Börse am Morgen: u.a. mit Apple, Elektroautos, Konjunkturdaten - Nord LB

Der Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor (ISM PMI) fiel im Mai auf 50,3 Punkte (April 51,9) und lag damit nur noch knapp über der Expansionsschwelle. Die Konsenserwartung (Reuters) lag bei 52,2 Punkten.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die deutschen Exporte im April 2023 gegenüber März 2023 kalender- und saisonbereinigt um 1,2% gestiegen und die Importe um 1,7% gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Exporte um 1,5%, die Importe sanken um 10,3%. Insgesamt wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von EUR 130,4 Mrd. aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von EUR 112,0 Mrd. nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz wies für April 2023 einen Überschuss von EUR 18,4 Mrd. aus (März 2023: EUR 14,9 Mrd.; April 2022 EUR 3,6 Mrd.). In EU-Staaten wurden Waren im Wert von EUR 71,4 Mrd. (m/m +4,5%) exportiert und im Wert von EUR 59,1 Mrd. (m/m -0,4%) von dort importiert. In Drittstaaten (Staaten außerhalb der EU) wurden Waren im Wert von EUR 59,0 Mrd. (m/m -2,4%) exportiert und Waren im Wert von EUR 52,9 Mrd. (m/m -3,0%) aus diesen importiert. Die meisten deutschen Exporte gingen mit EUR 13,1 Mrd. (m/m +4,7%) in die USA. Exporte nach China legten um 10,1% auf EUR 8,5 Mrd. zu. Die meisten Importe kamen aus China (m/m +1,9% auf EUR 12,9 Mrd.); (USA: +2,9% auf EUR 8,0 Mrd.).

Nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden im Mai 247.000 PKW und damit 19,2% mehr als im Vorjahresmonat neu zugelassen. Besonders stark legten gewerbliche Neuzulassungen zu. Grund für den starken Anstieg ist vor allem ein komfortabler Auftragsbestand aus Zeiten der Teileknappheit. Neue Bestellungen kommen dagegen nur verhalten in die Bücher. Besonders stark legten reine Elektroautos zu, deren Zulassungen um 47% kletterten. Ihr Marktanteil ist auf 17,3% gestiegen.

Die IATA hat die Prognosen für die weltweite Luftfahrt für 2023 angehoben. Sie erwartet nun für die globale Passagiernachfrage einen Anstieg von 28% (bislang +21%). Zudem soll der Nettogewinn der Branche mit USD +9,8 Mrd. höher ausfallen (bisherige Schätzung USD +4,7 Mrd.). Auch im letzten Jahr war die Ergebnisentwicklung besser als in der letzten Prognose im Dezember 2022 vorhergesagt.

Ausblick

Mit dem gestrigen ISM Services PMI aus den USA hat sich das Angebot marktrelevanter Konjunkturdaten für diese Woche im Grunde bereits erledigt. Sicherlich darf man als deutscher Beobachter noch auf die deutschen Auftragseingänge am heutigen Dienstag und die deutsche Industrieproduktion am morgigen Mittwoch schauen, aber ansonsten herrscht global gesehen schon ziemlich „tote Hose“ bei neuen Veröffentlichungen. Hinzu kommt, dass es aufgrund der „blackout period“ im Vorfeld der nächsten Woche anstehenden Zinsentscheidungen der Federal Reserve und der EZB keine Stellungnahmen offizieller NotenbankerInnen mehr geben wird. Machen wir das Beste daraus und genießen wir einfach den nun auch langsam in Deutschland an Fahrt aufnehmenden Sommer!

Renten- und Aktienmärkte

Der DAX handelte gestern über weite Strecken lethargisch auf dem Niveau vom Freitag, bevor am Nachmittag der enttäuschende ISM Services PMI aus den USA sowie steigende Ölpreise die Stimmung drückten. Auch an der Wall Street kehrte nach der zuletzt guten Stimmung Normalität ein.

DAX -0,54%; MDAX -0,54%; TecDAX -0,47%, Dow -0,61%; S&P 500 -0,20%; Nasdaq Comp. -0,09%

Der Renditeauftrieb bei deutschen Staatsanleihen hielt an. US-Anleihen präsentierten sich dagegen nach schwachem Start robust.

Unternehmen

Gestern Abend startete die jährliche Entwicklerkonferenz (Worldwide Developers Conference – WWDC) von Apple, die bis Freitag dauert. Erstmals seit langer Zeit wurde wieder ein völlig neues Produkt vorgestellt, die Mixed-Reality-Brille Vision Pro. Sie soll Apps und die Inhalte einer 3D-Bedienoberfläche direkt vor die Augen des Nutzers bringen, wobei die Steuerung per Augen- sowie Handtracking erfolgt. Die Apple-Aktie (WKN: 865985, ISIN: US0378331005, Chart, News) haussierte schon im Vorfeld der Präsentation.

Devisen und Rohstoffe

Der Euro profitierte von den schwachen US-Konjunkturdaten und legte gegenüber dem US-Dollar leicht zu.

Die Rohölpreise verarbeiteten weiter die Ergebnisse der OPEC+ -Sitzung vom Wochenende. Nach den angekündigten Produktionskürzungen ging es weiter nach oben.

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