Börse am Morgen: Fraport, Jenoptik, Porsche, Renk, Sixt, TUI - Nord LB Marktbericht

Das Statistische Bundesamt bestätigte mit einer Inflationsrate von y/y 2,0% für Juli die vorherige Schätzung. Der Preisauftrieb blieb damit den zweiten Monat in Folge unverändert. Während sich der Rückgang der Energiepreise (Juli: -3,4%; Juni: -3,5%) dämpfend auswirkte, verteuerten sich Dienstleistungen um 3,4% (Juni: +3,3%) und Nahrungsmittel um 2,2% (Juni: +2,0%) überdurchschnittlich. Die Kerninflation, bei der die Preisveränderungen für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, lag im Juli unverändert bei y/y +2,7%.
Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel waren im Juli um 0,5% höher als im Vormonat (Juni: +0,9%). Gegenüber dem Vorjahr fielen die Großhandelspreise geringfügig um 0,1%.
Tagesausblick
Am Vormittag stehen BIP-Zahlen im Fokus, wobei wir bei der britischen Wirtschaft nur von einer leichten Wachstumsdynamik in Q2 ausgehen. Indikationen zur Industrieproduktion innerhalb der Eurozone stehen ebenfalls an und lassen rückläufige Zahlen erwarten. Der US-amerikanische Produzentenpreisindex, eine Inflationsmessung auf Herstellerseite, gibt außerdem Rückschlüsse darauf, wie sich die Zölle ihren Weg in die Wirtschaft bahnen.
Aktienmärkte
Nach moderaten Inflationsdaten aus den USA, die die Hoffnung auf Zinssenkungen der US-Notenbank Fed stützen, gingen Aktienkäufer nach einem schwachen Wochenauftakt in die Offensive. Die meisten europäischen Indizes zeigten sich freundlich und auch US-Anleger waren optimistisch.
DAX +0,67%; MDAX -0,25%; TecDAX +0,50 %; Dow +1,04%; S&P 500 +0,32%; Nasdaq Comp. +0,14%.
Unternehmen
Gestützt vom Rüstungsboom konnte der Antriebssystemspezialist Renk den Auftragseingang in H1 2025 um 47% auf EUR 921 Mio. und damit den Auftragsbestand auf einen Rekordwert von EUR 5,9 Mrd. steigern. Der Umsatz legte um 22% auf EUR 620 Mio. zu, das bereinigte EBIT um 29% auf EUR 89 Mio. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde mit einem Umsatz von mehr als EUR 1,3 Mrd. sowie einem bereinigten EBIT zwischen EUR 210 Mio. und EUR 235 Mio. bestätigt.
Der überwiegend von den Ergebnissen von Volkswagen sowie der Porsche AG geprägte bereinigte Nettogewinn der Holding Porsche SE brach in H1 2025 auf EUR 1,11 Mrd. (Vj.: EUR 2,11 Mrd.) ein. Für das Gesamtjahr wurde die Prognose nun um EUR 800 Mio. auf eine Spanne von EUR 1,6 Mrd. bis EUR 3,6 Mrd. reduziert. Angesichts der Krise in der Autoindustrie will sich die Porsche SE zu einer diversifizierten Investitionsplattform weiterentwickeln und sich zukünftig verstärkt im Verteidigungs- bzw. verteidigungsnahen Bereich engagieren, ohne den Fokus auf Mobilitäts- und Industrietechnologie zu verändern.
Das Technologieunternehmen Jenoptik reagiert auf einen Umsatzrückgang in H1 2025 um 7,8% auf EUR 498,4 Mio. und einen Ergebnisrückgang um 22,3% auf EUR 78,8 Mio. (EBITDA) und passt wegen der schwierigen Marktlage und der schwer kalkulierbaren US-Zollpolitik die Prognose für das Gesamtjahr an. Beim Umsatz wird nun ein Rückgang um bis zu 5% (zuvor: Wachstum von bis zu 5%) erwartet. Die EBITDA-Marge soll am unteren Ende der bisherigen Spanne von 18% bis 21% (Vj.: 19,9%) auslaufen.
Der Autovermieter Sixt steigerte den Umsatz in Q2 2025 um 7% auf EUR 1,08 Mrd. und das Vorsteuerergebnis um 71% auf EUR 107,3 Mio. Das Unternehmen profitierte dabei von niedrigeren Flottenkosten (insbesondere infolge niedrigerer Preise für Neuwagen), einem guten Urlaubsgeschäft in Süd- und Westeuropa sowie einer höheren Auslastung durch eine knappere Vermietflotte. Letztere stieg lediglich um 5% auf 183.300 Fahrzeuge.
TUI hob nach Rekordergebnissen in den Segmenten Hotels & Resorts sowie Kreuzfahrten die Prognose für das bereinigte Betriebsergebnis auf +9% bis +11% (zuvor: +7% bis +10%) an. Das Umsatzwachstum soll sich dabei aber am unteren Ende der bisherigen Spanne von +5% bis +10% bewegen.
Der Fraport-Konzern verzeichnete im Juli ein Passagieraufkommen von 22,9 Mio. und damit 4,6% mehr als im Vorjahresmonat. Während der Flughafen Frankfurt um 1,6% auf 6,1 Mio. Passagiere zulegte, verzeichneten die internationalen Beteiligungsflughäfen mehrheitlich stärkere Zuwachsraten.
Devisen und Rohstoffe
Der USD blieb aufgrund der zunehmende Zinssenkungsfantasien unter Druck. Der EUR handelte über der Marke von USD 1,17.
Rohölpreise gaben nach einer Prognosesenkung der Internationalen Energieagentur (IEA) leicht nach.
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