Qiagen: Kurssturz - das steckt dahinter
Bei Qiagen gibt es eine ganze Reihe von Nachrichten, die den Aktienkurs des Biotech-Unternehmens an der Börse abstürzen lassen. Aktuell verliert der TecDAX-notierte Biotech-Titel mehr als 20 Prozent an Wert auf 23,49 Euro, das bisherige Tagestief ist bei 22,90 Euro notiert. So ist bei den Belastungen heute die Nachricht zum schwächer als erwarteten Wachstum in China zu nennen. Das hat Folgen: Vorläufigen Zahlen zufolge sei der Umsatz im dritten Quartal nur um 3 Prozent gewachsen, Qiagen hatte 4 Prozent bis 5 Prozent erwartet. Zudem erwartet Qiagen einen bereinigten Gewinn von $0.35-0.36 CER.
Für große Überraschung an der Börse sorgt aber der Führungswechsel: Konzernchef Peer M. Schatz tritt zurück. Der Manager werde weiterhin als Berater des Qiagen-Aufsichtsrates zur Verfügung stehen und in den kommenden Wochen in diese Rolle wechseln, kündigt das deutsch-niederländische Unternehmen an. Eine endgültige Nachfolgeregelung ist bisher noch offen, interimistisch wird Thierry Bernard, Senior Vice President und bei Qiagen zuständig für das Geschäftsfeld Molekulardiagnostik, in die CEO-Rolle schlüpfen. Roland Sackers bleibt Finanzchef des Biotech-Konzerns.
Zudem kündigt Qiagen heute Restrukturierungen in der Sparte Next-Generation Sequencing (NGS) an, die Belastungen vor Steuern in Höhe von 260 Millionen Dollar bis 265 Millionen Dollar bringen werden. Davon werde man den Großteil im dritten Quartal verbuchen, kündigt das Unternehmen an. „Der damit verbundene Personalabbau wird sozialverträglich, mit Respekt vor den betroffenen Mitarbeitern und in Übereinstimmung mit den lokalen arbeitsrechtlichen Bestimmungen durchgeführt”, so das Unternehmen. Hintergrund des Konzernumbaus ist die neue strategische Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Illumina, in deren Rahmen die beiden Gesellschaften NGS-Technologien für die klinische Entscheidungsfindung entwickeln wollen.