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Raiffeisen: Apple, EZB, Staatsanleihen und China im Blickpunkt

09.03.2015 10:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Der deutlich über Konsens liegende US-Arbeitsmarktbericht am Freitag (s. Kurzaussendung) befeuert Spekulationen über eine erste Zinsanhebung schon im Juni. Zehnjährige US-Anleiherenditen stiegen in Folge auf über 2,2 % an (höchstes Niveau seit Dez.2014) und halten dieses Niveau auch heute Morgen. EUR/USD fiel mit rund 1,085 auf den tiefsten Stand seit 2002 und notiert heute Morgen praktisch unverändert. Ebenfalls am Freitag wurde das Rating des Bundeslands Kärnten von Moody’s um vier Stufen auf Baa- reduziert, der letzten Investmentgradestufe, mit negativem Ausblick. Heute wird mit dem Sentix-Index ein erstes Konjunkturbarometer für die Eurozone veröffentlicht – wir erwarten einen Anstieg über den bereits optimistischen Konsensus. Eine Enttäuschung dürfte dagegen Griechenland beim heutigen Euro-Finanzministertreffen bevorstehen: Der jüngste Brief des griechischen Finanzministers mit Reformvorschlägen dürfte seinen Kollegen nach wie vor zu vage sein - von einer Umsetzung selbst der bisherigen Reformauflagen ist Griechenland zu weit entfernt um sich für baldige Auszahlung weiterer Kreditranchen zu qualifizieren. Die prekäre Finanzsituation Griechenlands dürfte sich damit im März noch weiter zuspitzen. Nennenswerte negative Auswirkungen auf Staatsanleihen andere Peripherieländer erwarten wir davon vorerst nicht, zumal heute die EZB offiziell mit ihren neuen (Staats-)Anleihekäufen startet.

Aktienmärkte
Überraschend gute US-Arbeitsmarktdaten haben am Freitag an der Wall Street neue Nahrung für eine baldige Zinswende in Amerika geliefert, worauf die wichtigsten US-Aktienindizes mit deutlichen Kursrückschlägen reagierten. Alle im S&P 500 vertretenen Sektoren verzeichneten auf breiter Front Verluste. Bei den Einzelwerten sorgte die bevorstehende Umbildung des Dow Jones Industrial für Aufmerksamkeit. Am 18.3. ersetzen Apple-Aktien die Aktien des Telekom-Konzerns AT & T im Index. Neben den negativen US-Vorgaben haben zudem die revidierten Daten zum japanischen BIP zu Kursverlusten am japanischen Aktienmarkt geführt. Diese Woche stehen erneut einige Konjunkturdaten auf der Agenda, wenngleich von diesen nur geringer Einfluss auf das Marktgeschehen gesehen wird. Auch von Seiten der Unternehmen sind keine marktrelevanten Impulse zu erwarten, da die Berichtssaison bis auf einige wenige wichtige europäische Unternehmen (z. B. deutsche Versorger) schon im Abklingen ist. Im Fokus des heutigen Tages stehen das Treffen der Eurogruppe und deren Ergebnisse. Auch wenn die EZB heute das Anleihen-Kaufprogramm startet und die Märkte mit unglaublich viel Geld flutet, lassen erste Indikationen an den europäischen Aktienmärkten einen schwächeren Handelsauftakt erwarten.

Credit
Heute beginnt das Staatsanleihen-Ankaufprogramm der EZB. Schon letzte Woche gab es nach der Notenbanksitzung der EZB einen nochmaligen positiven Schub für Unternehmensanleihen. Hierbei ist festzustellen, dass das Investmentgrade-Segment vorerst verhältnismäßig mehr profitierte als bis dato der HighYield Bereich. Dies ist unseres Erachtens darauf zurückzuführen, dass Investmentgrade-Unternehmensanleihen als Ersatzinvestition für Staatsanleihen eher geeignet sind. Sollten durch die großvolumigen Staatsanleihekäufe auch Investmentgrade Unternehmensanleihen Richtung 0 % Rendite tendieren, würden wohl dann in einem weiteren Schritt von Privatinvestoren High-Yield Unternehmensanleihen in größerem Stil gekauft werden. Dies würde allerdings bei jeglicher Ausblendung des Risikos solcher Anleihen geschehen. Kurzfristig gehen wir von sinkenden Risikoprämien bei Unternehmensanleihen aus.

China
Die gestern veröffentlichten Zahlen zur Handelsbilanz Chinas zeigten eine spürbare Erholung in der Exportindustrie, wohingegen Importe weiterhin schwächeln. Exporte für den Monat Februar verzeichneten einen rasanten Anstieg von über 48 % (Konsensus: 14 %) verglichen mit dem Vorjahr, wobei Lieferungen zu den Haupthandelspartnern wie den USA und Europa rasant zunahmen. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Importe für den selbigen Monat einen Rückgang von -20,5 % (Konsensus: -10 %) verglichen mit dem Vorjahreswert. Die schwachen Importzahlen lassen darauf schließen, dass die Binnennachfrage Chinas weiterhin schwach bleibt und die Wirtschaft zunehmend unter Druck gerät, welches weitere Kapitalabflüsse aus China verursachen könnte. Des Weiteren sprach sich die „China Securities Regulatory Commission“ für eine Lizenzgewährung zum Wertpapiergeschäft für die größten Finanzinstitute im Land aus. Chinesische Aktien reagierten daraufhin sehr positiv, sowohl am HSCEI als auch am Shanghai Composite Index verzeichneten diese leichte Gewinne.

CEE
- Kontroverse Diskussionen über EU-Sanktionen gegenüber Russland auf EUAußenministertreffen am Wochenende.
- Da eine stärkere deflationäre Entwicklung als erwartet erneute Spekulationen um eine Änderung der Grenze des Wechselkursregimes herbeiführen könnte, werden die Daten zum VPI in Tschechien für Februar heute genau beobachtet werden.
- Mit dem heutigen Beginn des Ankaufs von Staatsanleihen im Rahmen der quantitativen Lockerung wird die jüngste Vorherrschaft der US-Treasuries gegenüber den Lokalwährungsanleihemärkten der CE/SEE-Region voraussichtlich nachlassen.
- Eine positive Stimmung am CEE-Eurobondmarkt dürfte bis zum Ende der laufenden Woche anhalten, da die mit dem Ukraine-Konflikt verbundene Risikoaversion allmählich abnimmt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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