Versicherer im Umbruch – neue Herausforderungen in Zeiten des Klimawandels - Commerzbank-Kolumne
Das Jahr 2016 war u.a. von Nachrichten schwerer Katastrophen, wie Erdbeben und Waldbränden, geprägt. Gemäß einer Studie der Swiss Re beliefen sich die Schäden auf ca. 175 Mrd. USD. Davon waren nur rund 2/3 (121 Mrd. USD) tatsächlich versichert, wie die nebenstehende Grafik zeigt. Es wird auch deutlich, dass die Schadenssumme stetig schneller als das versicherte Volumen gestiegen ist. Die enorme Versicherungslücke zeigt deutlichen Nachholbedarf und ein hohes Geschäftspotential für die Versicherer auf. Eine steigende Zahl an Naturkatastrophen mit stärkerer Schadensintensität stellt die Erst- und Rückversicherer vor besondere Herausforderungen. Sie müssen ihre Kalkulationen im Hinblick auf Risikostreuung, Prämien und die Höhe des Versicherungsschutzes anpassen, um langfristig profitabel zu bleiben.
Zinsen und Anleihen
Euroraum: PMI Dienstleistungen (März), 10:00 Uhr
USA: ADP-Beschäftigungswachstum (März), 14:15 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungen (März), 16:00 Uhr
USA: Fed-Protokoll der letzten Sitzung, 20:00 Uhr
Nachlassende Zinserhöhungsspekulationen für die EZB führten gestern zu einem weiteren freundlichen Tag für europäische Staatsanleihen. Die Kurse der Futures auf den 3-Monats-Euribor (Geldmarkt-Futures) stiegen weiter an. Inzwischen preisen die Futures einen niedrigeren 3-Monatszins zum Jahresende (Dez. 2017) ein als noch vor der letzten EZB-Ratssitzung am 9. März. Damals erklärte EZB-Chef Draghi, dass die Deflationssorgen weitestgehend verflogen seien. Aussagen einiger EZB-Ratsmitglieder führten danach zu Spekulationen, dass die EZB den Depositensatz vor dem Ende der Anleihekäufe erhöhen könnte. Die daraufhin rückläufigen Kurse bei den Geldmarkt-Futures ließen auch die Renditen länger laufender Staatsanleihen kräftig ansteigen: Am 14. März überschritt die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen die Marke von 0,50%. Seitdem ist sie wieder um mehr als 25 Bp. zurückgegangen; gestern unterschritt sie die Marke von 0,25%. Der Dreh bei den geldpolitischen Erwartungen verstärkte sich nach Meldung der Inflationsdaten für Deutschland und den Euroraum letzter Woche. Die Inflationsrate im Euroraum fiel von 2,0% im Februar auf 1,5% im März aufgrund nachlassender Ölpreise im März und Basiseffekte wegen des späteren Osterfestes. Zudem stellte am Montag EZB-Chefvolkswirt Praet klar, dass die Reduzierung der Anleihekäufe der EZB im April von 80 auf 60 Mrd. EUR nicht als Auslaufen der Anleihekäufe und nicht als Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik zu verstehen sei. Morgen steht eine ganze Reihe von Reden von EZB-Notenbankern auf dem Programm, die genau beobachtet werden dürften. In Frankfurt sprechen u.a. EZB-Chef Draghi und EZB-Chefvolkswirt Praet.
Aktien
Monsanto: Ergebnis Q2
Nachdem der deutsche Leitindex am Vortag noch bis auf 15 Punkte an einen neuen Rekordstand heran gelaufen war – um letztendlich dann doch noch ein halbes Prozent abzugeben – dümpelte der Dax am Dienstag genauso wie die anderen wichtigen Indizes des Euroraums unter geringen Schwankungen meist in negativem Terrain. Vor dem wichtigen ersten Treffen der Regierungschefs aus den USA und China sowie den US-Arbeitsmarktdaten zeigten sich die Anleger somit äußerst zurückhaltend. Dass es am Ende für alle Märkte für ein kleines Plus langte, lag dann an der freundlicheren Tendenz der Wall Street. Schwach entwickelten sich erneut die Aktien der Deutschen Bank (-0,7%) die weiter unter der laufenden Kapitalerhöhung litten. Die Titel der Automobilproduzenten VW, Daimler und BMW (jeweils -1,1%) standen eben-falls unter Druck, obwohl sich alle Konzerne im schwächer tendierenden US-Absatzmarkt vergleichsweise gut geschlagen hatten. Im MDAX verzeichneten die Papiere von Südzucker (-8,2%) nach einer Verkaufsempfehlung deutliche Verluste. Im EUROSTOXX 50 konnten vor allem die auf Rohstoffen basierenden Branchen Energie (+1,2%) und Grundstoffe (+0,9%) sowie die Finanzdienstleister (+1%) zulegen. An der Wall Street schlossen die Indizes nach dem freundlichen Auftakt letztendlich nur mit moderaten Gewinnen. Auch hier tendierten mit steigenden Rohstoffpreisen vor allem Energie (+0,7%) und Materials (+0,4%) fester. Stärkste Einzeltitel im Dow Jones waren nach einer Kaufempfehlung die Aktien von Caterpillar (+2%). Im Fokus standen ansonsten die Titel von Apple (+0,7%) und Amazon (+1,7%), die beide neue Rekordhöchststände erreichen konnten. An den asiatischen Börsen gibt es heute Morgen keine einheitliche Tendenz. Während der Nikkei auf der Stelle tritt, legen die chinesischen Indizes nach der Feiertagspause deutlich zu. Die europäischen Märkte werden unverändert erwartet.