S&P500: Schwache Wochenkerze warnt - UBS-Kolumne
Rückblick: Der S&P500 ist in der Vorwoche deutlich angestiegen und konnte im Wochenhoch bis über 2’900 Punkte auf 2’954 Punkte am 29. April hochziehen. Der Ausbruch über das wichtige 61.8%-Fibonacci-Retracement und den 200er-EMA im Tageschart glückte den Bullen jedoch nicht. In diesem Bereich machten die Bären dem Bullengalopp ein Ende und drückten den Index wieder bis 2’800 Punkte zum 50%-Fibonacci-Retracement nach unten. Dabei wurde auch eine neue Abwärtskurslücke bei 2’892 Punkten eröffnet, die nun im weiteren Kursgeschehen als Anlaufmarke einer Gegenbewegung dienen könnte. Solange die Bullen das 50%-Fibonacci-Retracement und den 50er-EMA im Tageschart halten können, muss mit einem erneuten Kursanstieg gerechnet werden. Allerdings mahnt die Vorwochenkerze mit dem langen oberen Docht und dem kleinen Kerzenkörper vor einem Verlaufshoch mit langfristig wieder fallenden Kursen.
Ausblick: Der S&P500 befindet sich aktuell im neutralen Bereich zwischen dem 50er-EMA und dem 200-EMA. Über dem 50er-EMA haben die Bullen noch alle Chancen für einen erneuten Anstieg, allerdings würde sich die Lage langfristig erst mit einem Anstieg über den 200er-EMA aufhellen. Erst dann würde auch das Vorwochenhoch überschritten und die bearishe Vorwochenkerze neutralisiert werden. Möglicherweise zieht der S&P500 aber nur kurz hoch, um die Kurslücke bei 2’892 Punkten zu schliessen. Und kracht dann mit zunehmender Abwärtsdynamik in die Tiefe, um langfristig Kurs auf die untere Kurslücke bei 2’300 Punkten zu nehmen.
Die Long-Szenarien: Der S&P500 kann sich über dem 50er-EMA halten und erneut ansteigen. Gelingt dann ein Durchbruch über den 200er-EMA wären langfristig weiter steigende Kurse zu erwarten. Die nächste Anlaufmarke wäre dann bei 3’000 Punkten zu sehen. Ob ein solcher Anstieg vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie mit ihren schweren konjunkturellen Auswirkungen und den zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China möglich ist, bleibt abzuwarten.