Raiffeisen: Apple, Pfizer, Konjunkturdaten und Staatsanleihen im Blickpunkt

Deutschland begab gestern eine Anleihe mit 2-jähriger Laufzeit (DE0001104628). Das Emissionsvolumen lag bei EUR 5 Mrd., die durchschnittliche Emissionsrendite betrug -0,38 %. Heute haben sich Spanien und Frankreich mit Auktionen angekündigt. Spanien wird Papiere mit Fälligkeit April 201 8, Juli 2020 und Januar 2023 aufstocken. In Summe sollen zwischen EUR 3 Mrd. und EUR 4 Mrd. aufgenommen werden. Frankreich plant mit der Emission dreier Anleihen mit 3 bzw. 5 und 7 Jahren Restlaufzeit in Summe EUR 7 Mrd. bis EUR 8 Mrd. am Markt einzusammeln. Darüber hinaus sollen drei inflationsindexierte Papiere mit Laufzeit bis 2024 bzw. 2027 und 2032 um in Summe EUR 1 Mrd. bis EUR 1,5 Mrd. aufgestockt werden. Das gestern Abend veröffentlichte Protokoll der FOMC Zinssitzung vom 28. Oktober bestätigt die Erwartung einer Zinsanhebung auf der nächsten Sitzung Mitte Dezember. Laut Protokoll sind einige FOMC-Mitglieder der Meinung, die Bedingungen für den Beginn der geldpolitischen Normalisierung seien schon längst erreicht. Von den restlichen geldpolitischen Entscheidungsträgern hielten es die meisten Ende Oktober für sehr gut möglich, dass diese Bedingungen zum Zeitpunkt des nächsten Treffens am 16. Dezember erfüllt sein könnten. Diese Einschätzung dürfte sich mit den starken Arbeitsmarktdaten für Oktober sowie den jüngsten Inflationszahlen verfestigt haben. Relevante Konjunkturdaten stehen heute nur in den USA an. Neben den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe steht dabei der Philadelphia Fed Index im Mittelpunkt des Interesses.

Aktienmärkte
Am US-Aktienmarkt ging es gestern trotz weiterer Hinweise auf eine erste Zinsanhebung der Fed im Dezember kräftig nach oben. Tagessieger im Dow Jones Industrials war Apple, das von einer Analystenhochstufung profitierte. Gute Stimmung verbreitete auch die Coca-Cola-Beteiligung Keurig Green Mountain. Der Kaffeekapselhersteller konnte mit seinem Quartalsgewinn den Mittelwert der Analystenschätzungen übertreffen und hob seine Dividende an. Mit Kurszuwächsen ging auch das Pharmaunternehmen Allergan (u.a. Botox) aus dem Handel. Hier berichten Agenturen, dass sich die Übernahmeverhandlungen mit Pfizer bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden. Mit einem Volumen von rund USD 150 Mrd. wäre dies die größte Übernahme im Gesundheitssektor in der Geschichte. Sowohl bei den chinesischen als auch bei japanischen Aktienbenchmarks geht es heute dank der guten Vorgaben aus den USA aufwärts. Kaum die Stimmung belastete der Umstand, dass die japanischen Exporte im Oktober erstmals seit mehr als einem Jahr zurückfielen und die Bank of Japan das Volumen ihres Assetankaufprogramms lediglich bestätigte. Die aktuellen Futuresindikationen lassen auf einen freundlichen Handelsauftakt an den europäischen Börsen schließen.

Credit
Der Credit-Markt präsentierte sich gestern relativ freundlich. Sowohl das Segment der High-Yield als auch der Investmentgrade Unternehmensanleihen setzte die seit Wochenbeginn beobachtbare gute Entwicklung fort. Das gute Umfeld nutzten einige Emittenten um neue Anleihen zu begeben bzw. ihre Emissionsabsicht zu bekunden. British American Tobacco (BAT) konnte neben einer GBP Anleihe auch eine EUR Anleihe platzieren. Die EUR 600 Mio. Tranche (A3/A-) wurde mit einem Kupon von 1,00 % bei einer Laufzeit bis Mai 2022 und einer Prämie über Mid-Swap von 68 BP gepreist. Der britische Baustoffproduzent CRH plc (BBB+/ Baa2/BBB) hat mehrere Banken dafür beauftragt eine Reihe von Investoren-Meetings bzuhalten. Die Emission einer EUR und/oder einer GBP Anleihe dürfte demnächst folgen. Die französische Bank Societe Generale hat einen sogenannten „Green Bond“ emittiert. Der EUR 500 Mio. Emissionserlös soll für die Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien verwendet werden (Kupon: 0,75 %, 5 J, MS+60 BP, A2/A/A).

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Regierung lukriert höhere Budgeteinnahmen
- PL: Positive Überraschung im Industrieoutput möglich
- PL: Neue Regierung präsentierte ihr Programm
- PL: Stabile Entwicklung am Arbeitsmarkt
- RO: Budgetdefizit der öffentlichen Hand erreicht 2016 voraussichtlich 2,8 % des BIP
- RU: Wöchentlicher CPI verlangsamt sich auf 0,1 % p.w.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!