Börse am Morgen, u.a. Bayer, Currys, HHLA, SAF-Holland - Nord LB

Für das laufende 1. Quartal 2024 sieht die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht das Risiko einer Rezession – auch wegen der sich häufenden Streiks (u.a. im Bereich Schienen- und Luftverkehr), die möglicherweise die Produktion beeinträchtigen. Von einer Dauerrezession geht sie aber nicht aus. Vor dem Hintergrund eines stabilen Arbeitsmarktes, steigender Löhne und abnehmender Inflation sollte sich die Einkommenssituation und damit der Konsum der privaten Haushalte perspektivisch verbessern.

Ebenso stellt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht fest, dass die Preisübertreibungen auf dem deutschen Wohnungsmarkt im Zuge der Zinserhöhungen der EZB spürbar nachgelassen haben. Gleichwohl sind die Preise für Wohnungen und Häuser in den Städten immer noch überteuert. Das Rückschlagpotenzial sei aber geringer als in den Jahren zuvor.

Tagesausblick

Heute dürften vor allem die aktuellen Zahlen zur Entwicklung der Frühindikatoren in den USA von zumindest gewissem Interesse für die Märkte sein. Es handelt sich bekanntlich um einen Index, der verschiedene vorlaufende Wirtschaftsindikatoren sozusagen „in einer Zahl“ zusammenfasst. Die neuen Daten sind für den Januar. Es ist wohl mit keiner positiven Entwicklung zu rechnen. Angesichts fehlender marktbewegender Datenveröffentlichungen verlief der Rentenhandel impulslos. Die Kurse deutscher Anleihen waren am Montag kaum verändert.

Renten- und Aktienmärkte

Die US-amerikanischen Aktienmärkte blieben gestern feiertagsbedingt geschlossen. Spannende Nachrichten aus Europa blieben aus. Zudem regierte im Vorfeld von im Wochenverlauf anstehenden wichtigen Datenveröffentlichungen die Zurückhaltung. Entsprechend lethargisch verlief der Handel an den hiesigen Aktienbörsen. Der DAX konnte sich aber über der Marke von 17.000 Punkten halten. DAX -0,15%; MDAX -0,51%; TecDAX -0,70%.

Unternehmen

Der Lkw- und Trailer-Zulieferer SAF-Holland konnte seinen Konzernumsatz im GJ 2023 signifikant um 35% auf EUR 2,106 Mrd. steigern. Neben einer hohen Kundennachfrage trug hierzu die Akquisition von Haldex AB bei. Das ber. EBIT kletterte um 62% auf EUR 202 Mio. (Marge: 9,6%, Vj.: 8,0%). Bis 2027 strebt das Unternehmen einen Konzernumsatz von EUR 2,4 Mrd. bis EUR 2,5 Mrd. bei einer ber. EBIT-Marge von 9,0% bis 9,5% an.

Vor dem Hintergrund hoher Zinsen und einer angespannten Situation beim Free Cashflow will Bayer die Schulden senken. Aus diesem Grund plant das Unternehmen, die Dividendenpolitik anzupassen und für drei Jahre nur das gesetzlich geforderte Minimum auszuschütten. Für 2023 ergibt sich hieraus eine Dividende von EUR 0,11 je Aktie, die der Hauptversammlung im April vorgeschlagen werden soll.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat gestern im Rahmen einer Ad hoc-Mitteilung bekannt gegeben, dass sich die konjunkturelle gesamtwirtschaftliche Schwäche stärker als erwartet auf das GJ 2023 ausgewirkt hat. Nach vorläufigen Zahlen fiel der Umsatz im börsennotierten Teilkonzern um 8,6% auf EUR 1,409 Mrd. (Vj.: EUR 1,542 Mrd.). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit EUR 93 Mio. (-53,9%) deutlich unterhalb der zuletzt erwarteten Bandbreite von EUR 100 Mio. bis EUR 120 Mio. Im Vorjahr wurde noch ein Wert von EUR 202 Mio. erreicht. Der Containerumschlag sank konzernweit um 7,5% auf 5.917 Tsd. TEU (=Standardcontainer). An den Hamburger Terminals lag der Rückgang bei 6,3%. Das Transportvolumen (Bahn + Lkw) fiel um 5,4% auf 1.602 Tsd. TEU. Neben konjunkturbedingt reduzierten Mengen wirkten sich reduzierte Lagergelderlöse, der Ausfall von Feederverkehren mit Russland sowie der kriegsbedingte Rückgang der Ladungsmengen am ukrainischen Terminal in Odessa negativ aus.

Beim britischen Elektrohändler Currys deutet sich eine Bieterschlacht an. Der chinesische E-Commerce-Anbieter JD.com prüft nach eigenen Angaben eine Übernahme. Zudem denkt Medienberichten zufolge auch US-Investor Elliott Advisors über eine Aufstockung der Übernahmeofferte von GBP 700 Mio., welche von Currys abgelehnt wurde, nach.

Devisen und Rohstoffe

Der EUR gab am Montag nach einem zunächst freundlichen Start in einem ruhigen Handel gegenüber dem USD leicht nach. Auch der Ölhandel verlief ohne Newsflow in ruhigen Bahnen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!