Commerzbank: Stahlproduktionsrückgang beschleunigt sich – Kapazitätsüberhang weiter hoch
Die Stahlpreise haben sich zuletzt global und auch in Europa stabilisiert. Neben Lageraufstockungen stützen in Europa vor allem Strafzölle gegenüber chinesischen und russischen Importen. Aber auch eine deutlich geringere Stahlproduktion im Januar (global -7,1% gg. Vj.) trägt zur Stabilisierung bei. In China fiel die Produktion um 7,8% gg. Vj und in der EU auch aufgrund von Stilllegungen um 7,6%. Angesichts einer Kapazitätsauslastung von global nur 66,0% wird aber deutlich, dass weiter erhebliche Kapazitätsüberhänge bestehen, die keine nachhaltige Preiserholung zulassen. Die Strafzölle der EU dürften den Importdruck nur bremsen. Für die Stahlpreise bleiben die Aussichten schwach, sodass der Konsolidierungsdruck steigt.
Zinsen und Anleihen
Deutschland: GfK-Verbrauchervertr. (Mrz.), 08:00 Uhr
Euroraum: Geldmenge M3/Kredite (Dez.), 10:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge langl. Güter (Jan.), 14:30 Uhr
Die Rentenmärkte haussierten gestern ein weiteres Mal. Die Renditen erstklassiger Staatsanleihen gingen kräftig zurück. Grund für die Kursgewinne war erneut ein deutlicher Anstieg der Risikoaversion der Anleger. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel beispielsweise um über 5 Bp. auf unter 0,13%. Der Bund-Future stieg auf über 166 Punkte und er-reichte fast das Hoch vom 11. Februar. Bei der Aufstockung der 30-jährigen Bundesanleihe wurde eine Durchschnittsrendite von 0,77% (Januarauktion: 1,18%) erzielt. Die Staatsanleihen der EWU-Peripherie tendierten schwächer als Bundesanleihen. Portugiesische und griechische Staatsanleihen erlitten sogar Kursverluste. Ein Treiber für die gute Rentenmarktentwicklung ist die für den 10. März in Aussicht gestellte Lockerung der EZB. Bundesbankpräsident Jens Weidmann äußerte gestern jedoch erneut seine Kritik an einer Ausweitung der unkonventionellen Maßnahmen. Schon jetzt sei die EZB der größte Gläubiger der Staaten des Eurosystems. Hätten sich die Staaten erst einmal daran gewöhnt, könne Druck von den Staaten zunehmen, das geldpolitische Programm länger aufrechtzuerhalten, als es für die Preisstabilität geboten wäre. Die Aussagen hatten jedoch kaum Marktauswirkungen. Der Ölpreis kam gestern wieder unter Druck. Die Hoffnung auf eine Begrenzung der Produktion erhielt erneut einen Dämpfer. So will sich der Iran nicht an einer von Russland und Saudi Arabien angestrebten Begrenzung der Fördermengen beteiligen. Nach Meldung der US-Rohölvorräte in den USA drehte der Ölpreis wieder ins Plus. Zwar stiegen die Vorräte stärker als erwartet, allerdings sind die Benzin-, Diesel- und Heizölbestände gesunken.
Aktien
Deutsche Telekom, Jahreszahlen
Telefonica Deutschland, Jahreszahlen
Hochtief, Aareal Bank, Fielmann, Jahreszahlen
Henkel, Bayer, ProSieben, Jahreszahlen
Axa, St. Gobain, Repsol, Jahreszahlen
Es bleibt dabei, dass die europäischen Aktienmärkte an der Entwicklung der Ölpreise hängen. So brachten Äußerungen des saudischen Ölministers, dass er nicht mit Produktionskürzungen rechne, den Ölpreis und damit die Aktienmärkte erneut unter Druck. Doch es war nicht nur der Ölpreis, der für eine im Tagesverlauf zunehmende negative Stimmung sorgte, auch die fallenden Preise bei Industriemetallen und entsprechend aufkommende Sorgen um die chinesische Konjunktur belasteten. Doch damit nicht genug. Unter den Erwartungen liegende US-Makrodaten schürten Rezessionsängste. Dass von der Berichtssaison zu wenige positive Impulse kamen, gab dem Markt den Rest. Titel wie Peugeot (+1,5%) oder Fresenius (+3,4%), die mit ihren Zahlen überzeugen konnten, waren in der Minderheit. Hugo Boss (-8,4%), gaben trotz des Vortageskursrutsches nach schwachen Zahlen weiter nach und auch bei der Deutschen Börse (-3,4%) war die Euphorie über den Zusammenschluss mit der London Stock Exchange schnell verflogen. Investmentbanken litten unter einer negativen Branchenstudie. Die US-Märkte starteten zwar ebenfalls schwach, konnten aber im Zuge eines wieder anziehenden Ölpreises (unter den Erwartungen liegende Lagerdaten) doch noch im Plus schließen. Die schwachen Makrodaten gerieten dabei in den Hintergrund. Grundstoff- und Energiewerte (+1% bzw. +0,9%) standen im Fokus, während Banken (-0,6%) weiter schwach tendierten. Während die meisten Indizes in Asien im Plus notieren, geht es in China und Hongkong deutlich abwärts. Konjunktursorgen und Meldungen nach denen die Notenbank dem Finanzsystem in den vergangenen Wochen Geld entzogen hat, drücken die Kurse.