaufmarke wäre dann die obere Trendkanalbegrenzung bei 13’130 Punkten.