IVU - Exklusivinterview: Nachfrage bei CEO Müller-Elschner zu aktuellen News

Projektabbruch bei der BLS – diese Nachricht irritierte am gestrigen Dienstag einige Anleger von IVU Traffic Technologies. Martin Müller-Elschner, CEO des Berliner IT-Spezialisten für öffentlichen Verkehr, nimmt dazu im Kurzinterview mit unserer Redaktion Stellung.
www.4investors.de: Nach vielen positiven News der letzten Wochen überraschte die Nachricht vom Projektabbruch bei BLS einige Anleger. Können Sie etwas zu den Hintergründen sagen?
Müller-Elschner: Wir bedauern die Entscheidung der BLS, das Projekt zur Einführung von IVU.rail im Bahnbereich kurzfristig abzubrechen. Wir haben in den vergangenen Monaten und Jahren eng mit den Projektverantwortlichen zusammengearbeitet, um unsere Standardlösung an die speziellen Anforderungen von BLS anzupassen, die abweichend vom Standardprodukt nachträglich in das Projekt eingebracht wurden und zusätzliche Entwicklungsaufwände mit sich bringen. Der Projektabbruch zum jetzigen Zeitpunkt hat uns überrascht und ist für uns nicht nachvollziehbar.
www.4investors.de: Ist die Zusammenarbeit mit der BLS damit beendet?
Müller-Elschner: Die Entscheidung der BLS bezieht sich ausschließlich auf den Bahnbereich. In den Unternehmensbereichen Bus, Schiff und stationäre Personale wird unser System bei der BLS bereits produktiv und erfolgreich eingesetzt und wir werden hier auch weiterhin zusammenarbeiten.
www.4investors.de: Weist die Entscheidung der BLS auf ein grundsätzliches Problem mit IVU.rail hin?
Müller-Elschner: Ganz klar nein. Die Entscheidung der BLS hängt in erster Linie mit projektspezifischen Gründen zusammen und lässt keine Aussage zu unserem Standardprodukt zu. Unsere Lösungen laufen bei über 500 Kunden weltweit und haben schon vielfach bewiesen, dass sie auch unter hohen Anforderungen performant bleiben und sehr gute Ergebnisse bringen. Zum Vergleich: Trenitalia plant und disponiert über 5.000 Züge und rund 14.000 Mitarbeiter seit Jahren problemlos und sehr erfolgreich mit IVU.rail.
www.4investors.de: Wird sich der Projektabbruch auf das Jahresergebnis auswirken?
Müller-Elschner: Die Effekte für das Jahresergebnis 2019 sind eher gering und betreffen vor allem geplante Dienstleistungen in den nächsten Monaten. Diese Ressourcen werden wir sicher gut in anderen Projekten einsetzen können. Wir sind aufgrund unseres hohen Auftragsbestands darüber hinaus zuversichtlich, die Auswirkungen für 2020 voll zu kompensieren.
www.4investors.de: Also können IVU-Anleger zuversichtlich in die Zukunft blicken?
Müller-Elschner: IVU.rail ist weiterhin das führende Ressourcenplanungssystem für Eisenbahnen weltweit und wir arbeiten gemeinsam mit unseren Kunden daran, dass das so bleibt. Es ist schade, dass es bei der BLS jetzt nicht gepasst hat, aber wir werden auch weiter in guter Beziehung zueinander bleiben. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja eines Tages auch bei der BLS noch eine Chance für IVU.rail.