US-Stimmungsindex für kleine Unternehmen steigt so stark wie seit 1980 nicht - Commerzbank-Kolumne
Der Optimismus kleiner Unternehmen für die Konjunkturerwartungen stieg im Dezember so kräftig an wie seit 1980 nicht mehr: Der NFIB-Index erreichte den höchsten Wert seit 2004. Nach der US-Präsidentschaftswahl hat sich die Stimmung bei kleinen Unternehmen offensichtlich deutlich verbessert. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Ausgabenerhöhungen von 2% des BIP in Form von Steuersenkungen und Infrastrukturinvestitionen in Aussicht gestellt. Wahrscheinlich kann Trump die Pläne nicht in vollem Umfang umsetzen. Die Umsetzung wird noch eine Weile dauern, auch bleibt abzuwarten, wie der Kongress darauf reagiert.
Zinsen und Anleihen
Euroraum: Industrieproduktion (Nov.), 11.00 Uhr
USA: Importpreise (Dez.), 14.30 Uhr
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, 14.30 Uhr
Die Rendite der neuen Benchmark-Bundesanleihe im 10-Jahresbereich (Kupon 0,25%, Fälligkeit Februar 2017) hat sich gestern bei 0,33% eingependelt – also infolge ihrer längeren Restlaufzeit etwa 6 Basispunkte über dem Niveau des bisherigen Benchmarktitels (0,0%, Fälligkeit August 2026). Ansonsten blieb das Geschehen ruhig. Blickt man auf den Renditespread zwischen 10-jährigen US-Staatsanleihen und Bundestiteln, so fällt auf, dass dieser seit seinem Ende Dezember markierten 27-Jahreshoch um immerhin 35 Basispunkte gesunken ist. Etwa zu einem Drittel beruht diese Gegenbewegung auf dem seither erfolgten Renditeanstieg bei Bundesanleihen, zu zwei Dritteln auf dem Renditerückgang bei US-Treasuries, der gestern andauerte, was auch dem US-Dollar Wind aus den Segeln genommen hat. Die Konsolidierungsphase am US-Bondmarkt dürfte noch eine Zeitlang anhalten. Nachdem die Erwartungen eines markanten wirtschaftspolitischen Kurswechsels die Renditen nach der Präsidentschaftswahl nach oben getrieben haben, müssen die Erwartungen jetzt unterfüttert werden. Dazu muss Donald Trump aber erst offiziell im Präsidentensessel Platz nehmen und mit mehr als Absichtserklärungen und ominösen Twitternachrichten aufwarten: Konkrete Gesetzesvorlagen und Prioritätensetzung sind gefragt. Wir gehen davon aus, dass der zu erwartende expansive Zuschnitt der Wirtschaftspolitik weiteren Aufwärtsdruck auf die US-Renditen entfaltet und die Diskussion anfacht, ob es in diesem Jahr bei den vom Markt eingepreisten zwei Leitzinsanhebungen der Fed bleibt oder man sich auf mehr einstellen sollte. Warten wir jetzt die Inauguration Donald Trumps am 20. Januar und seine ersten (100?) Amtstage ab.
Aktien
Südzucker, Ergebnis Q3
Hella Hueck, Ergebnis Q2
Zur Wochenmitte wiesen die europäischen Aktienmärkte eine uneinheitliche Tendenz auf. Insgesamt überwogen aber zumeist leichte Gewinne. Nach wie vor fehlt es den Märkten nach der kräftigen Performance der vergangenen Wochen an signifikanten Impulsen, die die Börsen noch einmal deutlich voranbringen könnten. Zudem mehren sich die Stimmen, die an der Börse in den USA eine Korrektur herannahen sehen. Hierfür sprechen u.a. die stolze Bewertung, ein sich abschwächender Dow Jones Transportation-Index, eine zuletzt geringere Marktbreite, eine sehr niedrige Volatilität sowie ein sehr „bullishes“ Sentiment, das in der Regel als Kontraindikator gilt. Auf der anderen Seite fehlt es den Anlegern in dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld oftmals an renditeträchtigen Anlagealternativen. In diesem Umfeld legte der Dax gestern rd. 0,5% zu. Tagesgewinner war die Notierung von Eon (+4,9%). Sie bekam durch die Nachricht Rückenwind, dass ein Investor den Versorger dazu drängt, das Stromnetz abzuspalten. Die Aktie von RWE (+3,5%) profitierte u.a. von einer Votenheraufstufung. Auch die Aktie von Volkswagen (+3,4%) haussierte weiter. Hier beflügelte die Nachricht, dass in den USA eine Einigung über die Strafzahlung im Zusammenhang mit dem Abgasskandal bevorstehe. Auf europäischer Sektorebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Rohstoffaktien gefragt, die im Schnitt um 1,4% gewannen (Tagesverlierer: Pharmawerte, -0,7%). Die US-Börsen tendierten freundlich. Der Dow Jones-Index gewann 0,5%. Nach der Trump-Rede standen v.a. Pharmawerte unter Druck, die im Schnitt um 1% nachgaben. Tagesgewinner waren Energieaktien (+1,2%). Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Der festere Yen schwächte den Nikkei 225-Index, der 1,2% verlor. Dagegen legte der Kospi-Index (+0,6%) weiter zu und nimmt Kurs auf die Marke von 2.100 Punkten.