Spotanalyse USA: Arbeitsmarktbericht für den Oktober - VP Bank Kolumne
Ausserhalb des Landwirtschaftssektors wurden im Oktober 250‘000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3.7%. Der US-Arbeitsmarktbericht wird noch immer von der Hurrikan-Saison durcheinander gewirbelt. Im September war der Stellenaufbau aufgrund des Hurrikans Florence nur verhältnismässig schwach ausgefallen. Nun kam es zu Nachholeffekten. Die negativen Effekte des Hurrikans Michael, der im Oktober in Florida wütete, fallen geringer aus als erwartet. Die volle Aussagekraft des Arbeitsmarktreports ist erst in den kommenden Monaten wieder gegeben.
Das Lohnwachstum weist über die vergangenen Monate hinweg einen klaren ansteigenden Trend aus. Allerdings ist die Interpretationsfähigkeit der aktuell ausgewiesenen Lohnzuwächse ebenfalls beschränkt. Im Oktober 2017 war das Wachstum der durchschnittlichen Stundenlöhne bedingt durch die damalige Hurrikan-Saison schwach ausgefallen. Die niedrige Vergleichsbasis führt jetzt zu einem entsprechend hohen Entgeltwachstum von 3.1%.
Aufgrund der sturmbedingten Verzerrungen wird die US-Notenbank die Arbeitsmarktzahlen mit Vorsicht geniessen. Für die Zinspolitik dürften derweil ohnehin andere Faktoren an Gewicht gewinnen. Das globale Wirtschaftswachstum verlor zuletzt an Schwung, was auch die Fed in ihren geldpolitischen Abwägungen nicht unberührt lassen wird. Auch die Zwischenwahlen werden direkte und indirekte Effekte auf den weiteren wirtschaftlichen Fortgang der USA haben. Sollten die Republikaner etwa wider Erwarten in beiden Kammern eine Mehrheit behalten, dürfte Donald Trump mit einer Steuerreform 2.0 auf Wählerfang gehen. Die Fed müsste in diesem Fall ihren Kurs der lediglich moderaten Zinserhöhungen auf den Prüfstand stellen. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, welche Folgen die Zölle gegenüber China haben werden. Die Fed muss derzeit also eine Menge von Parametern berücksichtigen. Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt sind dabei nur ein Teilaspekt.