Raiffeisen: Konjunkturdaten, Griechenland und Staatsanleihen im Blickpunkt
Griechenland hat gestern ein weiteres Gesetzespaket durchs Parlament gebracht, das den Weg für die nächste Kredit-Tranche der Euro-Staaten ebnen soll. Die nächsten Gespräche auf Euro-Finanzministerebene finden bereits morgen statt. Der USD notiert heute Morgen leicht schwächer, sowohl gegenüber dem EUR als vor allem auch gegenüber dem JPY (letzterer durch den größten Handelsbilanzüberschuss seit 6 Jahren und US-Kritik an japanischen FX-Interventionen gut unterstützt). Minimal schwächer handelt heute Morgen der Ölpreis, praktisch unverändert zum Freitagsschluss notieren US-Staatsanleihen. Heute wird in den USA der PMI für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht (zuletzt knapp über 50), genauso wie auch in der Eurozone: Von den PMIs für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone erwarten wir einen kleinen Anstieg, in Frankreich einen kleinen Rückgang. Bei den ebenfalls veröffentlichten PMIs für den Dienstleistungsbereich rechnen wir dagegen mit einem Anstieg in Frankreich und der Eurozone. In Summe sollten die PMIs das Bild einer sich fortsetzenden Konjunkturerholung nahe am Potenzialwachstum bestätigen. Morgen folgt dann der ZEW-Index, und am Mittwoch der ifo-Index für Deutschland. Am Staatsanleihenmarkt emittiert heute Litauen.
Aktienmärkte
Der S&P 500 ging am Freitag mit moderaten Aufschlägen aus dem Handel. Damit konnte auch auf Wochenbasis ein Kursplus erzielt werden. Der Nikkei 225 tendiert heute schwächer. Auf die Stimmung drücken hier schlechte Konjunkturindikatoren. So fielen die Exporte im Jahresvergleich u.a. aufgrund des stärkeren Yens um 10,1 %. Diese Zeitreihe weist somit den siebten Monat in Folge negative Werte aus. Des Weiteren markierte die heute veröffentlichte Schnellschätzung für den japanischen Einkaufsmanagerindex mit 47,6 den niedrigsten Wert seit Ende 2012. Die aktuellen Indikationen deuten auf einen wenig veränderten Start an den europäischen Börsen hin. Der Fokus der Investoren richtet sich heute im Wesentlichen auf die zur Veröffentlichung anstehenden Einkaufsmanagerumfragen.
Credit
Der Monat Mai ist bereits jetzt der emissionsstärkste europäische Non-Financial Unternehmensanleihen Monat seit über einem Jahr. Diesen Monat wurden bereits 44 Anleihen aus diesem Segment begeben und diese Woche dürften noch einige Neuemissionen dazukommen. Im April 2015 waren es 47 Emissionen im März desselben Jahres gar 68 Emissionen. Neben dem bereits angesprochenen Unternehmensanleihen fiel letzte Woche insbesondere der hohe Anteil, welche die Senior Anleihen (71,2 %, EUR 6,97 Mrd.) im Bereich der Financial Anleihen ausmachten, auf. Gut 90 % der Emissionen der Vorwoche stammten aus dem Investment Grade Bereich.
Emerging Markets
Diese Woche finden in den Emerging Markets (Indien, Brasilien und China) keine wichtigen Veröffentlichungen von Konjunkturindikatoren statt. Einzig in China werden am kommenden Freitag, den 27. Mai 2016 die Unternehmensgewinne der Industriefirmen für April veröffentlicht, welche im Monat zuvor (März) um 11,1 % p.a. zulegen konnten. Die asiatischen Emerging Markets Aktienmärkte starteten den heutigen Handelstag größtenteils freundlich. Sowohl der SENSEX (Indien) als auch der HSCE Index (China) sind heute leicht im Plus.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Konsumentenvertrauen im Sinken, aber hoch
- HU: Starker Lohndruck lässt Ende des Zinssenkungszyklus erwarten
- PL: Laut NBP-Gouverneur-Kandidaten ist das Zinsniveau angemessen
- RO: Kaum makroökonomische Veröffentlichungen in dieser Woche
- RU: Wirtschaftsministerium wird hinsichtlich der Wirtschaftentwicklung im laufenden Jahr optimistischer