SMT Scharf: Eine unverständliche Entwicklung

Bei SMT Scharf hat sich im Laufe der Jahre eine deutliche Umsatzverschiebung ergeben. Inzwischen werden fast 99 Prozent aller Umsätze im Ausland erwirtschaftet. Asien nimmt dabei eine immer bedeutendere Rolle ein. Diese Position dürfte der Kontinent langfristig behalten. Der Kohleabbau in Ländern wie China oder Indien wird in den kommenden Jahren nicht zurückgehen, entsprechend wird es dort verstärkt eine Nachfrage nach Produkten von SMT Scharf geben.
Im Oktober musste SMT eine Gewinnwarnung publizieren. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie das sich eintrübende Marktumfeld sorgten für eine neue Prognose. Zudem hat China neue Regeln für Motoren publiziert, die für Verzögerungen sorgten. Demnach soll es 2019 einen Umsatz von 65 Millionen Euro bis 67 Millionen Euro geben. Das EBIT soll zwischen 4,5 Millionen Euro und 5,0 Millionen Euro liegen. Diese neue Prognose dürfte SMT locker schaffen. Das geht aus Ausführungen von CEO Hans Joachim Theiß auf dem Hamburger Investorentag hervor.
Nach der Gewinnwarnung stand die SMT-Aktie massiv unter Druck. Von über 12 Euro ging es auf rund 9 Euro nach unten. Davon hat sich das Papier bis jetzt nicht erholt. Derzeit liegt die Aktie um die 10 Euro. Für Theiß ist diese Entwicklung in dieser Höhe nicht nachvollziehbar. Das aktuelle Kursniveau ist für ihn unverständlich. Der Begriff „Einstiegskurse“ ist in diesem Zusammenhang in Hamburg zu hören.
Für 2020 zeigt sich der CEO vorsichtig optimistisch. Das Coronavirus verzögert zwar die Arbeiten in China, doch der Manager des Bergbauzulieferers rechnet damit, dass eine wichtige neue Maschine im dritten Quartal von den Behörden zugelassen wird. Hier sieht er sich bei den Arbeiten deutlich vor der Konkurrenz. Da die Auslieferungen dann aber erst zum Jahresende starten, wird der Umsatzimpuls aus den Neuerungen erst 2021 wirklich durchdringen.
Doch auch vor 2020 ist dem Vorstandschef nicht bange. In den Büchern stehen bereits eine Reihe von Aufträgen. Aus seiner Sicht sollte sich daher im laufenden Jahr beim Kurs etwas bewegen. Analysten sehen dies ähnlich. Montega spricht für die Aktien von SMT eine Kaufempfehlung aus, das Kursziel liegt bei 14,50 Euro.