Raiffeisen: Apple, Coca-Cola, Griechenland und Staatsanleihen im Blickpunkt

Portugal stockte gestern Anleihen mit Fälligkeit Juni 2020 bzw. April 2037 auf. Es wurden EUR 900 Mio. bzw. EUR 600 Mio. zu einer Durchschnittsrendite von 1,42 % bzw. 3,53 % aufgenommen. Damit lag die Zuteilung trotz ausreichender Gebote deutlich unter dem angestrebten Volumen von in Summe EUR 2 Mrd. bis EUR 2,5 Mrd. Die gestrige Abstimmung im griechischen Parlament über das von den Geldgebern geforderte zweite Maßnahmenpaket (Reform der Zivilprozessordnung sowie Umsetzung der Richtlinie über die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstitutionen) endete wie zu erwarten: 230 der 300 Abgeordneten stimmten zwar für die Maßnahmen, Premier Tsipras hatte allerdings erneut keine eigene Mehrheit und war auf Stimmen der Opposition angewiesen. 36 Syriza-Abgeordnete verweigerten ihm dieses Mal die Gefolgschaft. Von der Abstimmung ausgenommen worden waren die beabsichtigten Streichungen von Vergünstigungen für Landwirte. Obwohl diese Vergünstigungen massiv missbraucht werden – laut Schätzung des griechischen Landwirtschaftsministeriums zehntausende Scheinlandwirte – sind viele Abgeordnete (parteiübergreifend) aus ländlichen Regionen nicht bereit, diese abzuschaffen. Mit der Zustimmung zu den beiden anderen Reformen (Justizwesen und Bankenabwicklung) ist der Weg nun aber frei, um die Verhandlungen mit den Geldgebern über ein drittes Hilfspaket aufzunehmen. Die Gespräche sollen morgen beginnen. Die Regierung geht von einem Abschluss der Gespräche bis 20. August aus.

Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte schlossen am Mittwoch erneut im Minus. Enttäuschende Unternehmensbilanzen und -ausblicke haben den US-Börsen zur Wochenmitte den zweiten Tag in Folge Kursrückgänge beschert. Vor allem die Technologiewerte Apple, Microsoft und Yahoo hatten am Vorabend nach Börsenschluss – in Folge des sehr guten Ergebnisses von Google – die offensichtlich zu hohen Erwartungen der Anleger enttäuscht. Im Falle von Apple führte die Enttäuschung nicht nur zum Abverkauf der eigenen Aktien, sondern betraf auch die Papiere diverser Zulieferfirmen. Während die Ergebnisse von Boeing vom Markt positiv aufgenommen wurden, rutschten die Aktien von Coca-Cola – trotzdem sie leicht über den Erwartungen angesiedelt waren – ins Minus. Im Gegensatz zu den eher schwachen US-Vorgaben konnte der japanische Nikkei 225 leicht zulegen. Heute stehen wieder eine Menge Quartalsergebnisse an: In den USA veröffentlichen unter anderem Amazon.com, General Motors, McDonald’s, 3M, Starbucks und AT&T ihre Zahlen und in Europa wird es von ABB, Credit Suisse, Daimler, Roche, Unilever etc. ebenfalls wichtige Indikationen geben. Gemäß den aktuellen Futures-Indikationen ist an den wichtigen europäischen Handelsplätzen von einer leicht positiven Börseneröffnung auszugehen.

Credit
Erste Preisindikationen für die mehrere Tranchen umfassende Labco Emission (EUR 1,05 Mrd.) wurden jeweils in der Nähe von 98,5% von Par für die beiden aufzustockenden Anleihen (5,25 % Juli 2022, Floater Juli 2022; B2/B+) veröffentlicht. Die Renditeindikation für die dritte Tranche (EUR 375 Mio., 2023, erstmals rückzahlbar nach drei Jahren, Caa1/CCC+) beträgt rund 8,50 %. Unterdessen wurde bei Verallia die geplante USD Tranche zurückgezogen. Somit plant das Unternehmen, Anleihen mit Laufzeiten von sieben (EUR 560 Mio., B1/B+) und acht (EUR 300 Mio., B3/B-) Jahren zu begeben. Die Europäische Zentralbank beschloss gestern eine weitere Erhöhung der Notfalls-Liquiditätshilfe (ELA) für griechische Banken um EUR 900 Mio. auf EUR 90,4 Mrd. Helaba emittierte einen Covered Bond im Volumen von EUR 1 Mrd. bei MS-15 BP (2019, AAA).

Zentraleuropa / Osteuropa
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Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!