Dem Anstieg der Preise für Kupfer und Co. droht Gegenwind - Commerzbank-Kolumne

Der Anstieg der Basismetallpreise ist vor allem auch der Wachstumsstabilisierung in den Schwellenländern zu verdanken, die ca. 70% der Nachfrage ausmachen. Allerdings beginnt sich in den meisten Ländern die Richtung der Wachstumsindikatoren wieder nach unten zu drehen. Die protektionistische Politik Trumps könnte den Schwellenländern, die sich ohnehin in einer anfälligen Verfassung befinden, zudem besonders schaden. Noch zeigt sich freilich das Schwergewicht China relativ robust, aber die etwas restriktivere Geld- und Wirtschaftspolitik, die vor allem auf eine Dämpfung des Immobilienmarktes zielt, könnte demnächst belasten.
Zinsen und Anleihen
Deutschland: Arbeitsmarktdaten (Jan.), 09:55 Uhr
Euroraum: BIP-Wachstum (4. Quartal), 11:00 Uhr
Euroraum: Inflationsrate (Jan.), 11:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen (Jan.), 16:00 Uhr
Im Januar stieg die Inflationsrate in Deutschland von 1,7% auf 1,9% J/J an. Maßgeblich lag das an den Energie- (+5,8% J/J) und Nahrungsmittelpreisen (+3,2% J/J), die ggü. Vorjahr deutlich zugelegt haben. Damit lag die Gesamtinflationsrate aber noch hinter den Erwartungen von 2% zurück; dieser Wert dürfte im Februar erreicht werden. Heute werden die Preisdaten aus dem Euroraum gemeldet; die Inflationsrate dürfte von 1,1 auf 1,5% J/J gestiegen sein. Die EU-Stimmungsindikatoren haben sich im Januar deutlich verbessert. Darunter erhöhte sich die EU-Wirtschaftsstimmung von 107,8 auf 108,2 Punkte und damit stärker als erwartet; sie erreichte ein Sechsjahreshoch. Die Renditen von Bundesanleihen stiegen in diesem Umfeld an, aber nur bis zum späten Vormittag. Die Schwäche an den Aktienmärkten sowie die Verkäufe von Staatsanleihen im übrigen Euroraum haben zum Stimmungsumschwung geführt und Bundesanleihen begünstigt. Die Aussage des österreichischen Notenbankchefs Nowotny, dass er keine baldigen Beschlüsse über ein Herunterfahren der EZB-Anleihekäufe erwarte, trug ebenfalls zu Kursgewinnen bei Bundesanleihen bei und brachte den Euro kurzzeitig unter Druck. Die Renditen im übrigen Euroraum stiegen dagegen in der Breite an. Die Unsicherheit im Vorfeld der Wahlen in Frankreich und die erneute Hängepartie um Hilfskredite für Griechenland – der IWF bezweifelt die Schuldentragfähigkeit Griechenlands – waren dafür verantwortlich. Deutschland geht aber nach wie vor von einer Beteiligung des IWF am Hilfsprogramm aus. Unter dem Eindruck dessen erhöhte sich die Rendite 10-jähriger französischer Staatsanleihen in der Spitze um 7 Bp, die italienischer um 12 Bp. und die griechischer um 47 Bp.
Aktien
Apple, Ergebnis Q1
ExxonMobil, Ergebnis Q4
Hennes & Mauritz, Jahreszahlen
Pfizer, Ergebnis Q4
UPS, Ergebnis Q4
Hatten in der vergangenen Woche noch die Hoffnungen auf eine stärkere Belebung der US-Wirtschaft durch Donald Trump die Oberhand gewonnen und letztendlich die Aktienkurse getrieben, so sorgte nun sein Einreise-Dekret für wachsende Sorgen über internationale Spannungen, was gleichbedeutend mit Belastungen für den internationalen Handel wäre. Die europäischen Aktienbörsen tendierten nach schwachem Start den größten Teil des Tages seitwärts, gerieten dann aber mit nachgebenden Kursen an der Wall Street erneut unter Druck. Gewinner waren in diesem Umfeld eher die Ausnahme. So konnten im Dax lediglich die Aktien von Vonovia (+0,2%) leicht zulegen. Im EUROSTOXX 50 entwickelten sich alle Branchen schwächer. Besonders stark traf es dabei die beiden rohstofforientierten Branchen Grundstoffe (-2,8%) und Energie (-2,0%). Doch auch die zuletzt stark gestiegenen Sektoren Banken (-2,3%) und Versicherungen (-1,6%) mussten überdurchschnittliche Verluste hinnehmen. Auch an der Wall Street sorgt das Verhalten des neuen Präsidenten für immer größere Sorgenfalten. Besonders unter Druck standen dabei die Titel aus dem Sektor Öl- und Gas (-1,8%). Schwächster Einzelwert im Dow Jones Industrial war die Aktie von Caterpillar (-2,2%), die damit einen Teil der Gewinne aus der Vorwoche einbüßten. Noch stärker unter Druck standen im Nasdaq 100 die Titel von American Airlines (-4,4%), wie alle anderen Fluggesellschaften belastet durch den Einreisestopp der US Regierung. In Asien bleibt der Nikkei weiter unter Druck, während die chinesischen Börsen unverändert geschlossen haben. Die europäischen Märkte dürften kaum verändert eröffnen.