Am Morgen: SAP, CropEnergies, JP Morgan und die Konjunkturdaten im Blickpunkt - Nord LB
Die chinesischen Ausfuhren sind im September stärker gewachsen als prognostiziert. Die Exporte erhöhten sich um 28,1% gegenüber dem Vorjahresmonat, nach einem Plus von 25,6% im August. Die solide weltweite Nachfrage konnte den Druck auf die Produzenten infolge von Energieengpässen und einem Wiederaufleben der Corona-Fälle im Inland teilw. ausgleichen, hieß es.
Auch nach endgültigen Daten hat die deutsche Teuerung im September erstmals seit 28 Jahren die 4%-Marke überschritten. Vor allem die enorm gestiegenen Energiepreise haben die Inflationsrate auf 4,1% getrieben.
Nach zwei Anstiegen in Folge haben die Industriebetriebe in der Euro-Zone ihre Produktion im August aufgrund von Lieferengpässen gedrosselt. Die Firmen stellten 1,6% weniger her als im Vormonat, teilte Eurostat mit. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Ausstoß allerdings um 5,1% zu.
Die US-Konsumentenpreise stiegen im September um 0,4% M/M an, die Inflationsrate zog auf das Jahreshoch bei 5,4% Y/Y an. Die bisherigen Preistreiber wie Gebrauchtwagen, Hotelübernachtungen und Flüge erfahren zwar gewisse Normalisierungen. Auch können entlastende Basiseffekte verzeichnet werden, die einen erneuten Inflationsanstieg verhindern. Doch richtig abwärts geht es mit der Inflationsrate halt auch nicht: Ein wesentlicher Grund sind die gestiegenen Energiepreise. Aber auch Güterengpässe, Lieferunterbrechungen, Hafenschließungen, Containermangel halten den Preisdruck hoch. So rechnen wir mit hohen Inflationsraten von über 5% (IV. Quartal), 4% (I. Quartal 2022) und 3% (II. Quartal 2022).
Rentenmarkt
Nach drei Tagen mit Kursverlusten hat am Markt für dt. Staatsanleihen zur Wochenmitte eine Gegenbewegung eingesetzt. US-Staatsanleihen konnten ihre zwischenzeitlichen Verluste (nach Meldung der neuen Inflationszahlen) ausbügeln.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt profitierte von einer positiven Sicht der Anleger für das kommende Jahr. Sie sehen die Inflation nur als temporär an und setzen auf eine kräftige Konjunkturerholung in 2022. DAX +0,7%, MDAX +0,4%, TecDAX +1,8%. Bei SAP sorgten die bereits zum 3. Mal in diesem Jahr angehobenen Jahresziele für den DAX-Spitzenplatz (+3,9%). Der Wall Street half die Aussicht auf ein baldiges Ende der Krisenhilfen für die US-Wirtschaft. Während Tech-Werte gefragt waren, litten Finanztitel. Händler verwiesen auf die sich abflachende Zinsstrukturkurve am Anleihemarkt, die auf die Rentabilität der Banken drücke. JPMorgan trotz besserer Ergebnisse minus 2,6%. Dow +0,4%, S&P-500 +0,3%, Nasdaq. +0,7%. Nikkei-225 freundlicher bei aktuell 28.521,89 Punkten.
Unternehmen
SAP hat in Q3 nach vorläufigen Ergebnissen von einer deutlichen Beschleunigung der Wachstumsdynamik im Cloud-Geschäft profitiert. Im Berichtszeitraum kletterte das währungsbereinigte Betriebsergebnis um 2% auf 2,10 Mrd. EUR. Die Erlöse legten währungsbereinigt um 5% auf 6,84 Mrd. EUR zu. SAP zeigt sich angesichts der Q3-Zahlen zuversichtlicher für das Gesamtjahr und hebt zum dritten Mal innerhalb weniger Monate die Ziele an. Das währungsbereinigte Betriebsergebnis soll 2021 in der Bandbreite von 8,1 bis 8,3 (bisher: 7,95 bis 8,25) Mrd. EUR liegen, die währungsbereinigten Cloud- und Softwareerlöse sollen auf 23,8 bis 24,2 (bisher: 23,6 bis 24,0) Mrd. EUR anziehen.
Höhere Absatzmengen u. verbesserte Erlöse haben CropEnergies in Q2 des GJ 2021/22 einen Umsatz von 249 (Vorjahr: 229) Mio. EUR beschert. Für das 1. Halbjahr stiegen die Erlöse damit auf 463 (399) Mio. EUR. Aufgrund der deutlich stärker als die Erlöse gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise verringerte sich das operative Ergebnis auf 23,3 (42,6) Mio. EUR, im 1. Halbjahr erreichte es 38,4 (50,7) Mio. EUR.
JP Morgan hat in Q3 von einem sehr robusten Geschäft mit Fusionen und Übernahmen profitiert und dabei steigende Gewinne verzeichnet. Das Institut erzielte einen Überschuss von 11,7 (9,4) Mrd. US-$. Zum Gewinnanstieg trug auch bei, dass weitere Reserven, die Corona-bedingt aufgestockt worden waren, aufgelöst wurden.
Devisen
Der Euro verzeichnete vor dem Hintergrund freundlicher Aktienmärkte leichte Gewinne.
Öl / Gold
Öl konnte das sehr hohe Niveau am Mittwoch nicht ganz halten. Gold tendierte freundlicher.