Fintech Group: Das haben die Anleger noch nicht berücksichtigt
Mit dem Hype um Kryptowährungen wie dem Bitcoin kam jüngst die Fintech-Branche in den Fokus vieler Anleger an der Börse. Doch auch abseits der mittlerweile stark von Zockern geprägten Kryptowährungen bauen sich interessante Geschäftsfelder auf, die teils harte Konkurrenz für den Bankensektor sind, teils mit ihm kooperieren. Zuletzt legte die Frankfurter Fintech Group, bekannt vor allem für ihre Direktbrokersparte flatex, gute Halbjahreszahlen vor. War das Geschäft bisher vor allem von der B2C-Sparte flatex geprägt, so könnten nun auch er B2B-Bereich zunehmend Impulse bringen. Ein Grund dafür ist der Brexit, der einige britische Institute kurzfristig an den Finanzplatz Frankfurt locken dürfte.
„Im zweiten Halbjahr werden die Investitionen in unsere modulare Bankplattform auch im B2B-Geschäft ertragswirksam”, sagte Muhamad Chahrour, verantwortlich für die Finanzen der Fintech Group, schon Ende August bei den Halbjahreszahlen - einen Satz, den die Investoren bisher noch nicht die eigentlich notwendige Aufmerksamkeit geschenkt haben. Es zeichnen sich nämlich Erfolge in dem Geschäftsbereich ab, in dem die Fintech Group unter Nutzung ihrer Banklizenz und Technologien anderen Kreditinstituten einen vergleichsweise schnellen Aufbau von Geschäftsaktivitäten ermöglicht. Die beiden österreichischen Banken Bawag und Kommunalkredit konte man für ihre Expansion auf dem deutschen Markt bereits als Kunden gewinnen. Einen dritten Finanzdienstleister - ein „Brexit-Flüchtling” - hängt auch schon am Haken und wird mit den Frankfurtern zusammen arbeiten, wie unserer Redaktion bestätigt wird. Über Namen, Details und finanzielle Einzelheiten schweigt sich der Fintech-Konzern bisher aus. Weitere Banken, die aufgrund des Brexits von London nach Frankfurt wechseln, dürften aber folgen.
Intakter Aufwärtstrend bei der Fintech Group Aktie
Im Kursverlauf der Aktie der Fintech Group zeigen sich die guten Nachrichten, auf allen Ebenen ist die Aufwärtsbewegung des Titels bisher intakt - ein bullishes Bild. Von Konsolidierungen abgesehen war das Jahr 2017 für den Aktienkurs der Frankfurter von deutlich steigenden Kursen geprägt. Zum Jahreswechsel stand beim Aktienkurs noch eine 13 vor dem Komma, mittlerweile ist man oberhalb von 20 Euro angekommen. Am Mittwoch erreichte die Fintech Group Aktie bei 20,545 Euro ihr bisheriges Hoch, es folgte eine Konsolidierung bis auf gestern notierte 19,82 Euro. Nach einem XETRA-Schlusskurs vom Donnerstag bei 20,25 Euro liegen aktuelle Indikationen für den Titel im Tradegate-Handel um 20,15/20,35 Euro.
Charttechnisch ist der Rückschlag vom Top bisher eine reine typische Konsolidierung, die im Zusammenhang mit der vorangegangenen Kursrallye der Fintech Group Aktie von 15,205 Euro auf 20,545 Euro zu sehen ist. Erste Unterstützungen für die Fintech Aktie sind bei 19,24/19,41 Euro und um 18,86/8,96 Euro zu sehen, bevor bei 18,39/18,65 Euro ein starker Support im Falle einer weitergehenden Konsolidierung wartet.