SAP senkt Prognose für 2020 - Aktie trotzdem im Plus
An der Börse wurden die SAP-Quartalszahlen mit Spannung erwartet - und vor allem der Ausblick, den der DAX-notierte Software-Konzern für 2020 abgeben wird. „Die Geschäftstätigkeit in den ersten beiden Monaten des ersten Quartals war solide. Da sich die Auswirkungen der Corona-Krise zum Ende des ersten Quartals rasch verstärkten, wurden eine bedeutende Zahl von Neuabschlüssen verschoben”, meldet das Unternehmen zum Geschäftsverlauf, der zum Ende des Quartals wesentlich von den Folgen der Corona-Krise bestimmt wurde.
Im Cloud-Bereich hat SAP die Umsätze im ersten Quartal dieses Jahres auf Non-IFRS-Basis um 27 Prozent auf 2,01 Milliarden Euro gesteigert. Dagegen sind die Softwarelizenzerlöse um 31 Prozent auf 0,45 Milliarden Euro zurück gegangen. Konzernweit meldet SAP einen Quartalsumsatz von 6,52 Milliarden Euro und damit einen Anstieg um rund 7 Prozent auf Basis vorläufiger Zahlen. „Wie erwartet, stieg das Betriebsergebnis (IFRS) im ersten Quartal beträchtlich. Dies war vor allem auf einen deutlich geringeren Einfluss sowohl von Restrukturierungskosten als auch von Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung zurückzuführen”, so SAP zur operativen Ergebnisentwicklung. Die Walldorfer melden eine Verdoppelung des Betriebsergebnisses auf 1,21 Milliarden Euro auf IFRS-Basis. Auf Non-IFRS-Bilanzierungsbasis steigt der Gewinn lediglich um einen Prozentpunkt auf 1,48 Milliarden Euro.
Den Ausblick auf 2020 senkt man aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie ab. Der Umsatz in der Cloudsparte wird nur noch zwischen 8,3 Milliarden Euro und 8,7 Milliarden Euro erwartet nach zuvor 8,7 Milliarden Euro bis 9,1 Milliarden Euro. Konzernweit rechnet die Gesellschaft mit Umsätzen zwischen 27,8 Milliarden Euro und 28,5 Milliarden Euro für das laufende Jahr. Die bisherige Prognose lag bei 29,2 Milliarden Euro bis 29,7 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis soll einen Wert zwischen 8,1 Milliarden Euro und 8,7 Milliarden Euro erreichen.
„Der angepasste Ausblick geht davon aus, dass sich das aufgrund der Corona-Krise derzeit schwierige Marktumfeld, das von einer schwachen Nachfrage geprägt ist, im zweiten Quartal verschlechtern wird, bevor sich die Lage im dritten und vierten Quartal allmählich verbessert, wenn Länder ihre Wirtschaft wieder hochfahren und die Ausgangsbeschränkungen für die Bevölkerung aufgehoben werden”, so SAP zum Ausblick.
Aktuelle Indikationen für die SAP Aktie notieren trotz der Prognosesenkung für 2020 etwas höher als der gestrige XETRA-Schlusskurs.