Börse am Morgen: Alphabet, LG Energy / Mercedes-Benz, Konjunkturdaten - Nord LB Marktbericht

Die deutschen Maschinenbauer haben nach Angaben des Branchenverbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Juli dank eines stärkeren Auslandsgeschäfts eine leichte Entspannung in den Auftragsbüchern verbucht. Die Bestellungen sind y/y um real 4% gestiegen. Während das Inlandsgeschäft und die Auftragseingänge aus den Euro-Partnerländern auf Vorjahresniveau verharrten, legten die Orders aus den Nicht-Euro-Ländern um 10% zu. „Insgesamt bleibt die Dynamik im laufenden Jahr nach sieben Monaten mit einem Auftragsplus von 2% verhalten“, kommentierte der VDMA.
Der Einkaufmanagerindex für die Privatwirtschaft in Deutschland hat sich mit 50,5 Punkten im August (Juli 50,6) über der Expansionsschwelle gehalten. Allerdings fiel der Teilindex für den Service-Sektor von 50,6 Zählern im Vormonat auf 49,3 Punkten recht kräftig und damit unter die Expansionsschwelle.
Die Erzeugerpreise im Euro-Raum sind im Juli nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat überraschend kräftig gestiegen. Sie zogen gegenüber Juni um 0,4% an, Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,2% gerechnet.
Der Digitalverband Bitcom hat erste Ergebnisse des Smart City Index 2025 veröffentlicht. Der Index misst das Digitalranking der 83 deutschen Großstädte in den fünf Kategorien Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung mit insgesamt 163 Parametern. Düsseldorf (Vj. Platz 17), Hannover (Vj. Platz 41), Heidelberg (Vj. Platz 15) und Leipzig (Vj. Platz 23) rücken in diesem Jahr neu in die Top 10 auf. Nicht mehr in den Top 10 sind Dresden (Vj. Platz 5), Freiburg im Breisgau (Vj. Platz 6), Lübeck (Vj. Platz 8) und Ulm (Vj. Platz 10). Das gesamte Ranking und die genauen Platzierungen der Top 10 werden am 11. September vorgestellt. Unabhängig von der Platzierung ist der Indexwert über alle Städte hinweg von 52,4% im Jahr 2021 auf aktuell 70,8 Punkte gestiegen.
Tagesausblick
Am Vormittag werden die Einzelhandelsumsätze der Eurozone in den Blick der Marktbeobachter rücken. Wir erwarten für den Juli einen Rückgang der Umsatzzahlen im Vergleich zum Vormonat, was mitunter den zwischenzeitlichen Verwerfungen im internationalen Handel geschuldet sein dürfte. Am Nachmittag wird der Services PMI aus den USA wichtig, welcher einen Großteil der Nordamerikanischen Wirtschaft abbildet. Wir gehen von einem Wert knapp oberhalb der Expansionsschwelle aus.
Renten- und Aktienmärkte
Nach den Renditeanstiegen der Vortage, insbesondere bei langlaufenden Anleihen, setzte gestern bei Bundesanleihen eine leichte Gegenbewegung ein. Auch US-Anleihen zeigten Kursgewinne, sie profitierten von US-Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der offenen Stellen war im Juli auf den niedrigsten Stand seit September 2024 gesunken.
Nach dem Ausverkauf vom Dienstag stützten die US-Arbeitsmarktdaten auch die internationalen Aktienmärkte. Tech-Werte erhielten Rückenwind, nachdem ein Kartellverfahren rund um Alphabet zu einem versöhnlichen Ende kam. Zu einer Aufspaltung kommt es nicht. Nachbörslich enttäuschte an der Wall Street aber Salesforce mit einem schwachen Q3-Ausblick. Dies dürfte sich im heutigen Handelsgeschehen niederschlagen.
DAX +0,46%, MDAX +0,43%, TecDAX -0,56%; Dow -0,05%; S&P 500 +0,51%; Nasdaq Comp. +1,03%.
Unternehmen
Der südkoreanische Hersteller LG Energy Solution hat einen Großauftrag von Mercedes-Benz erhalten. Bis Ende 2035 liefert LG Batterien mit 32 Gigawattstunden Kapazität. Zusätzlich wurde ein Vertrag mit einer Mercedes-Tochter über weitere 75 Gigawattstunden bis 2037 geschlossen. Angaben zum Auftragswert wurden nicht gemacht. Bereits im Oktober 2024 hatte LG einen Auftrag von den Stuttgartern über 50,5 Gigawattstunden erhalten. Der Konzern baut derzeit Werke in den USA und Europa – unter anderem für Tesla, General Motors und Mercedes-Benz. Ziel ist der Aufbau neuer Lieferketten für E-Autos und die Reduzierung der Abhängigkeit von China.
Devisen und Rohstoffe
Die Nervosität der Anleger sorgte auch gestern für ein weiteres Rekordhoch bei Gold.
Die Ölpreise gerieten dagegen unter Druck. Grund: Mehrere Mitglieder der Opec+ wollen bei ihrem Treffen am Sonntag über eine Förderausweitung beraten, um Marktanteile zu erhöhen.
Die positiven US-Daten schwächten den USD. Der EUR profitierte.
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