Am Morgen: Covestro, Delivery Hero, Deutsche Bank, DWS und Symrise im Fokus - Nord LB Kolumne
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im April um 0,7 auf 98,3 Punkte geklettert. Wie das Wirtschaftsforschungsinstitut mitteilte, ist der Anstieg vor allem der boomenden Industrie zu verdanken, deren Auftragsbücher wegen der Konjunkturerholung in den USA und in China gut gefüllt sind. „Insbesondere Firmen im Maschinenbau wollen mehr Mitarbeiter beschäftigen”, hieß es. Im Dienstleistungssektor bleibt die Einstellungsbereitschaft dagegen unverändert auf niedrigem Niveau.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland leidet deutlich unter dem anhaltenden Lockdown. Wie die GfK mitteilte, sank das Konsumklima-Barometer für Mai überraschend um 2,7 auf -8,8 Punkte.
Auch wenn die Verbraucher weiter unter den Corona-Beschränkungen leiden, der deutschen Wirtschaft geht es gut. Die Unternehmen aus Industrie, Energie- und Wasserversorgung, Bau, Gastgewerbe sowie Handel und Dienstleistungen haben ihren Umsatz im März kräftig um 5,7% zum Vormonat gesteigert. Gegenüber Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, liegt der Indikator 7,2% im Plus.
Rentenmarkt
Deutsche Staatsanleihen litten zur Wochenmitte unter der anhaltend freundlichen Stimmung bei Dividendentiteln. Das Festhalten der US-Notenbank an der ultralockeren Geldpolitik hat bei den Treasuries für leichte Kursgewinne gesorgt.
Aktienmarkt
Zur Wochenmitte tendierte der dt. Aktienmarkt uneinheitlich. Während der DAX von hohen Kursgewinnen bei der Deutschen Bank (+10,70%) und Delivery Hero (+9,37%) profitierte und im Plus schloss, präsentierten sich MDAX und TecDAX leichter. DAX +0,28%, MDAX -0,26%, TecDAX -0,71%.
Die Aussagen der Fed zur Geldpolitik haben an den US-Börsen keine größeren Ausschläge verursacht. Dow Jones -0,48%, S&P-500 -0,08%, Nasdaq-Comp. -0,28%. Die jap. Börse blieb wegen eines Feiertages geschlossen.
Unternehmen
Covestro ist gut in das Jahr gestartet. Der Kunststoff-Konzern erzielte in Q1 Erlöse in Höhe von 3,3 Mrd. EUR (+18,8%), was v.a. durch eine deutliche Erholung der Nachfrage in Asien und höhere Preise möglich wurde. Das EBITDA konnte mit 743 Mio. EUR annähernd verdreifacht werden, unter dem Strich fiel ein Gewinn von 393 (20) Mio. EUR an. Die vor zwei Wochen erhöhte Gesamtjahresprognose bestätigte das Unternehmen.
Delivery Hero bleibt nach starken Zuwächsen in Q1 weiterhin sehr zuversichtlich. So stieg der Umsatz (inkl. der übernommenen Woowa) in Q1 um 116% auf 1,4 Mrd. EUR. Die anhaltenden Beschränkungen durch die Corona-Pandemie sollen auch weiterhin Rückenwind liefern, so dass das Unternehmen in 2021 mit Erlösen von 6,1 bis 6,6 (Vj.: 2,8) Mrd. EUR rechnet. In die schwarzen Zahlen wird der Essenslieferant dennoch nicht kommen, allerdings soll der Betriebsverlust verringert werden.
Das Investment-Banking und der Boom an den Börsen haben bei der Deutschen Bank den Gewinn in Q1 überraschend stark auf 908 (-43) Mio. EUR hochgetrieben. Bei Erträgen von 7,2 Mrd. EUR (+14%) erwirtschaftete das Institut ein Ergebnis vor Steuern von 1,6 Mrd. EUR (Vj. 206 Mio. EUR).
Die DWS hat in Q1 den bereinigten Vorsteuergewinn auf 249 (179) Mio. EUR gesteigert. Das verwaltete Vermögen erhöhte sich um 28 auf 820 Mrd. EUR, die Nettomittelzuflüsse lagen bei 1,0 (ohne Cash-Produkte: +9,7) Mrd. EUR. Die Gesellschaft bestätigte ihren Ausblick für das Gesamtjahr.
Der Aromenhersteller Symrise konnte dank einer hohen Nachfrage u.a. nach Anwendungen für Hygiene und Mundpflege in Q1 den Umsatz organisch um 10,5% (+3,5% bei Berücksichtigung von Währungseffekten) auf 949,6 Mio. EUR verbessern. Trotz der Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr ein Umsatzplus von 5 bis 7%.
Devisen
Nachdem der Euro zunächst leicht nachgab, sorgte die Aussage von EZB-Chefin Lagarde, die im zweiten Halbjahr einen konjunkturellen Aufschwung in der Euro-Zone erwartet, am Nachmittag für Gewinne bei der Gemeinschaftswährung.
Öl / Gold
Die Ölnotierungen haben sich nach einem bewegten Verlauf, der allerdings in recht engen Grenzen verlief, freundlich gezeigt. Der Goldpreis bewegte sich erneut nur wenig.