Grenke: Quartalsgewinn sinkt - Risikovorsorge wegen Pandemie aufgestockt
Grenke hat im ersten Quartal 2020 mit einer deutlich erhöhten Risikovorsorge auf die möglichen Folgen der Corona-Pandemie reagiert. Als Folge dessen stiegen in den ersten drei Monaten dieses Jahres die Aufwendungen für Schadensabwicklung und Risikovorsorge von 28,3 Millionen Euro auf 50,8 Millionen Euro deutlich. „Die erhöhte Risikovorsorge reflektiert unsere gegenwärtige Beurteilung der Auswirkungen der Pandemie. Sie basiert im Wesentlichen auf drei Aspekten: unserer Erwartung an das künftige Zahlungsverhalten, unserer breiten Diversifizierung und unseren Erfahrungen im Umgang mit Krisen. Auch die staatlichen Maßnahmen der Garantie- und Liquiditätszusagen beziehen wir ein, denn diese beurteilen wir in jedem Fall positiv”, so Grenke-Vorstand Sebastian Hirsch am Dienstag.
Dagegen konnte das Unternehmen aus Baden-Baden das Zinsergebnis im ersten Quartal 2020 von 87,3 Millionen Euro auf 101,1 Millionen Euro steigern. Unter dem Strich hat dies aber die deutlich erhöhten Aufwendungen nur zum Teil kompensieren können. Der Quartalsgewinn vom Grenke ist von 33,8 Millionen Euro auf 23,7 Millionen Euro gefallen. Operativ melden die Süddeutschen einen Gewinnrückgang von 41,7 Millionen Euro auf 31,4 Millionen Euro.
Eine neue Prognose legt Grenke für 2020 nicht vor, wird dies aber nachholen, sobald die Folgen der Corona-Pandemie besser beziffern lassen. „Inwieweit und in welchem Umfang die COVID-19-Pandemie Einfluss auf die weitere Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der GRENKE Gruppe haben wird, ist aktuell nicht verbindlich abschätzbar und nicht in der am 11. Februar 2020 veröffentlichten Prognose für das Geschäftsjahr 2020 enthalten”, so das Unternehmen am Dienstag.
Zudem hat Grenke am Dienstag einen neuen Dividendenvorschlag für das Jahr 2019 vorgelegt. Wollte man bisher 0,88 Euro je Grenke Aktie ausschütten, so soll die Dividende nun 0,80 Euro je Anteilschein ausmachen und damit auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Dividende könne „von den Aktionären wahlweise in bar oder - zur Stärkung der Kapitalbasis - in bar und Aktien bezogen werden”, so das Unternehmen. Die ordentliche Hauptversammlung 2020 soll nun als „virtuelle Hauptversammlung” am 6. August durchgeführt werden.