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Allianz, Axa und Munich Re: Versicherer mit geringem Russland-Exposure - Commerzbank

22.03.2022 09:06 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Insgesamt befinden sich die Versicherer fundamental in einer robusten Verfassung. Bild und Copyright: Munich Re.

Auch Aktien der Versicherer haben in den letzten Wochen deutlich unter den Turbulenzen an den Kapitalmärkten gelitten. Zu nennen sind hier vor allem die geopolitischen Unsicherheiten, die auch daraus resultierenden volkswirtschaftlichen Fragezeichen und die inflationären Entwicklungen. Dabei treffen die Veränderungen auf einen Sektor in insgesamt robuster Verfassung, mit guter Profitabilität, solidem Cash-flow und vor allem einer guten Eigenkapitalausstattung. Das direkte Engagement in Russland (auch Ukraine) ist gering. Nur eine Handvoll von Versicherern hat lokale Töchter in Russland (jeweils weniger als 1,5% des Eigenkapitals). Dazu gehören die von uns beobachteten Unternehmen Allianz, Axa und Munich Re (WKN: 843002, ISIN: DE0008430026, Chart, News). Grundsätzlich investieren die Institute in Bezug auf Kapitalanlagen in den Ländern, in denen sie Verbindlichkeiten (Geschäft) haben (gleiche Währung). Ein Engagement darüber hinaus ist aber nicht auszuschließen. Damit bleibt noch das Risiko über spezielle Versicherungslinien, die besonders betroffen sein könnten (Luft-/Schifffahrt etc.). Axa hat z.B. angegeben, Nordstream 1 (noch nicht Gegenstand von Sanktionen) mit 144 Mio. Euro versichert zu haben. Kriegsrisiken werden i.d.R. aber in der Versicherungsdeckung ausgeschlossen. Bei z.B. Cyber- und Kreditausfallversicherungen könnten die Schäden aber z.B. wachsen. Deutlich relevanter für die Branche sind die Verwerfungen an den Kapitalmärkten. Wieder gesunkene Zinsen, schwache Aktienmärkte und gestiegene Kreditspreads wirken negativ auf die Solvabilitätsquoten der Versicherer, die regelmäßig im Rahmen der Geschäftszahlen einen Sensitivitätsüberblick und damit Auskunft über mögliche Wirkungen geben. Insgesamt befinden sich die Versicherer fundamental in einer robusten Verfassung. Unternehmen mit einer guten Eigenkapitalbasis und einem Geschäftsmodell, das auch inflationäre Einflüsse preislich stärker berücksichtigen kann, sind zu bevorzugen.

Aktien
Air Liquide, Kapitalmarkttag
Iberdrola, Kapitalmarkttag
Nvidia Corp., Investorentag

Nach zwei Wochen der Erholung mit deutlichen Kursgewinnen nahmen sich die europäischen Aktienbörsen zum Wochenauftakt erst einmal eine Verschnaufpause. Nachdem sich die Indizes den größten Teil des Handelstags eher seitwärts bewegt hatten, sorgte dann der schwächere Auftakt an der Wall Street am späten Nachmittag für aufkommenden Kursdruck. Die größten Kursabschläge im deutschen Leitindex erlitten dabei die Aktien von Delivery Hero (-7,5%). Deutliche Gewinne verzeichneten hingegen die Titel des Dax 40-Aufsteigers Hannover Rück (+4,0%). Die Anteilsteilscheine des Rückversicherers sowie die des LKW-Produzenten Daimler Truck (+0,5%) ersetzen seit diesem Montag die Werte von Beiersdorf und Siemens Energy, die in den MDax abrutschen. Im SDax führten die Aktien von Salzgitter (+10,4%) die Performanceliste an. Der Stahlhersteller will nach einer Nullrunde im Vorjahr wieder eine Dividende ausschütten. Unter den Branchen im Euroraum (EuroStoxx 600) legten vor allem Grundstoffe (+3,0%) zu. Dagegen gerieten insbesondere Immobilientitel (-2,8%) unter Kursdruck, nachdem ein Investmenthaus die Empfehlungen für einige Unternehmen gestrichen hatte. An der Wall Street stand die Aktie von Boeing (-3,6%) im Fokus. Hier belasteten die noch ungeklärten Umstände des Absturzes einer 737 in China. Insgesamt schlossen die Leitindizes mit leichten Verlusten, nachdem zwischenzeitlich Fed-Chef Powell mit einem Kommentar über eine „viel zu hohe Inflationsrate“ für stärkeren Kursdruck gesorgt hatte. Nach der schwachen Vorwoche legte der Sektor Öl & Gas (+3,6%) angesichts steigender Ölpreise wieder deutlicher zu. Die asiatischen Börsen tendieren heute Morgen uneinheitlich, Hang Seng und Nikkei 225 steigen an.

Anleihen
Heute keine wichtigen Daten

Weiterhin werden die Finanzmärkte vom Krieg in der Ukraine dominiert. Die Rohstoffpreise zogen gestern wieder deutlich an. Die Aussicht, dass sich die EU dem Embargo der USA für russische Öllieferungen anschließen könnte, trieben den Erdölpreis erneut nach oben. Andere Rohstoffpreise erhöhten sich ebenfalls. Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte, er sei bereit, ein Friedensabkommen mit Putin zu diskutieren. Es werde ein Referendum über einen Friedensvertrag geben und er hoffe auf Garantien der Nato. Der Preisdruck in Deutschland hält weiter an. So stiegen die deutschen Erzeugerpreise im Februar kräftig um 1,4% M/M bzw. 25,9% J/J an. Der jährliche Preisanstieg auf Produzentenebene hat damit ein neues Rekordhoch erreicht. Staatsanleihen kamen gestern unter Druck und erlitten merkliche Kursverluste. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen erhöhte sich auf fast 0,48%, den höchsten Stand seit November 2018. Auch in den USA und Großbritannien legten die Renditen zu. Die Rendite 2-jähriger US-Treasuries kletterte gestern deutlich über die Marke von 2%, den höchsten Stand seit Mai 2019. Die Spekulationen auf Zinsanhebungen nehmen weiter zu. Nachdem die US-Notenbank vergangene Woche den Zinserhöhungszyklus mit einer Anhebung um 25 Basispunkte begonnen hat, rechnen die Marktteilnehmer mit 7 weiteren Zinsanhebungen in diesem Jahr. Fed-Chef Powell betonte gestern die Bereitschaft, bei einer der nächsten Sitzungen die Zinsen stärker anzuheben und wenn nötig, über das „gewöhnliche Maß der Neutralität“ hinaus. Für die Europäische Zentralbank (EZB) signalisieren immer mehr EZB-Notenbanker eine erste Zinserhöhung noch in diesem Jahr. Gestern betonte Bundesbankpräsident Nagel, dass man den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik nicht verzögern dürfe.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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