Aktien bekommen tatkräftige Unterstützung! Börse am Morgen u.a. mit Apple, Krones, SGL Carbon - Nord LB

Das Neugeschäft der deutschen Industrie ist so stark eingebrochen wie seit den Hochzeiten der Corona-Krise vor 3 Jahren nicht mehr und signalisiert trübe Zeiten. Die Aufträge sanken im März um 10,7% zum Vormonat. „Diese Zahl macht den an sich guten Start der deutschen Industrie ins Jahr komplett zunichte und ist ein echtes Rezessionssignal”, hieß es u.a. am Markt. Im Februar hatte es mit 4,5% noch das stärkste Auftragsplus seit Mitte 2021 gegeben. Die Bestellungen aus dem Inland sanken im März derweil um 6,8% zum Vormonat, während die Auslandsnachfrage um 13,3% einbrach. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht dennoch Signale für eine allmähliche Besserung. „Nach dem schwachen Schlussquartal 2022 und dem volatilen Auftakt 2023 ist für den weiteren Jahresverlauf weiterhin eine konjunkturelle Erholung zu erwarten.”

Die Stimmung in der chemischen Industrie hellt sich auf. Das Barometer für das Geschäftsklima im April stieg auf minus 3,1 Punkte, nach minus 10,5 im März. Verbessert haben sich vor allem die Erwartungen, die auf den höchsten Wert seit Dezember 2021 kletterten. Die aktuelle Lage dagegen beurteilten die Unternehmen noch überwiegend als schlecht. Doch angesichts wieder rückläufiger Energie- und Rohstoffkosten planten die Betriebe, die Produktion wieder auszuweiten. Die Beschäftigungserwartungen seien aber nach wie vor negativ. „Offenbar planen die Unternehmen weiterhin Kosten zu sparen, zumal die Preise für chemische Produkte weiter deutlich gesenkt werden sollen”, hieß es.

Ausblick

In dieser Woche stechen als Highlights vor allem die zur Bekanntgabe anstehenden Preisdaten aus den USA für den Berichtsmonat April hervor. Nach der Zinsentscheidung der Fed sind insbesondere die US Verbraucherpreise am Mittwoch von hoher Relevanz, um abschätzen zu können, in welche Richtung die nächsten Zinsschritte gehen könnten. Trotz entlastender Basiseffekte noch bis einschließlich Juni dürfte die Jahresrate nicht so schnell wie erhofft zurückgehen, da auch die Monatszuwächse in 2023 noch recht hoch ausfallen. So sollte das auch im April mit dem zu erwartenden Plus um 0,4% M/M der Fall sein – die Inflationsrate wird demnach bei 5% stagnieren. Während die US Erzeugerpreise am Donnerstag im Bereich von 2,4% Y/Y bereits niedriger liegen, fallen die US-Importpreise am Freitag mit der zu erwartenden Jahresrate von -4,7% Y/Y und der Implikation als grobe Tendenz der Inputpreise durchaus auf.

Renten- und Aktienmärkte

Der Rentenmarkt geriet dies und jenseits des Atlantik nach einem robusten US-Arbeitsmarktbericht unter Druck. Die Arbeitslosenquote ging im April überraschenderweise zurück, die Löhne stiegen deutlich stärker als erwartet. Zudem wurden merklich mehr Arbeitsplätze geschaffen als prognostiziert.

Für den deutschen Aktienmarkt gab es am Freitag gleich von 3 Seiten eine tatkräftige Unterstützung: 1. robuste Arbeitsmarktdaten aus den USA, 2. starke Quartalszahlen von Apple und 3. die Pläne zum Industriestrompreis in Deutschland. DAX +1,44%; MDAX +1,12%, TecDAX +0,16%

Auch die Wall Street wurden von den überraschend starken Quartalszahlen von Apple beflügelt. Zudem linderten die US-Arbeitsmarktdaten die Rezessionsängste nach der Serie von Zinserhöhungen der US-Notenbank. Die jüngst abgestürzten Regionalbanken machten ihre Verluste (aufgrund neuer Sorgen um das globale Banksystem) zum Teil wieder wett. Dow Jones +1,65%; S&P 500 +1,85%; Nasdaq Comp. +2,25%

Unternehmen

Nach guten Geschäften in Q1 sieht sich der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen Krones auf gutem Weg zu seinen Jahreszielen. „Die Investitionsbereitschaft und die Marktaktivitäten der internationalen Getränkeunternehmen sind weiterhin sehr hoch. Damit zeigt sich, dass die Märkte von Krones kaum von Konjunkturschwankungen betroffen sind”, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz stieg um 21,4% auf knapp 1,2 Mrd. EUR. Das operative Ergebnis legte um 32,1% auf 114,9 Mrd. EUR zu.

Der Grafitspezialist SGL Carbon profitiert von der anziehenden Nachfrage aus der Halbleiterindustrie. Angetrieben vom Geschäft mit Spezialgrafitkomponenten legte der Umsatz in Q1 um 4,7% auf 283,7 Mio. EUR zu. Der bereinigte Betriebsgewinn erhöhte sich um neun Prozent auf 40,1 Mio. EUR.

Devisen & Rohstoffe

Der EUR konnte die Verluste nach den überraschend starken Arbeitsmarktdaten aus den USA wieder wettmachen. Auch die Ölpreise profitierten vom robusten US-Arbeitsmarkt.

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