Varta: Massive Probleme bei der Sanierung
Varta hat Probleme beim Restrukturierungsprogramm. Im Sommer 2023 hat man sich mit Banken und dem Mehrheitsaktionär auf ein Sanierungskonzept geeinigt, das man bis Ende 2026 umsetzen wollte. Inzwischen ist klar, dass die damals getroffenen Annahmen so nicht mehr eintreffen werden.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich weiter verschlechtert, die erwarteten Abnahmemengen von Kunden sind volatil, bei Energiespeicherlösungen für Endverbraucher gibt es einen deutlichen Rückgang bei der Nachfrage, zudem sind die Lagerbestände im Handel hoch.
Erschwerend kommt hinzu, dass Varta im Februar von einem Cyberangriff getroffen wurde. Dieser hat die Produktion über Wochen zum Stillstand gebracht. Die finanzielle Situation hat sich dadurch weiter verschlechtert. Die Folgen des Cyberangriffs sind noch immer nicht ganz abschätzbar.
Daher schafft man es mit den bisherigen Plänen nicht, bis Ende 2026 auf einen profitablen Wachstumskurs zu kommen, wie Varta am Abend berichtet. Das hat Folgen für das Unternehmen aus Ellwangen.
Man muss das Sanierungskonzept überarbeiten. Ein neuer Sanierungspartner soll dabei helfen. Wie die Restrukturierung letztlich aussehen wird, ist noch völlig offen. Bis zur Mitte des Geschäftsjahres soll es dazu ein neues Gutachten geben.
Derzeit wird mit Finanzierern von Varta an einem Stillhalteabkommen gearbeitet, das aber noch nicht unterschrieben ist. Varta soll damit eine gewisse Flexibilität erhalten. Überlegt wird auch, welche möglichen Rekapitalisierungs- und Finanzierungsmaßnahmen man einsetzen kann.
Varta hofft, dass man ein Ergebnis findet, durch das eine nachhaltige Sanierung möglich sein wird.
Die Aktie von Varta (WKN: A0TGJ5, ISIN: DE000A0TGJ55, Chart, News) reagiert deutlich auf die Entwicklungen. Auf Tradegate verliert das Papier am Morgen 20,7 Prozent auf 9,635 Euro. Innerhalb einer Woche gibt die Aktie rund 31 Prozent nach, in den vergangenen zwölf Monaten gibt es ein Minus von 60 Prozent.