Fitch stuft Griechenlands Langfristrating herauf - Commerzbank Kolumne
Mit den Wertpapierkäufen der EZB haben sich die Renditen der Staatsanleihen der Euroländer deutlich verringert. Sogar das mit vielen Hilfsmilliarden gerettete Griechenland kann sich inzwischen wieder normal über den Kapitalmarkt finanzieren. Ende Juli konnte eine fünfjährige Anleihe im Volumen von 3 Mrd. Euro erfolgreich öffentlich platziert werden. Die Ratingagentur Fitch hat die Verbesserung der Verschuldung Griechenlands zum Anlass genommen, das Rating für die langfristigen Verbindlichkeiten von „CCC“ auf „B-„ anzuheben. Fitch meint, dass Griechenland seine Staatsverschuldung bis 2019 von derzeit 180% auf 170% senken kann.
Anleihen
Frankreich: Einkaufsmanagerindizes (Aug), 9:00 Uhr
Deutschland: Einkaufsmanagerindizes (Aug), 9:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Aug), 10:00 Uhr
USA: Neubauverkäufe (Jul), 16:00 Uhr
Seit drei Handelstagen herrscht wenig Bewegung an den Rentenmärkten: Die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen bewegten sich ebenso seitwärts wie die der US-Treasuries. An den Devisenmärkten musste der Euro gestern seine Kursgewinne vom Vortag wieder abgeben. Ein Grund für die abwartende Ruhe mag das Symposium der Notenbanker in Jackson Hole sein, das morgen beginnt. EZB-Präsident Mario Draghi wird am Freitag seine Rede halten, die Fed-Chefin Janet Yellen ist vor ihm dran. Kaum ein Analyst erwartet jedoch einen Schrittwechsel seitens der Notenbanken. Ein weiterer Grund ist der relativ leere Datenkalender und die ausklingende Berichtssaison. Auch der gestern veröffentlichte ZEW-Index zählt für uns nicht zu den Konjunkturdaten der ersten Reihe, auch wenn gerne über ihn berichtet wird. Während der Erwartungsindex der ZEW-Umfrage zum dritten Mal in Folge nachgab, hält sich die Lagebeurteilung der befragen Analysten – richtig, es werden Analysten und keine Firmen befragt – auf hohem Niveau. D.h. die Lage ist gut, aber die Zahl derer, die glaubt, dass sich die Lage in den kommenden sechs Monaten weiter verbessert, schrumpft. Heute veröffentlicht das Markit-Institut die Ergebnisse ihrer Umfrage unter den Einkaufsmanagern. Anders als das Ifo-Geschäftsklima zeigte die Umfrage unter den deutschen Industrieunternehmen im Juli keinen erneuten Anstieg sondern eine Abkehr von dem Rekordstand im Juni. Insbesondere die Aufwertung des Euro dürfte sich in einem erneuten Rückgang niederschlagen. Gleichwohl gilt weiterhin, dass die realwirtschaftlichen Daten gemessen an den Einkaufsmanagerindizes noch etwas besser sein dürften.
Aktien
Hewlett Packard, Q3-Zahlen (nach US-Börsenschluss)
An den europäischen Aktienmärkten geht es weiter auf und ab mit insgesamt leichterer Tendenz. So konnten sich gestern die Kurse wieder erholen und erreichten zum Teil den oberen Rand ihrer charttechnischen kurzfristigen Abwärtstrends. Ob diese nachhaltig durchbrochen werden können bleibt abzuwarten. Die heutigen Indikationen deuten auf einen relativ unveränderten Börsenstart hin. Bedeutende große Themen gab es nicht. Auf Makroseite wurde der deutlich unter den Erwartungen liegende ZEW-Index weitgehend ignoriert. Die Investoren – wie auch wir – gehen weiterhin davon aus, dass die positive konjunkturelle Lage intakt ist und es sich hier eher um einen Ausreißer handelt. Der etwas schwächere Euro half dagegen. Auch wird von den Reden Mario Draghis heute und beim Treffen der Notenbanker in Jackson Hole am Freitag nichts Überraschendes erwartet, so dass dieser Unsicherheitsfaktor gestern keine Rolle spielte. Angeführt wurden die Märkte von Grundstoffwerten, die von den anziehenden Rohstoffpreisen profitieren konnten. Auch die zum Nachmittag freundliche US-Börse half den Kursen und sorgte für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Auf Länderebene notiete lediglich der italienische Markt im Minus. Hier belasteten die Kursverluste bei Staatsanleihen. An den US-Märkten notierten die Indizes ebenfalls fester und es ging im Handelsverlauf kontinuierlich aufwärts. Als Treiber fungierten dabei u.a. vom Politik-Blog Politico geschürte Hoffnungen auf eine Umsetzung der geplanten Steuerreform durch die Trump Administration. Aber auch die wieder beruhigenden Töne von Außenminister Tillerson in Richtung Nordkorea halfen. Damit sind die Hoffnungen auf diplomatische Verhandlungen gestiegen. In Asien erlahmt der Aufwärtsschwung und die Märkte zeigen sich heute Morgen uneinheitlich. Allerdings sind – wie in den USA – IT-Titel weiterhin gefragt. Die Börse in Hong Kong ist wegen Sturmwarnung geschlossen.