Raiffeisen: Merck, voestalpine, Verbund und Staatsanleihen im Blickpunkt
Diese Woche stehen in den USA nur Daten der zweiten Reihe zur Veröffentlichung an. Neben den Produzentenpreisen und dem Konsumentenvertrauen dürften die Einzelhandelsumsätze am Freitag noch am spannendsten sein. Diese sind eine Indikation dafür, ob der private Konsum seine bisherige Stärke beibehalten kann. Angesichts der starken Arbeitsmarkt- und Einkommensentwicklung vom vergangenen Freitag dürfte es keinen Grund daran geben zu zweifeln. Die Eurozone startet heute mit der Veröffentlichung des Sentix-Index, der ersten Konjunkturumfrage für den Monat August in die neue Woche. Stand der letzte Wert ganz im Zeichen des Brexit, dürfte der Schock von den befragten Akteuren am Finanzmarkt gut überwunden sein, wir rechnen mit einer signifikanten Gegenbewegung. Am Ende der Woche werden vorläufige Schätzungen für das BIP im zweiten Quartal veröffentlicht. Für einige Länder und die Eurozone liegen bereits Schnellschätzungen vor. Wir sind skeptisch, dass das Ergebnis für die Währungsunion von 0,3 % p.q. bestätigt wird. Der USD notiert gegenüber dem EUR relativ unverändert zum Freitagsschluss, konnte zum Yen und zum GBP aber zulegen. Am Primärmarkt heute: Litauen kommt mit einer Anleihe mit Laufzeitende 2023 auf den Markt; Deutschland und Frankreich mit Geldmarktpapieren.
Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes beendeten den letzten Tag der vergangenen Handelswoche mit deutlichen Zugewinnen und schlossen allesamt im positiven Terrain, wobei der Nasdaq Composite Index ein neues Allzeithoch erreichte. Neben dem starken Arbeitsmarktbericht sorgte auch die beste Berichtssaison für Technologiefirmen seit 2008 für die positive Stimmung. Einen Schub erhielten auch die Aktien von Merck & Co., nachdem Bristol-Myers Squibb einen Rücksetzer bei einem wichtigen Konkurrenzprodukt einräumen musste. Die Anteilsscheine von Merck & Co. stiegen um 10,4 %; Titel von Bristol-Myers Squibb verloren hingegen rund 16 % an Wert. Die guten Vorgaben aus Übersee sorgten auch in Asien für positive Stimmung unter den Aktionären. Beim japanischen Aktienmarkt kam es zum Start der neuen Handelswoche ebenfalls zu deutlichen Gewinnen. So schloss der Nikkei 225 mit einem Plus von über 2 %. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein leicht positiver Handelsbeginn ab.
Credit
Die EUR Emission der Adient Global Holdings Dualtrancheanleihe wurde bei einer Rendite von 3,50 % platziert (EUR 1 Mrd. Laufzeit bis 2024, Ba3/BB erwartet). Die USD-Tranche (USD 900 Mio., Ba3/BB erwartet) wurde mit einer längeren Laufzeit (2026), jedoch mit einer Möglichkeit zur Rückzahlung nach fünf Jahren bei einer Rendite von 4,875 % begeben. Innerhalb unserer Non-Financial Österreich Coverage berichten diese Woche u.a. die voestalpine AG (Dienstag) als auch die OMV AG (Mittwoch) Quartalsergebnisse. Ratings: Moody’s bestätigte am Freitag das Baa2 Rating von Verbund AG und änderte den Ausblick von negativ auf stabil (S&P Verbund Rating: BBB, negativer Ausblick).
Emerging Markets
Die chinesische Zollbehörde veröffentlichte heute Morgen die aktuellen Außenhandelszahlen. Während Importe (in USD) im Juli um 12,5 % p.a. (Konsensus-Schätzung: -7 % p.a.) zurückgingen, fielen Exporte (in USD) um 4,4 % p.a. (Konsensus-Schätzung: -3,5 % p.a.). Daraus resultiert im selben Monat ein Handelsbilanzüberschuss von USD 52,31 Mrd. (Konsensus-Schätzung: USD 47,3 Mrd.). Die Fremdwährungsreserven Chinas verzeichneten im Juli einen Stand von USD 3.201,1 Mrd. (Konsensus-Schätzung: USD 3.200 Mrd.). Asiatische EM-Aktienmärkte notieren seit dem heutigen Handelsbeginn mehrheitlich im Plus.
Zentraleuropa / Osteuropa
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- CZ: Arbeitslosigkeit soll aus saisonalen Gründen geringfügig ansteigen
- HU: Ungarisches BIP, Inflation im Mittelpunkt (Zinsen neutral)
- RO: Geringfügiger Rückgang überschüssiger Bankenliquidität im Juli
- UA: Sinkendes Devisenangebot lokal, schleppendes Wachstum der Devisenreserven