Commerzbank Aktie: Was sagen eigentlich Analysten zu den Zahlen
Obwohl in den heutigen Commerzbank-News durchaus enttäuschende Aspekte - zum Beispiel zu den Margenerwartungen für 2020 - vorhanden waren, klettert die Commerzbank Aktie im Tagesverlauf deutlich. In der Spitze erreicht die MDAX-notierte Bankaktie 6,622 Euro, im Tagesverlauf werden aber Gewinne mitgenommen. Mittlerweile liegt der Aktienkurs der Commerzbank nur noch bei 6,371 Euro und gewinnt 2,38 Prozent zum Vortag. Mit der Entwicklung bestätigt sich auch ein zwischenzeitlich aktives charttechnisches Kaufsignal im Tagesverlauf nicht.
Damit schließt sich die Börse im Tagesverlauf dem eher zurückhaltenden Tenor zu den Commerzbank-Zahlen an, der von Analysten zu vernehmen ist. Während die meisten Analystenhäuser ihre Einstufungen zur Commerzbank Aktie bestätigen, senkt die DZ Bank ihren fairen Wert für den Banktitel von 8,50 Euro auf 8,00 Euro. Die Kaufempfehlung wird beibehalten. Es sei nicht mehr überraschend, dass die Commerzbank ihr Gewinnziel für 2020 reduziert habe, heißt es. Auf Basis des Verhältnisses von Kurs- zu Buchwert sei die Commerzbank Aktie unterbewertet, so die DZ Bank.
Insgesamt liegen die Kursziele der Analysten zur Commerzbank Aktie weit auseinander. So sehen Goldman Sachs mit 11,20 Euro, die UBS mit 10,20 Euro und JP Morgan mit 9,00 Euro unterschiedlich stark ausfallendes, aber deutliches Aufwärtspotenzial für den MDAX-Wert. Analysten von anderen Research-Häusern sind insgesamt skeptischer in den bisher vorliegenden Kommentaren. So erwartet Independent Research nur leichte Kursgewinne bei der Commerzbank Aktie mit einem Anstieg auf 7,00 Euro. Kepler Cheuvreux gar geht von weiter fallenden Kursen bei der Bankaktie aus und nennt ein Kursziel von 5,50 Euro.
Commerzbank kündigt 20 Cent Dividende je Aktie an
Am Donnerstagmorgen hatte die Commerzbank ihre mit Spannung erwarteten Zahlen für das Jahr 2018 vorgelegt. Unter dem Strich weist die Gesellschaft einen Gewinn von 865 Millionen Euro aus im Vergleich zu 128 Millionen Euro im Jahr 2017. Operativ meldet die Commerzbank einen Gewinnanstieg von 1,1 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro. „Die Ergebnisqualität verbesserte sich dank des erfolgreichen Wachstums in den beiden Kernsegmenten deutlich. Die um Sondereffekte bereinigten Erträge stiegen im Jahresvergleich trotz Margendruck um 5 Prozent”, heißt es weiter von Seiten des Bankkonzerns. Dieser hat zudem sein Ziel beim Wachstum der Kundenzahl nach eigenen Angaben erreicht und netto eine Million Neukunden gewinnen können. Bei den Verwaltungsaufwendungen liege man mit 6,9 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen, so das Unternehmen am Donnerstag. Die wichtige Common-Equity-Tier-1-Quote luegt bei 12,9 Prozent.
„Unsere Strategie ist richtig und funktioniert. Wir wachsen bei Kunden, im Kreditvolumen und bei bereinigten Erträgen. Wir kommen voran und sind wieder dividendenfähig”, sagt Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank, zu den Zahlen. Aktionäre sollen eine Dividende von 0,20 Euro je Commerzbank Aktie für 2018 erhalten. „Die erste Halbzeit von Commerzbank 4.0 zeigt aber auch, dass wir angesichts des herausfordernden Umfelds noch schneller werden müssen. Deswegen bauen wir unsere Zentrale um und verzahnen die IT mit unseren Produktbereichen”, so der Manager weiter.
Die Bank sieht sich bei den Kosten auf Kurs. 2020 will man die Ausgaben auf 6,5 Milliarden Euro gesenkt haben, für das laufende Jahr liegt das Zwischenziel bei weniger als 6,8 Milliarden Euro. Man wolle sich 2019 auf weiteres Wachstum in den Kernsegmenten konzentrieren und zudem die bereinigten Erträge weiter steigern. 2018 kletterten diese von 8,2 Milliarden Euro auf 8,6 Milliarden Euro. Die Dividende soll ein Niveau wie die Ausschüttung für das Jahr 2018 haben. „Die Bank wird ihre Wachstumsstrategie in einem anspruchsvollen Marktumfeld fortsetzen und strebt ein jährliches Ertragswachstum von durchschnittlich 3 % an. Mit dem Umbau ihrer Zentrale wird die Bank ihre Digitalisierung noch einmal forcieren, was zum Kostenziel von 6,5 Milliarden Euro für 2020 beitragen dürfte”, so die Commerzbank weiter zum Ausblick.