Allianz, Münchener Rück - Cyber Insurance: Der Hoffnungsträger - Commerzbank Kolumne
Das Wachstum im Schaden-Unfallgeschäft hängt langfristig an der Entwicklung der globalen Konjunktur. Auf reife Märkte bezogen, wo die Versicherungsdichte höher ist, hat dies nur moderate Zuwächse für viele Versicherer zur Folge. Das Themenfeld Cyber-Versicherung wirkt daher besonders attraktiv für die Branche. Gemäß des Maklers Aon sind in diesem Segment die Prämien seit 2012 um 23% gestiegen. Die Dynamik sollte sich fortsetzen, da der Bedarf zur Absicherung von Geschäftsausfall oder Reputationsverlusten immens ist. Zunehmend fragen hier weltweit auch mittelständische Unternehmen Versicherungsschutz nach. Aktuell dominieren auf der Angebotsseite US-amerikanische Unternehmen. In Deutschland setzen aber u.a. Munich Re und Allianz Hoffnungen in dieses noch junge Wachstumsfeld. Offen ist wegen fehlender Erfahrungswerte, ob das Geschäft weiterhin sehr lukrativ (=rentabel) bleibt.
Anleihen
China: Einkaufsmanagerindizes (Juli), 03:00 Uhr
Euroraum: BIP 1. Schätzung (2. Quartal), 11:00 Uhr
Euroraum: Verbraucherpreise (Juli), 11:00 Uhr
USA: ADP-Beschäftigungsänderung (Juli), 14:15 Uhr
USA: Fed Zinsentscheid, 20:00 Uhr
In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise im Juli mit +0,5% M/M bzw. +1,7% J/J (nach +1,6% J/J) etwas stärker als erwartet. Grund dafür war ein höherer Anstieg der Nahrungsmittelpreise. Die europäischen Konjunkturdaten fielen dagegen überwiegend schwächer als erwartet aus. So legte das reale BIP in Frankreich lediglich um 0,2% Q/Q bzw. +1,3% J/J zu. Das EU-Wirtschaftsvertrauen ging ebenfalls weiter von 103,3 auf 102,7 Punkte zurück; vor einem Jahr lag es noch bei 111,2 Punkten. Darunter fiel das Industrievertrauen (von -5,6 auf -7,4 Punkt) am deutlichsten. Die Rentenmärkte tendierten gestern überwiegend freundlich. Die gestiegene Wahrscheinlichkeit eines harten Brexits hat gestern die Spreads für irische Staatsanleihen etwas ansteigen lassen, denn dadurch steigt die Möglichkeit der Wiedereinführung einer physischen Grenze zwischen Irland und Nordirland. Das britische Pfund wertete gestern weiter deutlich ab. Seitdem Boris Johnson zum Vorsitzen der Konservativen gewählt wurde, hat das Pfund 2% zum Euro verloren. In den USA überwogen gestern gute Daten. Wie erwartet stiegen die privaten Einnahmen im Juni um 0,4% M/M und die privaten Ausgaben um 0,3% M/M solide. Der Kernrate der Konsumentenpreise (Konsumdeflator) erhöhte sich dabei von 1,5% auf 1,6% J/J und blieb damit weiterhin unter dem Inflationsziel der Fed. Deutlich über den Erwartungen lag das US-Verbrauchervertrauen, dass im Juli von 124,3 auf 135,7 Punkte einen großen Satz nach oben machte. Die guten Daten werden die Fed aber nicht davon abhalten, heute die Zinsen zu senken, wir rechnen allerdings nur mit einer Senkung um 25 Bp. auf die Spanne von 2,00 bis 2,25%.
Aktien
Credit Suisse, Ergebnis Q2
Airbus, BBVA, BNP Paribas, Vinci, Halbjahreszahlen
Intesa SanPaolo, Unibail Rodamco, Halbjahreszahlen
Swiss Re, Halbjahreszahlen
Glencore, Production Report Q2
General Electric, Ergebnis Q2
Nach dem ruhigen und abwartenden Wochenstart gerieten die europäischen Aktienbörsen am Dienstag deutlich unter Kursdruck. Unter anderem verunsicherte ein Kommentar von US-Präsident Donald Trump zu den beginnenden Handelsgesprächen mit China. Im deutschen Leitindex Dax 30 belasteten insbesondere enttäuschende Quartalsberichte. So standen die Aktien von Bayer (-3,7%, verklausulierte Gewinnwarnung), FMC (-5,3%, Zahlen leicht unter Erwartungen) und der Deutschen Lufthansa (-6,0%, zurückhaltender Ausblick) mit deutlichen Kursabschlägen am Ende der Kursliste. Im EUROSTOXX 50 erlitten alle Branchen meist deutliche Kursverluste, die stärksten Abschläge verzeichneten dabei Banken (-2,9%). Auf Unternehmensebene gab es mit der Aktie von Air Liquide (+0,8% nach soliden Zahlen) zumindest einen Gewinner. Auch die Wall Street tendierte in diesem Umfeld leicht schwächer. Dabei konnten auch in der Breite gute Konjunkturdaten nicht für Auftrieb sorgen. Bei der Fülle von Quartalsvorlagen wechselten Licht und Schatten. Dabei standen die Titel von Procter & Gamble (+3,8%) nach besser als er-wartet ausgefallenen Zahlen und der Bekanntgabe eines Aktienrückkaufprogramms an der Spitze des Dow Jones Index. Dagegen führten Irritationen wegen eines reduzierten Ausblicks und der Senkung des Ratings bei der Aktie von Pfizer (-6,4%) zu massiven Abschlägen. Auf Branchenebene stützte insbesondere die Entwicklung von Energie (+1,1%). Die asiatischen Börsen entwickeln sich heute Morgen in der Breite schwächer. Europas Aktienmärkte dürften sich nach den Vortagesabschlägen etwas stabilisieren.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Allianz.