FOMC-Sitzung das Highlight! Börsen-Ausblick mit: Amazon, Apple, VW - Nord LB

Überraschend negativ: Inflationsrate in Deutschland für Oktober: Die Preise nach nationaler Berechnung sind um 10,4% Y/Y angestiegen. Die monatliche Veränderungsrate beträgt 0,9%. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte um 1,1% M/M und 11,6% Y/Y zu. Diese unschönen Zahlen sind nochmals deutlich höher als im Vorfeld erwartet ausgefallen.

Überraschend positiv: Das Statistische Bundesamt hat eine erste vorläufige Schätzung zur Entwicklung des BIP in Q3 2022 veröffentlicht. Demnach ist die deutsche Wirtschaft im Sommerquartal recht deutlich gewachsen. Das preis-, saison- und kalenderbereinigte BIP legte gegenüber dem Vorquartal um 0,3% Q/Q zu. Die Jahresrate notiert bei 1,2% Y/Y bzw. unbereinigt bei 1,1%. Damit wurden die Erwartungen von Experten übertroffen.

Enttäuschend: Weltweiter Nachfrageschwund und strenge Corona-Beschränkungen drücken im Oktober Chinas Industrietätigkeit. Der offizielle Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) lag bei 49,2 nach 50,1 im September.

Ausblick

Nach dem gestrigen Reformationstag starten wir (in Hannover jedenfalls) quasi verspätet in diese Woche. Der Blick wird dabei heute auf die beiden chinesischen Unternehmensumfragen von CFLP und Caixin sowie auf den ISM PMI (Rückgang auf knapp um die 50 Punkte zu erwarten) gerichtet sein, sowie vor allem – als das Datenhighlight der Woche – auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dabei dürfte der Beschäftigungsaufbau mit 150.000 weiterhin solide, aber doch schon deutlich geringer als in den letzten Quartalen ausfallen. Das zentrale Highlight ist natürlich die FOMC-Sitzung am Mittwoch, bei der wir mit einer erneuten Zinsanhebung um 75Bp rechnen – der vierten in Folge. Spannend werden der Tenor im Statement sowie die Aussagen Jerome Powells.

Renten- und Aktienmärkte

Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag merklich nachgegeben. Die Inflation in der Eurozone hat im Oktober erneut einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 10,7%. Volkswirte hatten mit 10,3% gerechnet. US-Staatsanleihen knüpften an die Kursverluste vom vergangenen Freitag an.

Die Hoffnung auf einen sich abschwächenden Inflationsdruck hat dem DAX im Oktober ein Plus von 9,41% beschert. Auch gestern gelang dem Index, trotz abwartender Haltung bezüglich der Fed-Entscheidung am Mittwoch, ein (knappes) positives Vorzeichen. DAX +0,08%, MDAX +0,11%, TecDAX -0,16%.

Auch die Wall Street blickt auf einen erfolgreichen Oktober zurück (Dow: ca.+14%). Am letzten Handelstag verloren Anleger mit Blick auf die Fed-Sitzung am Mittwoch allerdings etwas die Nerven. Dow -0,39%, S&P-500 -0,75%, Nasdaq-Comp. -1,03%.

Unternehmen

Amazon rechnet im laufenden Q4 mit deutlich weniger Umsatz als von Experten erwartet (140 - 148 Mrd. USD vs. 155 Mrd. USD). Zugleich warnte der US-Konzern wegen steigender Kosten vor einem möglichen Gewinneinbruch. Das operative Ergebnis werde wohl bei 0 - 4 Mrd. USD liegen.

Als eines der wenigen US-Technologieunternehmen übertraf der Technologiekonzern Apple beim Quartalsergebnis die Markterwartungen. Dies verdankte Apple einer überraschend starken Nachfrage nach klassischen Computern. Der Umsatzbringer iPhone schwächelte dagegen. Die Einnahmen aus dem Verkauf stiegen zum Abschluss des Geschäftsjahres 2021/2022 auf 42,6 Mrd. USD. Dies sei ein Rekordwert für ein Q4. Analysten hatten aber auf knapp 1 Mrd. USD mehr gehofft.

Höhere Auslieferungen und bessere Verkaufspreise haben den Gewinn von VW kräftig steigen lassen. In Q3 sprang das operative Ergebnis um knapp zwei Drittel auf rund 4,3 Mrd. EUR. Analysten hatten im Schnitt rund 400 Mio. EUR mehr erwartet. Doch die Kosten für den Börsengang von Porsche und Abschreibungen durch die Aussetzung des Russlands-Geschäfts belasteten das Ergebnis mit insgesamt 1,6 Mrd. EUR. Wegen anhaltender Lieferengpässe und der aufziehenden Rezession ist VW beim Absatz pessimistischer geworden: Der Konzern erwartet nun Auslieferungen nur noch in der Größenordnung des Vorjahres.

Devisen und Rohstoffe

EUR: schwächer – Grund war ein starker USD. Enttäuschende Konjunkturdaten aus China und die Verunsicherung wegen der strikten chinesischen Corona-Politik drückten die Preise für Öl erneut ins Minus

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