China: Teilhandelsabkommen und geldpolitische Lockerung könnten Stimmung weiter aufhellen - Commerzbank Kolumne
Die Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China haben sich zuletzt stabilisiert oder sogar verbessert. Zum Jahresbeginn kündigte US-Präsident Trump an, dass das Handelsabkommen mit China am 15. Januar in Washington unterschrieben werden soll. China senkte zudem mit Wirkung zum 1. Januar Importzölle für 850 Produkte, womit die Einfuhr von Produkten gefördert werden soll, bei denen es in China Engpässe gibt. Zudem hat die chinesische Notenbank zum Jahresbeginn die Mindestreservesätze gesenkt. Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe könnte sich daher weiter aufhellen.
Anleihen
Deutschland: Arbeitslosenzahl (Dez.), 9:55 Uhr
Euroraum: Kreditvergabe (Nov.), 10:00 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise (Dez.), 14:00 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungen (Dez.), 16:00 Uhr
Mit einem Luftangriff haben US-Einheiten in Bagdad einen General der iranischen Revolutionsgarden getötet. Die Sorge vor einer Eskalation der Lage trieb den Ölpreis in der Spitze um drei Dollar in die Höhe. Staatsanleihen sind dagegen sehr gefragt. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen fiel um 10 Basispunkte auf 1,83%. Nach den Kursverlusten vor dem Jahreswechsel setzte eine Erholung ein, die nach dem Luftangriff weiteren Auftrieb erhielt. Aus China war gestern ein leichter Rückgang des Einkaufmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe (Caixin-Index) gemeldet wurden. Der Index blieb aber mit 51,5 Punkten nahe an dem im November erreichten Zweijahreshoch. Der – schon am Vortag veröffentlichte – offizielle Index trat dagegen auf der Stelle, befindet sich aber mit 50,2 Punkten auf deutlich niedrigerem Niveau. Erfreulicherweise zeigt die Caixin-Umfrage wieder steigende Bestellungen aus dem Ausland. Die Konjunkturstimmung in den chinesischen Dienstleistungsunternehmen befindet sich dagegen in einem Abwärtstrend, was eine abnehmende inländische Nachfrage befürchten lässt, dazu passt auch, dass die chinesische Notenbank die Reserveverpflichtungen für die Kreditinstitute erneut gelockert hat, um die Kreditvergabe anzuschieben. Im Euroraum wurden die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und den Euroraum insgesamt in der finalen Meldung merklich von 43,4 auf 43,7 Punkte bzw. von 45,9 auf 46,3 Punkte nach oben revidiert. Der Schwungverlust war geringer als zunächst gemeldet worden war. Bei den anderen EU-Ländern war das Bild sehr gemischt - während sich in Polen und Schweden die Stimmung aufhellte, zeigte sich für die meisten Länder eine leichte Stimmungseintrübung.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Die europäischen Aktienmärkte erwischten einen Glanzstart ins neue Jahr 2020 und setzten damit die fulminante Hausse aus dem Vorjahr gleich wieder fort. Die relevanten Leitindizes in Europa kletterten um bis zu 1,5% (Spanien). Verantwortlich für die fortgesetzte Kauflaune der Investoren zeichneten vor allem die Nachrichten aus China und aus den USA. Die Notenbank aus dem Reich der Mitte senkte die Mindestreservesätze für Banken und deutete weitere Maßnahmen an, um die Finanzierungskosten für die heimischen Unternehmen zu reduzieren. Zusammen mit den in Kürze in Kraft tretenden Zollsenkungen dürfte dies die Konjunktur in China etwas beleben. Für zusätzlichen Schwung sorgte auch die Nachricht, dass US-Präsident Trump eine Unterzeichnung des ersten Handelsabkommens mit China (sogenannter „Phase-Eins-Deal“) für den 15. Januar 2020 angekündigt hatte. In diesem Umfeld kletterte der Dax zu Jahresbeginn um 1%. Tagessieger im deutschen Leitindex war die Aktie der Deutschen Bank mit einem Aufschlag von 6,2% (Commerzbank: +6,9%). Die Aktie von Wirecard ging mit einem satten Plus von 4,6% aus dem Handel. Für Rückenwind sorgten hier positive Aussagen zum Geschäftsverlauf 2020 durch den Firmenchef. Auf europäischer Sektorenebene hatten Bank-werte mit einem Plus von durchschnittlich 1,9% die Nase vorn. Pharmawerte legten im Schnitt als Tagesverlierer immerhin noch um 0,3% zu. Die Börsen in den USA tendierten zu Jahresbeginn ebenfalls sehr freundlich. Alle drei Leitindizes erzielten gleich wieder neue Rekordhochs. Der Dow Jones-Index gewann 1,2%. Auf Sektorenebene (S&P 500) waren insbesondere Industriewerte gefragt (+1,8%). Versorgeraktien büßten dagegen als Tagesverlierer im Schnitt 1,4% ein. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. In Hongkong, China und Indien sanken die Kurse leicht. Japan hatte feiertagsbedingt weiter geschlossen.