Börse am Morgen: Gold, Grenke, Mitsubishi Heavy Industries, Nikkei-Index, Tesla - Nord LB Marktbericht

Die Erzeugerpreise der Industrie im Euro-Raum sind im Juli gegenüber Juni um 0,3% gesunken. Gegenüber Juli 2024 sind sie dagegen um 0,6% gestiegen. Vor allem gesunkene Energiepreise (-1,4%) sorgten für den Rückgang im Vergleich zum Vormonat.
Die Hauspreise im Euro-Raum (gemessen am Hauspreisindex (HPI)) sind im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat um 5,1% gestiegen. Einen Rückgang gab es nur in Finnland (-1,3%). Die höchsten Anstiege verzeichneten Portugal (+17,2%), Bulgarien (+15,5%) sowie Ungarn (+15,1%).
Die Arbeitslosenquote im Euro-Raum ist im August auf 6,3% gestiegen. Im Juli lag sie bei 6,2%. Damit waren nach Schätzung von Eurostat 10,842 Mio. Personen arbeitslos. Dies waren 11 Tsd. mehr als im Juli und 15 Tsd. weniger als im August 2024.
Eine starke Nachfrage nach Elektroautos bescherte dem britischen Automarkt den besten September seit fünf Jahren. Die Neuzulassungszahlen stiegen im Jahresvergleich um 13,7%.
Wochenausblick
Der Shutdown in den USA erhöht die ökonomische Unsicherheit dort an verschiedenen Stellen noch weiter. Die eigentlich für den vergangenen Freitag avisierte Veröffentlichung der für die zukünftige Geldpolitik der Fed sehr wichtigen Arbeitsmarktzahlen der offiziellen Statistiker ist dem regelrechten Stillstand in Washington bereits zum Opfer gefallen. Damit haben die Anleger nun die Zeit, noch intensiver auf Daten aus Europa und Asien zu blicken.
Renten- und Aktienmärkte
An den Anleihemärkten beidseits des Atlantiks zeigte sich vor dem Wochenende nur wenig Bewegung. Eine schwache Stimmung unter US-Einkaufsmanagern im Bereich Dienstleistungen konnte den Kursen keine Impulse verleihen. Es fehlten die USArbeitsmarktdaten zur Orientierung, die aufgrund des Shutdowns in den USA nicht veröffentlicht wurden.
Am Donnerstag sorgten gestiegene Zinssenkungshoffnungen für feste Aktienmärkte in Europa. Der DAX beendete die Rally erst gut 200 Punkte vor seinem Allzeithoch bei 24.639,10 Punkten aus Juli. Am Freitag zeigten sich Europas Aktienmärkte dagegen nur wenig bewegt. Es fehlten Impulse von den US-Jobdaten. Zudem war der Handel in Deutschland aufgrund des hiesigen Feiertages äußerst ruhig.
Die Wall Street schloss am Donnerstag mit neuen Rekorden. Ausbleibende Datenveröffentlichungen infolge des Shutdowns wurden als eher unterstützend mit Blick auf eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank Fed interpretiert. Am Freitag schlossen die US-Börsen uneinheitlich.
DAX -0,18%; MDAX +0,66%; TecDAX +0,17%; Dow Jones +0,51%; S&P 500 +0,01%; Nasdaq Comp. -0,28%.
Die japanische Börse startete die Woche mit einem Paukenschlag: Der Nikkei-Index sprang um 4,5% auf ein neues Rekordhoch von 47.835 Punkten, der Topix legte 2,9% zu. Auslöser war die Wahl der expansiv geltenden Sanae Takaichi zur LDP-Vorsitzenden – und damit zur designierten Premierministerin. Anleger spekulieren nun auf höhere Staatsausgaben und eine spätere Zinserhöhung durch die Bank of Japan. Die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung bis Jahresende sank laut Marktmodellen von 68% auf 41%. Rüstungswerte wie Mitsubishi Heavy Industries zählten mit +13% zu den Gewinnern, Banken litten unter der Aussicht auf länger niedrige Zinsen. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen blieben feiertagsbedingt geschlossen.
Unternehmen
Die Grenke AG steigerte ihr Leasingneugeschäft im dritten Quartal um y/y 5,8% auf EUR 781 2?Mio. Im bisherigen Jahresverlauf wurde ein Volumen von EUR 2,4 Mrd. erreicht, womit sich die Baden-Badener auf Kurs zum Jahresziel befinden. Der Deckungsbeitrag 2 (DB2) legte um 3,3% auf EUR 129,9?Mio.?zu, die Marge lag mit 16,6% leicht über der eigenen Zielsetzung (>16,5%).
Tesla lieferte in Q3 497.099 Fahrzeuge aus und übertraf damit die Erwartung der Analysten, die im Schnitt mit 443.919 Autos gerechnet hatten. Stärkere Verkäufe in den USA, wo im September eine Steuererleichterung für E-Autos auslief, glichen eine schwächere Nachfrage in Europa aus.
Devisen und Rohstoffe
Gold erreichte mit seiner Bedeutung als „sicherer Hafen“ am Donnerstag ein neues Rekordhoch bei USD 3.896,49 je Unze und schloss am Freitag nur knapp darunter.
In der Währungsrelation EUR/USD gab es zum Wochenschluss nur wenig Bewegung.
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