Autoabsatz 2017 (Teil I) - Commerzbank Kolumne

Nach einem sehr starken Jahr 2016 entwickelte sich der weltweite Autoabsatz 2017 nur verhalten (+2 %). Einer der Gründe hierfür lag im weltweit größten Einzelmarkt - China. U.a. aufgrund von Steuervergünstigungen im Jahr 2016 gab es Vorzieheffekte, was entsprechend den Absatz im vergangenen Jahr vorübergehend belastet hat. Der Automarkt legte insgesamt um lediglich 1,4% zu und zeigte somit das geringste prozentuale Wachstum in über zehn Jahren. Teil II wird morgen veröffentlicht.
Anleihen
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Jan,), 10:00 Uhr
Großbritannien: Arbeitsmarktdaten (Dez.), 10:30 Uhr
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Dez.), 16:00 Uhr
Am Rentenmarkt gingen gestern die Risikoaufschläge von Staatsanleihen der Europeripherie weiter zurück. Besonders spanische, aber auch portugiesische Anleihen verteuerten sich gegenüber Bundesanleihen deutlich um bis zu 4 Basispunkte. Einen Rückschlag für den freien Welthandel gab es zu Wochenbeginn: So verhängte US-Präsident Donald Trump am Montag Einfuhrzölle auf Waschmaschinen und Solaranlagen. Des Weiteren prüfen die USA Schritte zum Schutz der heimischen US-Stahl- und Aluminiumindustrie. Mit der Entscheidung sollten ernste Schäden für heimische Hersteller wettgemacht werden, so ein US-Handelsbeauftragter. Diese Handlung ist klar in Richtung Trumps "Amerika zuerst"-Politik zu verstehen, mit der er amerikanische Arbeiternehmer und Unternehmen vor Konkurrenz aus dem Ausland schützen will. Dies mag auf den ersten Blick für amerikanische Unternehmen, wie zum Beispiel dem Hausgerätehersteller Whirlpool, erfreulich sein, letztendlich zahlen die amerikanischen Verbraucher die Zeche: Weniger Konkurrenz führt zu teureren und auch schlechteren Produkten. Die Strafzölle auf Waschmaschinen und Solarmodule treffen in erster Linie China. Trumps Maßnahme ist auch eine Reaktion auf die seit Jahren ebenfalls hohen Importzölle, die China auf eine Fülle ausländischer Produkte erhebt. Es ist zu befürchten, dass sich nun ein Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt entwickelt. Vor kurzem stufte die chinesische Ratingagentur Dagong die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten auf dasselbe Niveau herab, auf dem sich derzeit Peru und Turkmenistan befinden. Zudem kündigte China an, eventuell zukünftig weniger amerikanische Staatsanleihen zu kaufen.
Aktien
AholdDelhaize, Q4 Handelszahlen
Ford Motor, Ergebnis Q4
General Electric, Ergebnis Q4
Novartis, Jahreszahlen
United Technologies, Ergebnis Q4
Vor allem die positive Stimmung aus Übersee sorgte für einen starken Handelsstart der europäischen Börsen. Der Dax 30 konnte in diesem Umfeld bereits sehr früh einen neuen Höchststand erreichen. Im weiteren Tagesverlauf bröckelte die Stimmung allerdings wieder etwas ab. Vor allem die starken Pharmatitel zeichneten dafür verantwortlich, dass sich der deutsche Leitindex letztendlich im positiven Terrain halten konnte. Milliardenschwere Übernahmen im US-Pharma- und Biotechnologiesegment hatten auch hierzulande zu Käufen angeregt. An der Spitze der Kursliste standen somit neben den Aktien von Bayer (+3,3%) auch die von Fresenius (+2,8%) und FMC (+1,9%). Dagegen fanden sich die Automobiltitel (BMW: -1,0%, VW Vz.: -0,7%, Continental: -0,3%) am anderen Ende der Tabelle wieder. Im EUROSTOXX 50 präsentierten sich nach dem Gesundheitssektor (+1,5%) vor allem Finanzdienstleister (+1,2%) mit einer positiven Kurstendenz, während Grundstofftitel (-1,5%) stärker unter Druck gerieten. An der Wall Street konnte vor allem der technologielastige Nasdaq 100 erneut einen fulminanten Start hinlegen, während die anderen Indizes um neue Rekordstände ringen mussten. Hier belasteten vor allem die Reaktionen auf die insgesamt nicht zufriedenstellenden Quartalsvorlagen von Procter & Gamble (-2,9%) und Johnson & Johnson (-3,8%). Letztere hatten vorbörslich noch deutlich zulegen können. An der Spitze des Dow standen hingegen nach überraschend starken Gewinnzahlen die Aktien von Travelers (+5,3%). Vor allem die defensiven Sektoren Real Estate (+1,5%) und Versorger (+1,0%) konnten zulegen. Auch an den asiatischen Börsen geht es heute Morgen deutlich ruhiger zu.